Dies könnte in etwa die Jobbeschreibung eines Hamburger Hofberichterstatters beschreiben und die Tendenz, dass sich die zwei Wochen Reality in Kürze gänzlich auflösen werden, ist unübersehrbar. Denn bisher galt in den Reihen der charakterlosen Steigbügelhalter die eiserne Regel: Es wird 50 Wochen im Jahr supportet, gefeiert, gelogen, erfunden, gekrochen und beschissen, dass sich die Balken biegen. Unmittelbar nach der nächsten verkackten Saison werden dann ca. zwei Wochen lang all die (wahren) Geschichten, die seit Monaten bekannt waren und in den Schubladen der Redaktionen vor sich hinschimmelten, hervorgekram, bevor man nach Ablauf dieser selbstauferlegten Zwangsfrist unmittelbar in den gewohnten und bequemen Arschkriecher-Modus zurückkehren kann. Dann freut man sich wieder einmal auf die anstehende Spielzeit, auf Parties auf dem Rathausbalkon, auf Polonaisen mit den Spieler-Kumpels durchs nächtliche Zwick und auf bestellte Homestories aus Königstigers Designerküche. Nun aber wieder aufgepasst, liebe Kinder, es ist wieder Märchenzeit. 

„Mein Traum ist wahr geworden, deshalb habe ich mich gar nicht groß mit anderen Vereinen befasst.“ Auch aus der Bundesliga soll es Interesse gegeben haben. Den Ausschlag für den HSV gab früh ein Telefonat, das Königsdörffer mit Tim Walter führte.  Der Coach berichtete von seinen Plänen mit dem Stürmer, der schnell Feuer und Flamme war.  „Er ist ein super Trainer, ich habe nur Gutes über ihn gehört“, sagt der Sohn eines Ghanaers und einer deutschen Mutter. „Unser Telefonat hat mich überzeugt.“ (Rotzfisch Balboa Königstiger via Mopo)

Für weniger als zwei Millionen Euro hätte Glatzel den HSV per Ausstiegsklausel verlassen können, war zwischenzeitlich auch tatsächlich fast weg – und blieb dann doch. „Ich habe auf jeden Fall auf Geld verzichtet“, sagt er rückblickend. „Es war eine Entscheidung des Herzens. Und man verdient ja eh viel mehr als viele andere.“ „Es kam mit der Zeit, dass es sich falsch anfühlte, zu wechseln“, erzählt er. „Am Ende hat viel mehr für den HSV gesprochen. Ich habe das Gefühl, dass es sich lohnt, hier noch mal zu kämpfen für die Bundesliga, dass es viel mehr wert ist, mit dem HSV dort zu spielen als mit einem anderen Verein.“ Den Schalkern sagte Glatzel persönlich ab, das war ihm wichtig (Glatzel-Mutzel via alle)

Die Wende rund um den möglichen Transfer nehmen wir freudig auf, da wir Sonny ohnehin nie proaktiv abgeben wollten. Mit seinen Qualitäten kann er in der kommenden Saison einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen unserer Ziele leisten, von daher gehen wir die Fortsetzung der Zusammenarbeit beidseitig sehr motiviert an“, sagt Vorstand Jonas Boldt, der den Verbleib des Schlüsselspielers ebenso wie Trainer Tim Walter ausdrücklich begrüßt. Sonny Kittel wiederum erklärt: „Nach dem Auf und Ab der vergangenen Tage bin ich froh, dass eine finale Entscheidung gefallen ist, das schafft für alle Planungssicherheit. Mein Blick geht jetzt nach vorn und ich freu mich gemeinsam mit den Jungs wieder auf dem Platz zu stehen. (Judas Boldt I. und Jonny Kittle via HSV.de)

