Ganz ehrlich, ich habe absolut nichts gegen das Fan-Sein an sich. Wenn jemand meint, Anhänger eines Vereins oder einer Sportlerin oder eines Sportlers sein zu müssen, kann ich das akzeptieren. Mit Fans meine ich in diesem Zusammenhang Menschen, die den Klub oder den/die Athleten/in unterstützen, anfeuern und beklatschen. Ja, sogar eben diese in schwerer und erfolglosen Stunden supporten, das sind in meinen Augen Fans. Ich meine damit ausdrücklich keine Vollpfosten, die…

…sich in niederster Form über sportliche Kontrahenten auslassen („Scheiß St. Pauli“)

…fremdes Eigentum zerstören, in Regionalzüge pissen, andere Leute bedrohen

…die der Meinung sind, man müsste in einer Menschenmenge Fackeln anzünden, die eine Hitze von bis zu 2.500 Grad entwickeln

… die „ihren“ Verein dann hängen lassen, wenn er sie am nötigsten braucht und zwar einzig und allein aus egoistischen Motiven

…die sich selbst wichtiger nehmen als das, was sie zu unterstützen vorgeben.

Das sind für mich keine Fans, es sind primitive Idioten, Straftäter und Egomanen. Jeder Verein sollte sein Möglichstes tun, um solche Parasiten fernzuhalten. Aber von diesen Parasiten ist in dem heutigen Blog nur teilweise die Rede, mir geht es um eine andere Spezies, nämlich die der Realitätsverweigerer. Was genau muss eigentlich noch passieren, damit ihr aufwacht? Was muss dieser Verein noch tun, damit ihr endlich begreift, dass ihr Jahr für Jahr beschissen und betrogen werdet? Wenn diese Hohlbirnen denn wenigstens die Fresse halten und still und heimlich in ihrem versifften Kämmerchen feiern würden. Aber nein, sie reißen auch noch das Maul auf. Wollen anderen erzählen, wie supi-endgeil doch eigentlich alles ist und der KSV vor einer Landschaft aus blühenden Erdbeerfeldern stehen wird. Wie scheiße kann man eigentlich sein?

Wäre schon ein Hammer, wenn man mit dem schlechtesten Kader und Punktausbeute seit Jahren ins Pokal-Finale einziehen würde! Wo würden wir bloß mit einem richtig guten Kader stehen? B E R L I N . . . . ? why not us?
 

Genau, du Kackwurst. Und wenn es mal wieder, wie in den letzten 15 Jahren, in die Hose gegangen ist, verschwinden Penner wie du dann wieder für zwei Tage in den Tiefe des Net oder geben sich einfach mal einen anderen Namen. 

Wo ist das Problem? „Kurzfristig aufsteigen“ würde bedeuten: noch diese Saison, was ja theoretisch auch möglich wäre. Jansen schreibt aber dieses Jahr realistisch ab und sagt „mittelfristig“, also beginnend mit dem nächsten Jahr wird man es immer wieder versuchen.Man muss ja auch nicht aus jeder Interview-Mücke einen Blog-Elefanten machen!

Aber genau. Und wenn der Pinselreiniger sagen würde, dass man pleite ist und gezwungenermaßen in die 4. Liga absteigen wird, würden Vollpfosten wie du auch dafür eine logische Erklärung parat haben. Hauptsache, die Dauerversager werden auch weiterhin von jeder Schuld freigesprochen.

Ich habe Freiburg nicht so deutlich überlegen gesehen. Tor 1 und 3 waren eher glückliche Zufälle als das Ergebnis eines Plans. Tor 2 wurde durch gutes Pressing erzwungen. Was uns von Freiburg unterschied, war die Effizienz. Suhonnen in der ersten und Kittel in der zweiten Halbzeit müssen das Tor machen. Und dann sind wir voll im Spiel.
 
