Ohne Glatzel geht überhaupt nichts, das war in der letzten Saison so und wird in dieser noch deutlicher. Was aber passiert, sollte sich einer der am besten bezahlten Spieler der zweiten Liga die Knochen brechen und eventuell über Monate ausfallen? Zumindest in Hamburg hat man dann den Salat, weil man nach dem Stoßstürmer Nr. 1 absolut nichts mehr in der Hinterhand hat. Doch so leicht, wie sich das einige vorstellen, ist dieses Problem nicht zu lösen, denn die Kunst wäre es, jemanden zu finden, der sich wohlmöglich eine gesamte Saison auf die Bank setzt und mit sporadischen Einsätzen zufrieden wäre. Jemand der bezahlbar ist, der eventuell sogar perspektivisch die aktuelle Nr. 9 beerben könnte und der zudem auch noch nicht zu alt ist. Ach ja, und sollte der worst case eintreten und sollte sich Robert Glatzel tatsächlich einmal ernsthaft verletzen, sollte dieser Jemand nebenbei auch noch gut für 20+ Tore pro Saison sein, weil man ansonsten aufgrund der Spielstatik in Hamburg das Saisonziel auf jeden Fall verpassen würde. Also – wer sollte das sein?

Das Problem in Hamburg ist wieder einmal, dass man 1. gepennt und 2. nicht ausgebildet hat. Ein Backup für Glatzel hätte bereits längst in der Pipeline sein müssen, im besten Fall natürlich aus dem von Horst Hrubesch so revolutionär erneuerten Campus. Aber von dort kommt nichts und was kommt, wird verschenkt (Alidou). Und jetzt? Jetzt will man die € 6 Mio. aus den Deals mit Onana und Kostic wieder verbrennen, während man auf der anderen Seite irgendwas zwischen € 30 Mio. und € 40 Mio. zu Wucherzinsen bei den Banken aufnehmen muss? Sollen sie, denn wer mit € 10 Mio. nur Schrott holt, der holt mit weiteren € 6 Mio. anderen Schrott. Man hat 6 Außenstürmer, keinen Rechtsverteidiger (und 5 Torhüter) im Kader und will die letzten Kröten nur für einen fast 27-jährigen französisch-ivorischen Stolperjochen aus Belgien investieren? Und der Aufsichtsrat nickt das erneut ab? Der ganze Bumms ist wirklich nur noch mit sehr viel Humor zu ertragen. 

P.S.  All die komplett verblödeten Vollpfosten, die den KSV und Heimschläfer Bild gerade dafür feiern, dass man noch ein paar Hunderttausend Euro als Nachschlag für Filip Kostic bekommt, haben wieder einmal vergessen, dass es Bild war, der den Serben für alberne € 6 Mio. nach Frankfurt verscherbelte, nachdem ihn der KSV zuvor für € 14 Mio. (damaliger Marktwert: € 10 Mio.) aus Stuttgart geholt hatte. Markwert zum Zeitpunkt des Verkaufs: € 22 Mio. Judas kann wirklich außer Arroganz absolut gar nichts. Naja, außer vielleicht beständig interne Informationen durchstecken. 

 

 

Schonlau (über Vuskovic): „Seine Mentalität, sein Einsatz. Wenn man sieht, mit was für einem Feuer er in die Zweikämpfe geht. Das ist schon sehr bemerkenswert. So ein Auftreten als 20-Jähriger hätte ich mir damals auch von mir gewünscht. Er ist vom Kopf und seiner Konstitution deutlich weiter als ich in seinem Alter.“

Soll das jetzt ein Treppenwitz sein? Der Eine ist ein durchschnittlicher Zweitliga-Bolzer, der aussieht wie Johann das Gespenst aus dem Film „Das Boot“. Der Andere ist Nationalspieler seines Landes und will eine Karriere in einer anderen Liga machen. Wenn der mit 20 nicht weiter wäre, sollte er sich dringend Sorgen machen.