Es ist immer wieder absolut erstaunlich, wie das spontane Auftauchen von Dollarzeichen einem Teil der KSV-Anhängerschaft die Sinne vernebeln. Auf der einen Seite prangern sie zu Recht an, dass ganz besonders im Hinblick auf das Transferverhalten, aber auch was die Zweckentfremdung der Staatsgelder in Höhe von knapp € 33 Mio. (Stadiongelände und Corona-Beschiss)  betrifft, in den letzten Jahren in leichtfertigster Art und Weise Millionen und Abermillionen verbrannt wurden und dass man an allen Fronten nachhaltiger und sorgsamer mit dem wenigen Geld umgehen sollte. Auf der anderen Seite wedelt der Logistiker mit ein paar Scheinchen und alle Vorbehalte werden umgehend über Bord geworfen. Denn im Grunde sind sie nicht anders als der greise Klau-Mi, sie wollen schnellen Erfolg oder was auch immer man in Hamburg darunter versteht. Wasser predigen und Wein trinken, nichts anderes. Denn was das Engagement Kühnes in den letzten 10+ Jahren für den KSV bedeutet hat, kann man sowohl an der Liga wie auch am Kontostand ablesen. Und nein, es war eben nicht nur die Versager in Vorstand und Aufsichtsrat, die nicht mit Geld umgehen konnten, es war auch und besonders Kühne selbst. Wer immer noch nicht verstanden hat, dass Kühnes Schatten toxisch ist und bleiben wird, sollte sich einen anderen Sport suchen. 

Man könnte nun anfangen, die zahllosen Kühne-Geschichten der letzten 8 Jahren, nach der Ausgliederung, aufzulisten, aber eigentlich sollte das alles hinlänglich bekannt sein. „Drittliga-Manager Kreuzer“, „In Hamburg bleiben nur die Luschen hängen“ und so weiter und so weiter. Sobald Kühne aus der fernen Schweiz den Daumen senkte, waren die Tage des Betroffenen gezählt. Kühne entschied zusammen mit Struth und Calmund, welche Spieler verpflichtet werden sollten und vor allem, welche nicht. Kühne entschied, wer wieviel Geld bekommen sollte, Kühne entschied, dass Hoffmann gehen müsste, Kühne entschied, dass Jansen zum Präsident Pinselreiniger werden konnte, sogar zweimal. Wer denkt, dass dies die Mitglieder entschieden haben, der irrt. Kühne führt den Verein seit Jahren aus dem Hintergrund, weil dieser Verein sich in eine maximale Abhängigkeit begeben hat. Hätte Kühne nicht eingegriffen, wäre der KSV bereits zwei- oder dreimal vor dem Insolvenzrichter gelandet, Beiersdorfer hat es selbst zugegeben. Das macht Klau-Mi aber nicht, weil er so nett ist, das hat er sich bezahlen lassen. 

Und nun? „Ich hoffe, dass Wüstefeld so bald wie möglich Geschichte ist“. Warum eigentlich? Weil der Mann versucht, den Verein zu sanieren? Weil der Mann sparen möchte? Mal ganz unabhängig von der Personalie Wüstefeld und seinen geschäftlichen Verflechtungen, aber all das, was er dort tut, ist eigentlich alternativlos. Warum also möchte Kühne den Mann weghaben? Ganz einfach, weil er versucht hat, sich ihm zu widersetzen. Wüstefeld möchte eine Sanierung ohne Kühne auf die Beine stellen und der Milliardär tut alles, um ihm das zu verhageln. Wüstefeld droht, Kühne zu verklagen und prompt folgt die über die Medien gespielte Rache. Lest es mir von den Lippen ab: Kühne macht nichts für den KSV, Kühne macht alles, was er tut, für Kühne. Für sein Vermächtnis, für das, was von ihm, der keine Kinder hat, in Erinnerung bleiben soll. Dafür dient der Verein als Mittel zum Zweck, gebe es ein anderes, würde sich KMK auf der Stelle vom Verein abwenden. Man denke bitte an die Art und Weise, wie er das erste „Angebot“ über die Medien lancierte. Keine Ankündigung an den Verein, keine Information an seine Adlaten im Aufsichtsrat. Am Tag nach der Seeler-Verabschiedung bringt er ein von ihm finanziertes Uwe Seeler-Stadion ins Spiel, kaltes Kalkül. Am Tag vor einer überaus wichtigen AR-Sitzung versucht er den Verein mit seinem vergifteten Angebot zu überrumpeln. Und nun stichelt er weiter.

Intern habe die Vereinsspitze aber „gar nicht so negativ reagiert; sie will mit mir sprechen“, sagte Kühne jetzt: „Nur hat die Vereinsführung immer Angst vor den Fans, die keine fremden Einflüsse zulassen und dann gleich immer auf die Barrikaden gehen.“ 

Auch eine von ihm gesponserte Umbenennung des Volksparkstadions nach dem verstorbenen HSV-Idol Uwe Seeler werde es „nur im Paket mit den anderen Teilen meines finanziellen Angebots“ geben (Auftragsblatt)

Und so redet also jemand, der es gut mit seinem „Herzensverein“ meint? Nein, Kühne wartet im Hintergrund grundsätzlich wie eine Spinne im Netz, bis es mal wieder sportlich und finanziell richtig düster aussieht. Dann macht er ein Angebot, welches der Verein ablehnen muss und danach erklärt er, natürlich wieder über die Medien, welch Gutmensch er doch sei und dass außer ihm keiner etwas geben möchte. Der Umstand, dass seinetwegen keiner geben möchte, bleibt unerwähnt. Und: Alles, was er tut oder zu geben vorgibt, ist mit Bedingungen verknüpft. Am Ende des Tages möchte er selbst das letzte Wort haben, wohin den Verein dies gebracht hat – siehe Zustand. By the way, wie kommt er eigentlich darauf, dass die Fans keine fremden Einflüssen zulassen wollen. Angeblich will er doch gar keinen Einfluss ausüben, oder jetzt doch? Wie beschissen es tatsächlich wieder einmal aussieht, kann man am Fall Mutzel ablesen. 

Der Nachteil der ausgehandelten Einigung: Eine außerplanmäßige Sofortausgabe in Höhe von bis zu 800.000 Euro hätte die Liquidität des HSV ernsthaft belastet. Deswegen haben sich die Kontrolleure entschieden, bei einer Niederlage vor Gericht vorerst weiter Mutzels Gehalt in Höhe von 27.896 Euro pro Monat zu zahlen und zu hoffen, dass früher oder später ein anderer Club Mutzel ein Angebot macht und der Vertrag dann gütlich aufgelöst werden kann. (Auftragsblatt)

Das muss man sich wirklich einmal vorstellen. Judas Bildt geht für knapp € 12 Mio. (bis jetzt) shoppen, aber eine Sofortausgabe in Höhe von € 800.000 würde die Liquidität ernsthaft belasten. Dieser Verein ist, auch Dank Kühne, sowas von am Arsch. Und die Dümmsten der Verblödeten jubeln über ein Angebot, das sie nicht mal im Ansatz verstanden haben