Jedesmal, wenn ein durchschnittlich intelligenter Mensch wie ich solche PR-Grütze direkt aus der KSV-Medienabteilung lesen muss, sollte er denken: Ginge es vielleicht auch eine Nummer kleiner? Muss man eigentlich bei Durchschnittskickern, erfolglosen Übungsleitern und gescheiterten Transfers immer derart auf die Kacke hauen, dass eigentlich sogar der Allerdümmste merken müsste, dass hier ein schlechter Märchenonkel am Werk war? Aber das Propaganda-Department aus dem Bauch der Volksparkruine verschlingt nicht umsonst ca. € 2,4 Mio. pro Jahr, dafür kann man schon etwas erwarten. Dabei reden wir nicht von Spielern wie Sadio Mané oder Sebastian Haller, sondern wir reden von absoluten Allerweltsbolzern aus der 3. Liga, von Zweitliga-Absteigern und von Spielern, die von einem Bundesligisten seit Jahren von einem Klub zum nächsten verliehen wurden. Wir reden auch nicht von Pep Guardiola oder Jürgen Klopp, wir reden von einem Weihnachtsmann-Übungsleiter, der noch nie länger als ein Jahr bei einem Profi-Klub gearbeitet hat, bevor er gefeuert wurde und dem die gleichen Hofberichterstatter, die ihm jetzt huldigen wie einem CL-Trainer, fünf Spieltage vor Ende der letzten Saison unterstellt hatten, er hätte lediglich einen Plan A und sei beratungsresistent. Und tatsächlich: Wir reden nicht von Real Madrid oder Manchester City, wir reden von einem Verein, der demnächst die fünfte Ehrenrunde in Folge in Liga zwei dreht. Wie wäre es also mit ein wenig mehr Zurückhaltung? 

Dabei kann man den Märchen-Schreibern aus der KSV-PR-Abteilung gar keinen Vorwurf machen, sie tun schließlich nur das, was man von ihnen verlangt. Durchaus einen Vorwurf kann man jedoch den angeblich unabhängigen und objektiven 😀 😀 😀 Medien machen, dass sie diesen erfundenen Müll 1:1 übernehmen und abdrucken. Denn selbst bei den am dünnsten angerührten Hohlhüpfern macht es einen Unterschied, ob der Verein selbst diese Kacke in Umlauf bringt oder ob man es „in der Zeitung lesen kann“. Für viele gilt tatsächlich immer noch: „Es stand doch groß und breit in der Zeitung, dann muss es doch stimmen“.  Ganz schlimm wird es allerdings dann, wenn die „objektiven“ Medien über das hinausgehen, was ihnen aus der Propaganda-Hölle vorgeschrieben wird. Ich erinnere mich an zahllose Lächerlichkeiten, besonders in Erinnerung geblieben ist jedoch die frei erfundene Geschichte vom Ex-Königstransfer Kinnzombie, der sich nach Aussage einiger Medien sogar an der unfassbaren Ablösesumme von € 3,5 Mio. beteiligt haben sollte, eine Nummer, über die sogar der Spieler selbst lachen musste. Die üblichen tränenreichen Schwachsinnigkeiten wie Gehaltsverzicht und Absagen an Top-Vereine fallen mittlerweile kaum noch ins Gewicht, man hat sich an diese Geisteskrankheit leider schon gewöhnt. 

 

Der echte Spaß kommt jedoch zum Schluss, denn ausgerechnet mir wird teilweise vorgeworfen, ich würde Propaganda betreiben, was allerdings zeigt, dass diejenigen, die sich zu solcher Scheiße hinreißen lassen, nicht einmal im Ansatz wissen, was Propaganda eigentlich bedeutet. Propaganda wird  grundsätzlich belohnt, sei es mit Geld, sei es mit Posten oder sei es mit Vorzugsbehandlung. Wo genau sollte also meine Belohnung für das sein, was ich hier seit 10 Jahre mache? Die 1,6 Mio. Beleidigungen, Bedrohnungen etc. auf meinem Spamfilter? Die Facebook- oder Twitter-Stalker? Oder vielleicht die Spenden, die unmittelbar an meine Tochter gewandert sind oder die ich dem Australischen Tierschutz bzw. der Australischen Feuerwehr gespendet habe? Dafür betreibe ich also Propaganda? Müsst ihr Vollidioten nicht irgendwann selbst lachen? Nein, meine Freunde, ich mache dies hier selbst aus Australien weiter, weil es ansonsten niemanden mehr gibt, der es tut. Es existiert in Hamburg kein Regulativ mehr zur Hofberichterstattung, vielleicht hat es nie eines gegeben. Aber solange ich hier im Busch immer noch aufwache und mir die Halsschlagader pulsiert, weil ich den Scheißdreck aus dem Volkspark nicht ertragen kann, schreibe ich weiter. Auch wenn es mich weiterhin Geld kostet, aber zumindest ich habe nie und würde nie Geld von diesem Drecksverein annehmen. Soviel Stolz muss schon sein. 

Was meint ihr? 🤮🤮🤮🤮