„Nie mehr erste Liga, HSV“ schallte es nach dem Spiel durchs Karlsruher Waldstadion. Man könnte es für Satire halten, wenn es nicht so wahr wäre. Leider. Der Remis-Weltmeister kommt mit einem lächerlichen Unentschieden aus dem nebeligen Wildparkstadion nach Hause.

Nach früher Führung und dem sehr schnellen Ausgleichstreffer der Hausherren durfte man wieder einmal eine unbeholfene und ratlos wirkende Hamburger Mannschaft dabei bewundern, wie sie sich „nicht belohnte.“ Und das kündigte sich schon früh an. Der KSC setzte gleich zwei Großchancen in den Minuten 7 und 8 in den Sand. Glück für die verpennten Rothosen. Und dann, aus dem Nichts, macht Kittel das 1 zu 0. Ein schönes Tor, zugegeben. Weniger schön war, dass man die Führung nicht mal 5 Minuten halten konnte.  Was für ein Abwehr-Chaos beim HSV, das Hofmann so unbedrängt zum Kopfball kommt! Und dann begann das schon seit Saisonbeginn bekannte Spielchen. Wieder einmal. Der HSV lief an, blieb aber im letzten Drittel ungefährlich und wirkungslos, riskierte dabei aber jederzeit den Gegentreffer durch einen schnellen Konter der Gastgeber. Walter-Fußball at it’s best.

Kittel, Glatzel und der wieder einmal sehr schlechte Jatta vergaben Chancen zu Hauf. Der HSV hatte ein Riesenglück, dass man nicht in Rückstand in die Halbzeitpause ging. Denn der KSC erspielte sich kurz vor der Pause ein paar sehr sehenswerte Chancen und nur mit Riesendusel und Schonlaus Gräten konnte verhindert werden, das Hofmann einnetzt. Der KSC zeigte mehr Willen, mehr Einsatz und hätte das Ding in Runde 1 eigentlich schon drehen müssen. Aber so konnte Hamburg im zweiten Durchgang nochmal zeigen, was man so drauf hat. Und das war… nichts. Walter reagierte zwar ungewohnt früh, Doyle kam für den blassen Reis aus der Kabine, aber auf dem Pitch änderte sich nix. Heyer vergab eine Mega-Chance, weil er ausrutschte und Jatta stümperte mit dem Ball, dass einem die Augen tränten. Warum ein Muheim bei den Profis spielt, bleibt sein Geheimnis. Walter brachte dann Winzheimer und Alidou für die glücklosen Glatzel und Kinsombi, aber viel besser wurde das Hamburger Spiel dadurch auch nicht. Der HSV hatte zwar mehr Ballbesitz, doch der KSC wirkte bereits im Mittelfeld überlegen. Symptomatisch war auch, dass Papa Tim, der sich – wieder mal – am Spielfeldrand wie Rumpelstilzchen gebärdete, dann von Schiedsrichter Petersen mit der gelben Karte verwarnt wurde. Am Ende durfte der HSV sich glücklich schätzen, hier einen Punkt mitzunehmen.

Es war einfach viel zu wenig, was Hamburg geboten hat. Der Sturm: ungefährlich bis auf Kittels Einzelaktion. Jatta wird mit jedem Spiel schlechter. Das Mittelfeld: Verschenkt an den Gegner. Die Abwehr: Offen wie ein Scheunentor. So wird das nichts mit Aufstieg, Freunde! Aber man kennt das ja schon, die Gegner (Jahn und FCN haben verloren) spielen für den HSV und der ist zu blöd, die Chance zu nutzen. So bleibt man im Mittelfeld der Liga festgeschweißt, aktuell ist es Tabellenplatz 7, aber Heidenheim kann heute noch vorbeiziehen, wenn sie gegen Aue gewinnen. Was nicht ganz unwahrscheinlich ist.

20 Punkte, 20 zu 15 Tore, 8 Unentschieden – das ist die mieseste Platzierung des HSV in der zweiten Liga ever.

Danke, Walter. Wenigstens haben wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun. Also, noch nicht. Und morgen hören wir wieder die alte Leier von Geduld, Entwicklung und mehr belohnen müssen. Was ein Glück, das unser Top-Trainer einen Zweijahres-Vertrag bekommen hat. Gut, dass im Volkspark Profis am Ruder sitzen. Boldt for President!

Ach ja, Uwe sagt „Danke“ für dieses tolle, nachträgliche Geburtstaggeschenk.

 

„Ich glaub‘, die Zuschauer haben ein schönes Spiel gesehen…“ Jetzt ist der Mann komplett verrückt geworden:

 

 

Der Satz des Tages kommt von Kalle Fistro:

„Noch fünf mal Unentschieden, dann ist Weihnachten…“

 

Hier noch was zum Lachen:

„Ludo, Du lernst ja jetzt Deutsch, wie läuft es da?“

“ Gut.“

„Ok, dann switchen wir jetzt zu Englisch.“