In der Tat, diese Frage sollte man sich stellen. Warum tatsächlich hat es der KSV eigentlich erneut verkackt? Dabei sprach doch laut der Abteilung Hofbericht das sogenannte Momentum zu 1887% (kotz) für den Verein aus St. Ellingen. Die Hertha aus Berlin konnte zum Ende der Bundesliga-Saison 3 Matchbälle in Folge nicht nutzen, wirkte wie ein komplett zerrissener Verein zwischen Ultras und Windhorst. Trainerwechsel hin zum Dinosaurier Magath, während der KSV „bei sich blieb“ und besonders von den Hamburger Medien in einer Art gepusht wurde, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Während die Einen von einer Erfolgswelle getragen wurden, schmierten die aus der Hauptstadt mit jedem Tag mehr ab. Dann noch das Hinspiel, in dem Hertha wirkte, als hätten Trainer und Mannschaft diese Relegation bereits vor dem Abpfiff abgeschenkt. Man gewinnt mit 1:0 in Berlin und braucht zuhause nur ein mickriges Unentschieden, um im nächsten Jahr wieder im Konzert der Großen mitspielen zu können. Wie in Gottes Namen kann man diese Situation bitte verkacken?

Grund Nr.1

Der Unterschied zwischen Bundesliga und zweiter Liga ist eklatant. Sicher, in einem Spiel beispielsweise im Pokal, kann ein Zweitligsit einem uninspirierten Bundesligist durchaus mal ein Bein stellen, aber nicht über die volle Distanz. Dann setzt sich am Ende doch immer die Qualität durch, die eben durch höhere Etats und mehr Geld erzeugt wird. 

Grund Nr. 2

Der KSV wurde besser geschrieben als er ist. Man hat mit Vuskovic und mit Abstrichen Reis, Feuer Hernandes und Glatzel insgesamt 4 Spieler, die ich als überdurchschnittliche Zweitligaspieler bezeichnen würde, Vuskovic könnte bei gleichbleibender Entwicklung sogar zum Bundesligaspieler reifen. Der Rest ist biederer Zweitligaschnitt und teilweise weniger. Sicher, jeder dieser Spieler kann durchaus einmal zwei, drei oder vier wirklich gute Spiele abliefern, aber über seine Saison gesehen ist es halt Durchschnitt. Deshalb spielen diese Herren ja auch in Hamburg und in dieser Liga und nicht in Freiburg oder Hoffenheim. Dazu kommen Spieler wie Jonny Kittel, die eine Art Leistungsverweigerungs-Geschwür darstellen und damit ein ganzes Team vergiften können. Wenn im Frühsommer die Sonne scheint, kein Wind weht und Jonny kontrollierten Stuhlgang hatte, dann kann es sein, dass er gegen Aue oder Dresden durchaus einmal zaubern kann. Wenn er Lust hat. Wenn er keine Lust hat, wenn es regnet oder stürmt, dann ist ein Spieler wie Kittel eine Belastung und kann eine komplette Mannschaft schwächen. By the way – man darf sich auch gern fragen, wer fast eine gesamte Saison am „Unterschiedsspieler“ 😀 😀 Jonny Kittel festhielt, anstatt den deutlich engagierten Suhonen aufzubauen. 

Grund Nr. 3

Der Kopf. Was haben sie sich nicht alle an der Aufholjagd in den letzten 5 Saisonspielen aufgegeilt. Leider haben sie nicht verstanden, dass es genau diese Spiele waren, die am Ende den Aufstieg gekostet haben. Ich versuche das mal zu erklären, obwohl nicht ich, sondern mein Bruder der Psychologe in der Familie ist. Der KSV war weg vom Fenster, man hatte die Saison verrissen. Dann kamen 5 Spiele gegen sportliches Fallobst, die allesamt nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren hatten. Das Problem dabei ist: Man wusste vor diesen Spielen, dass man jede Partie gewinnen musste, beim ersten Unentschieden ist der Drops gelutscht. Diese dauerhafte Anspannung ist für den Kopf irrsinning anstrengend, man befindet sich quasi permanent im 5. Gang. Als es dann tatsächlich drauf ankam, im Relegationsrückspiel, war der Kopf-Tank leer. Die Aufholjagd hatte so viele mentale Körner gekostet, dass ein Windhauch (frühes 0:1) genügte, um das Ganze in sich zusammenfallen zu lassen. Der KSV hat den Aufstieg nicht gegen Hertha verloren, sondern in den Spielen vor der Aufholjagd, als man gegen Mannschaften nicht gewinnen konnte, gegen die man zwingend gewinnen muss. 