Vollkommen richtig, Husum. Der KSV hatte den SC im Grunde voll im Griff, die Tore waren (wie immer) glückliche Zufälle, der Schiri war (wie immer bei einer Niederlage) der schlechteste Unparteiische aller Zeiten und hätte nicht der zu hohe Rasen, der Regen, der DFB, die Illuminaten, Bill Gates und Putin etwas dagegen gehabt, hätten die überragenden Kittel und Suhonen für den gerechten Verlauf sorgen können. Der KSV möchte ja, aber man lässt ihn nicht. Heilige Mutter Gottes. 
 
Dies sind nur zwei von zahllosen Beispielen von engagierten, bezahlten oder eben vollkommen verstrahlten Trotteln, die nicht nur meinen, sie würden unterstützen, nein die auch noch klugscheißen und andere belehren wollen. Sie haben nicht ein einziges logisches Argument auf ihrer Seite, außer vielleicht ihre Bezahlung oder ihre Verblödung, aber das scheint zu reichen. Zum Glück muss man sagen, werden es immer weniger, wie man auch unschwer am Zuschauerschwund erkennen kann. Der Gipfel der Schwachmaten wird traditionell von Marcus „de Vrij van Gaal Eidgenosse Spendenbeschiss  Relaunch 24/7 Rajkovic Try-and-error“ Münchhausen Scholz abgebildet, der grundsätzlich nach einer Niederlage den Untergang des Abendlandes heraufbeschwört und am nächsten Tag, ausgenüchtert, das genaue Gegenteil verkündet. Was für ein Arschloch, dieser fleischgewordene Knorpelschaden.  Und genau an dieser Stelle, bei den medialen Vorsängern, beginnt das Meinungsproblem. Wie möchte ich kritische und aufgeklärte Fans, Anhänger, Leser und Kommentatoren, wenn die Presse-Einpeitscher ihnen doch vormachen, wie man’s eben nicht macht?
 
Während und nach dem Spiel hat offenbar eine nicht geringe Anzahl von TV-Zuschauern ihrem Frust und ihrem Unverständnis über die „fachliche“ Darstellung des Freiburg-Spiels durch Herrn Tom Bartels Luft gemacht. Über diesem Bild z.B. schrieb ein Twitter-User: HSV-Fan Tom Bartels auf dem Weg zum Pausentee.
 
 
 
Ich habe seine Ausführungen nicht gehört, aber ich kenne Tom Bartels und seine Arbeit. Er sieht Spiele, die nur er sieht. Er kommentiert Selbstverständlichkeiten, als wären es Sensationen und er hebt Spieler in einen Himmel, den es überhaupt nicht gibt. Aber Bartels ist alles andere als allein und das betrifft nicht nur den KSV. Denn am Ende des Tages machen doch die Hesses, Bubak Melonis von der BILD, Schiller, Jacobs und C. vom Auftragsblatt und die Spacken von der Mopo, deren Namen es nicht wert sind, dass man sie erwähnt, nichts anderes. Sie verkaufen ein Produkt und das erste Produkt, welches sie verkaufen, ist der Verein. Mit Hilfe dieses Produkts verkaufen sie das zweite, ihre Zeitung. Auch sie sehen 28 Spiele lang eine Entwicklung, die es nie gab und auch sie erzählen 28 Spiele lang etwas von einer jungen Mannschaft, die nie gespielt hat. Warum? Weil ihre Konsumenten 28 Spieltage lang genau das lesen wollten. Dann plötzlich werden die Pferde im Galopp gewechselt, nur um nach dem nächsten Sieg gegen einen Absteiger wieder in den Jubelmodus zu verfallen. Das Problem ist: Ihre Leser halten diese Pfeifen mit den Mikrophonen und Schreibblöcken am Trainingsplatz und auf der Pressetribüne für Experten und Insider, aber sie sind weder das Eine noch das Andere. Es sind ehemaligen Fanboys, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Wie kann ich dann eigentlich Fans erwarten, die vom ersten Spieltag an die Dinge richtig einordnen können, wenn nicht mal ihre Vorsänger das können. Oder nicht wollen. Oder Beides.
 
P.S. Happy Birthday, Daniel Jovanov