Was macht ein Verein, bei dem es seit Jahren nicht läuft? Bei dem sich diverse Verantwortungsträger die Taschen vollgestopft, sich in dümmliche Erklärungen geflüchtet und ansonsten die Leistung verweigert haben? Bei dem jeder Blinde mit Krückstock sehen konnte, wohin die Reise geht und bei dem man diese Reise schon vor Jahren hätte aufhalten können, wenn die Hofberichterstatter ihren Pflichten nachgekommen wären? Was tut nun ein solcher Verein, wenn die Erosion nicht mehr aufzuhalten ist? Er löst sich in seine Bestandteile auf, die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Natürlich werden die Abgänge mit warmen Worten begleitet, auch das hat schön Tradition, aber es macht die Sache nicht besser. Beim HSV nun deuten die jüngsten personellen Veränderungen daraufhin, dass etwas ganz Übles am Horizont lauert. Nicht, dass es überraschend wäre, immerhin ist es in diesem Blog schon zigmal thematisiert worden. Aber, wie haben wir aus der Vergangenheit gelernt? Für die Schwachmaten stimmt es immer erst dann, wenn es auch im Kicker, im Abendblatt oder in der BILD steht. Die Dummheit stirbt nun mal nicht aus. 

Nun aber zu den jüngsten „Ereignissen“. 

Dem Vorstand der HSV Fußball AG steht eine personelle Veränderung bevor. Frank Wettstein, seit November 2014 als Vorstand für Finanzen, Personal, Recht und Organisation zuständig, wird seinen im Mai 2022 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Der 48-Jährige informierte den Aufsichtsrat bereits über seine Entscheidung. (Quelle: HSV.de)

Überraschend? Sicher nicht, eher um 5 Jahre zu spät. Doch warum jetzt? Warum gibt Frankie Wettschein einen bestens bezahlten Job auf, den er so in dieser Form unter Garantie nicht wiederbekommt? Ja, warum wohl. Die Erklärung klingt natürlich bla bla bla

„Ich denke, nach über sieben Jahren im Vorstand des HSV und mit dem absehbaren Ende der größten Krise in der Nachkriegszeit ist ein geeigneter Zeitpunkt gefunden, an dem beide Seiten neue Wege gehen können. Die Krisenbewältigung im Team mit den Kolleginnen und Kollegen hat deutlich gezeigt, dass der HSV personell und organisatorisch gut gerüstet für die anstehenden Aufgaben ist.“  (Quelle: HSV.de)

Natürlich, Dicker. Dank deiner ist der Verein wunderbar aufgestellt, schwimmt im Geld, hat eine perfekte Infrastruktur und schickt sich an, Europa zu erobern. Sicher, Frankie, ganz sicher. Aber der Sanierer, der nicht saniert, ist nicht allein, denn nur wenige Tage später….

Ein Platz im Rat wird frei, weil Felix Goedhart, Vorsitzender des Finanzausschusses, seinen Posten zum Jahresende aufgibt.

Ach guckt, der glückliche Felix macht auch die Biege? Und das nach all diesen erfolgreichen Jahren? Warum denn bloß., wo doch jetzt die Wende eingleitet wurde und die Erfbeerfelder zu blühen beginnen? Das muss man nicht verstehen, oder? Aber auch Goedhart gibt bekannt, dass er im Rat der Durchwinker allzeit gute Arbeit geleistet und geholfen hat, den Verein bestens für die Zukunft aufzstellen. Doch damit nicht genug…

Was zu dem Zeitpunkt noch keiner der Offiziellen wusste, aber ebenfalls schon entschieden war: Nach Felix Goedhart, dessen Rückzug den Platz für Wüstefeld erst frei gemacht hatte, wird auch Michael Krall den Aufsichtsrat zum Ende des Monats verlassen. Krall und Goedhart hatten zuletzt den Finanzausschuss im Kontrollgremium geführt. In dem Brief an den Vorstand hatte Krall als Begründung für seinen Abschied nach drei Jahren „persönliche Gründe“ angegeben. (Quelle: Abendblatt.de)

Fällt was auf? Der Finanzvorstand geht bzw. muss gehen und unmittelbar danach erklären die angeblichen Finanzexperten, also der komplette Finanzausschuss des Aufsichtsrats seinen Rücktritt. So ein unfassbarer Zufall aber auch, oder? Nix Zufall, die Ratten verlassen das sinkende Schiff, damit man ihnen nicht man an den Karren fahren kann, wenn die nächste (Finanz)-Bombe platzt. All diese Personalien sprechen eine überdeutliche Sprache, besonders auch der Umstand, dass sie innerhalb weniger Tage erfolgten. Kühne verscherbelt AG-Anteile, (Finanz)-Rücktritte in Serie, wer hier noch an einen Zufall glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Und Präsident Pinselreiniger? Der regiert oder besser, irgendjemand flüstert ihm ein, dass er reagieren soll. Er befördert flugs einen zwielichtigen Doktor, der sich durch den Erwerb einige Aktien in den Rat einkaufen konnte, er findet eine Fußballerin aus Leverkusen, die keine Sau kennt, in den AR. Außerdem noch e.V-Vereinsmeier Papenfuß, fertig ist das, was einmal Aufsichtsrat der HSV Fußball AG hieß und was man heute nur noch als „Jansens Freundeskreis“ bezeichnen kann. Der Verein ist sowas von am Arsch. 

Das aber sieht Malle-Timmi Walter ganz anders. 

„Wir stehen genau da, wo ich uns mit dem jüngsten Kader der Liga erwartet habe“, sagte Walter – klang dabei allerdings genauso wie der Imperator in „Star Wars“, der jeden unerwarteten Rückschlag unbeirrt mit „Es läuft genauso, wie ich es vorhergesehen habe“ kommentiert. (Quelle.NDR.de)

Göttlich. Wenn es schon soweit ist, dass der Bestrafungstrainer mit Fiesling Palpatine verglichen wird, kann man erahnen, wohin die Reise geht. Und in der Tat ist die Realitätsverweigerung des Unsympathen Walter mindestens so real wie die Tatsache, dass das alles etwas mit mir macht. Ich freue mich wie ein Schnitzel, wenn der Drecksladen erst auseinanderfliegt 😀 

Frohes  Fest-