Als Realist aka Kritiker aka Hater/Pester, der sich mit diesem unsäglichen Verein beschäftigt, muss man einfach nur warten können und sich ein dickes Fell anschaffen. Denn nahezu unweigerlich nehmen die Dinge ihren gewohnten Lauf und ist man nicht total belämmert, verblendet oder sediert, weiß und sieht man das auch. Dabei ist es immer das Gleiche, immer der gleiche Ablauf, nur das Jahr ändert sich dabei. Die Sprüche bleiben die gleichen, bei den Schlagzeilen der subventionierten Hofberichterstatter muss man lediglich die Namen der Protagnisten austauschen. Also genau das, was diese faulste Spezies des Planetens jedes Jahr tut. 

Der Anfang ist immer gleich. Es kommen neue Namen (Spieler) und zu 96% ein neuer Trainer. Nur die wahren Versager, nämlich die Lebensloser wie Boldt, Mutzel, Jansen und friends dürfen sich auch der neuen Spielzeit  erneut versuchen (und bereichern). Die neuen Spieler sind natürlich durch die Bank Atom-Schnäppchen (als müssten man für ablösefreie Spieler kein Handgeld abdrücken), jeder neue Akteur unter 24 ist ein Giganten-Juwel und jeder Spieler aus dem Ausland wurde mindestens von ManU, Real und Bayern umworben, konnte jedoch aufgrund der geilen Arbeit der vorher genannten Spacken von einen Engagement in Hamburg überzeugt werden. 

Das Trainingslager beginnt und der neue Übungsleiter überzeugt vom ersten Tag mit seinen kreativen Ideen wie „auf dem Rücken krabbeln“, „übers Feld rollen“ und „sich gegenseitig auf den Arsch schießen“. (Besoffene) Anhänger und Presse-Schleimer sind gleichermaßen begeistert, denn jetzt ist plötzlich „Zug drin“, etwas, was man in der Vergangenheit noch nie gehört hatte (Ironie aus). Die ersten Testspiele gehen in die Hose, aber wen kratzt das, wichtig ist die Saison. 

Diese fängt mal überzeugt, mal gemischt an, man verkauft den sedierten Hüpfern begeistert die neue Spielidee des neuen Übungsleiters und man tummelt sich eine zeitlang in der Spitze der Liga. Dabei nimmt natürlich die Berichterstattung eine maßgebliche Rolle ein, denn jedes Unentschieden ist wahlweise unglücklich zustande gekommen, war mit maximalem Willen erarbeitet und eigentlich war der HSV gefühlt immer der Sieger. Der Umstand, dass man bei einem Unentschieden eben nur einen und nicht drei Punkte (wie die Konkurrenz) erhält, wird geschickt unter den Tisch gekehrt, wer will das auch wissen?

Dann kommt der erste Knick, doch anstatt auch verbal gegenzusteuern, bemüht die sportliche Leitung das Gesäusel von der „Entwicklung“, natürlich nur, um das eigene wiederholte Versagen zu kaschieren. Die Methode ist denkbar simpel, doch funktioniert sie aufgrund der eklatanten Dummheit der Anhängerschaft immer wieder. Man schraube die Ziele nur immer weiter zurück, so werden die größten Selbstverständlichkeiten wie geleistete Sensationen empfunden. Von „Wir wollen sofort wieder hoch“, über „Natürlich muss der Wiederaufstieg das Ziel sein“ und „Wir wollen eine Rolle im Aufstiegsrennen mitspielen“ bis zu „Wichtig ist uns die Entwicklung der Mannschaft“ sind es nur drei lächerliche Jahre. Das Ganze gewürzt mit der Legende einer ach so jungen Mannschaft und man hat als WitzBoldt wieder ein paar Monate sein wohlverdiente Ruhe. 

Dann kommt der März und das gesamte mühesam gebasteltete Kartenhaus fällt in sich zusammen. Verzweifelt versucht man mit ganz tollen Transfers (Vuskovic), spektakulären neuen Partnern (Hansemerkur) oder Corona-Lügen gegenzusteuern, aber es ist zu spät. Die Gegner haben den eindimensionalen Trainerplan entschlüsselt und der HSV verbreitet keine Angst mehr. Die Ergebnisse bleiben aus, das Volk beginnt zu murren, der Druck wird größer und – Bang – die nächste Saison ist im Arsch. 

All das ist nicht wirklich schwer zu verstehen und jemand wie ich musste all die Jahre nur warten und ausharren. Die Zeit spielt für den Realisten, das war schon immer so. Aber nun sind sie alle außer sich, diejenigen, die bis in den Februar etwas erkannt haben wollten, was nie wirklich da war. Jetzt kreischen sie schriller und prügeln heftiger auf Verein und Maltafüße ein, als es ein durchschnittlicher Pester getan hatte. Die ganz Abgefuckten unter den Gesundbetern aber sind einfach nur verschwunden. Verschollen in den Tiefen des Netzes basteln sie an neuen Accounts und neuen Namen, um im nächsten Jahr die gleichen Fehler erneut zu begehen. 

Dann mal wieder mit einem neuen Trainer, neuen Juwelen, neuen Schnäppchen bla bla bla. 

In your face, ihr Arschgeigen. 

ENDE