Grund Nr. 4

Tim Walter. Klar, zum Ende der Saison, als man meinte, man könnte diese Spielzeit doch noch retten, mutierte der Grinsebart zur Mutter der Kompanie. Das ist immer so und wird immer so bleiben, mich würde allerdings nicht wundern, wenn sich  spätestens morgen die erste kritischen Stimmen melden, die sich in den letzten 4 Wochen totgestellt haben. Walter ist nicht nur stur und selbstgerecht, er ist vor allem eindimensional. Bereits in der Rückrunde, als es gegen Teams ging, die noch etwas zu verlieren hatten, wurde überdeutlich, wie man den „Walter-Ball“ entzaubern kann., man muss es nur wollen. Diese Entwicklung wird sich in der nächsten Saison fortsetzen, der KSV kann eigentlich niemandem mehr überraschen. Dabei steht der Verein jetzt vor der Wahl: Macht man mit Tim Walter weiter und holt Spieler, die in sein System passen oder beendet man den Feldversuch. Macht man weiter und feuert den Trainer nach dem 12. Spieltag, hat man einen Walter-Kader, aber eventuell einen Trainer, der andere Systeme spielen lassen will. Vorsicht Falle

Grund Nr. 5

Judas Boldt

Grund Nr. 6

Marcell Jansen

Grund Nr. 7

Thomas Wüstefeld

Grund Nr. 8

Die zahlosen Räte dieses Vereins (Aufsichtsrat, Beirat, Ehrenrat, Seniorenrat)

 

Und nun wird es interessant, denn obwohl man für „die Zeit danach“ eine umfangreiche Analyse angekündigt hatte, greifen die besonders Übereifrigen vor, in der Regel sind das diejenigen, die am meisten zu verlieren haben. Da hätten wir zuerst einmal Pro bono-Vorstand Dr. Mabuse WüsteSAN. Er fühlt sich am Tag nach dem Desaster bemüßigt, eine Aussicht auf die nächste Saison zu prognostizieren: „Der HSV wird in dieser personellen Konstellation weitermachen“. Schade nur, dass WüsteSAN das gar nicht zu entscheiden hat, sondern der Aufsichtsrat. Dieser wäre allerdings gut beraten, die Mutter alle Selbstoptimierer in Zukunft auszubremsen, denn WüsteSAN ist genau aus einem Grund Vorstand/Aufsichtsrat in Warteschleife – er wollte bekannt werden und seine eigenen beruflichen und finanziellen Ziele vorantreiben. Natürlich darf, wie immer, auch die Rolle der Medien in dieser Phase nicht vernachlässigt werden, denn auch die Schleimscheißer von BILD, Mopo und Auftragsblatt beziehen Stellung. Der aktuelle Trend sieht so aus, dass man für ein Festhalten an Weihnachtsmann Walter und Heimschläfer Boldt plädiert, während Eiermasseur Mutzel als Bauernopfer herhalten muss. Warum? Weil besonders Boldt sich als wertvolle Quelle, ebenso wie WüsteSan, besonders für das Auftragsblatt, aber auch die BILD erwiesen hat und nur das zählt. Eine käufliche Hand cremt die andere und wer Informationen liefern, wird geschützt, das Wohl des Vereins spielt dabei keine Rolle. 

Für mich bereits jetzt der Witz der Woche: 

Die Relegation sollte abgeschafft werden!

Doch ist das wirklich gerecht? Tatsächlich war es die Hertha, die eine schlechte Saison gespielt hat. Wer es nach einer langen Saison, an deren Ende das Tabellenbild immer die Wahrheit abbildet, nicht schafft, drei Mannschaften hinter sich zu lassen, der hat den Abstieg schlicht verdient. Auf der anderen Seite hätte der HSV aus sportlicher Sicht als Dritter der Zweiten Liga mit der Qualifikation für die Bundesliga belohnt werden müssen. Den letzten zu vergebenden Platz im Fußball-Oberhaus über zwei zusätzliche Spiele mit Finalcharakter zu ermitteln, sorgt allenfalls für mehr TV-Gelder, aber nicht zwangsläufig für mehr Gerechtigkeit. (Quelle: Auftragsblatt)

Das ist lustig, Grinsefresse Walther. Denn vergleichbare Vorschläge habe ich aus ihrem Haus nicht in Erinnerung, als der KSV 2014 gegen Fürth und 2015 gegen Karlsruhe die Klasse in der Relegation halten und weiterhin in der Bundesliga TV-Gelder abkassieren konnte. Da waren die späten Tore für den Verein aus St. Ellingen noch gottgegeben und höchst gerecht. Junge, was seid ihr bloß für ein Haufen nutzloser Rektalamöben. 

 

 

…..und nun widme ich mich wieder anderen Dingen. Euch allen einen schönen Sommer, bleibt gesund.

G.