Früher war alles besser, oder? Der KSV war super-erfolgreich, die Politiker waren ehrlich, die D-Mark war stark, Ausländer waren Mangelware und der Presse konnte man glauben. Am Arsch. Früher war nicht alles besser, es war bestenfalls anders. Heute kann man alle paar Tage von irgendwelchen Mördern oder Vergewaltigern lesen und viele denken, dass sich die Zahl dieser kaputten Subjekte im Laufe der Zeit mehrfach multipliziert hat, dabei beweisen wissenschaftliche und statistische Daten, dass dies überhaupt nicht zutrifft. Denn auch früher war ein Großteil der Politiker korrupt, die Presse maximal verlogen und parteiisch und auch der KSV war in seiner knapp 135-jährigen Vereinsgeschichte nur wenige Jahre wirklich erfolgreich. Eines aber hat sich, zumindest nach meinem Empfinden, geändert: „Früher“ musste man die Zeche zahlen, wenn man sich zuviele Fehltritte geleistet hatte. Früher mussten Politiker, die sich auch nur einen Bruchteil dessen geleistet hatten wie Trump, Johnson oder zur Zeit auch Scholz die Konsequenzen tragen und von ihren Ämtern zurücktreten. Heute tritt niemand mehr zurück, heute wird weggegrinst und ausgesessen. Das Motto in unserer Zeit lautet mehr und mehr: Den Shitstorm abwettern, den Kopf einziehen, sich einige Tage rar machen, nicht öffentlich äußern und dann kurz darauf so tun, als wäre nichts gewesen. Dabei ist das eigentliche Problem unserer Zeit nicht allein der Umstand, dass hochbezahlte Verantwortungsträger ihre Verfehlungen aussitzen (können), es ist die unendliche Informationsflut, die dies begünstigt. 

Man denke an Zeiten eines Bundeskanzlers wie Willy Brandt oder Helmut Schmidt. Als diese Herren im Amt waren, gab es ein paar Tageszeitungen, es gab die BILD (die schon immer Partei ergriff und zu keinem Zeitpunkt neutral berichtete). Es gab ein paar Magazine wie Stern oder Spiegel und es gab drei TV-Sender. Es gab weder Facebook, noch gab es das Nachrichten-Schnellfeuergewehr Twitter oder Instragram und Tiktok. Heute bekommt man Nachrichten aus den USA, Chile oder Usbekistan in Echtzeit, früher wurde man Tage später informiert, wenn überhaupt. Zur Folge hat dies, dass die Halbwertzeit von echten Skandalen drastisch gesunken ist, denn der nächste Skandal lauert bereits hinter der nächsten Ecke. Besonders Trump hat sich diesen Umstand zunutze gemacht, er macht es heute noch. Der Mann verbreitet derart viel Scheiße, dass man mit dem Empören gar nicht mehr hinterherkommt. Dies ist natürlich Taktik, man steigert die Taktung seiner Schwachsinnigkeiten derart, dass interessierte Beobachter irgendwann die Lust verlieren, sich über das nächste Desaster zu echauffieren. Nach dem Motto „Ein Mord ist fies, 20 Morde sind irgendwann Gewohnheit“ wird die Bevölkerung informationsmüde geschossen und der Übeltäter hat freie Fahrt. 

Einen Meister dieser Taktik könnt ihr übrigens auch in Hamburg bewundern, ich rede vom unfähigen Präsidenten Pinselreiniger. Dieser produziert vielleicht keine Blödsinnigkeiten in Rekordgeschwindigkeit, aber er ist der Godfather des Aussitzens. Sei es Zweckentfremdung von Staatsgeldern, sei es sportliche Null-Performance, sei es offener Krieg in Vorstand oder Aufsichtsrat, der Eiercremer schweigt. Und wenn er sich dann nach einigen Wochen einmal über ein Selbst-Interview auf KSV.de äußert, dann sind seine verbalen Absonderungen nichts anderes als inhaltsfreie Luftblasen, aber nie und zu keinem Zeitpunkt wird die Flasche auch nur einmal konkret. Warum nicht? Weil man ihn persönlich für detaillierte Äußerungen haftbar machen könnte, er müsste dann vielleicht irgendwann einmal eine unbequeme Entscheidung treffen und genau das will er nicht. Bass Jansen will so lange es geht im Amt bleiben, er will den (pharmazeutischen) Vorteil seines Amtes so lange nutzen wie es eben geht. Wenn es dann heißen soll, dass man bloß keine Entscheidungen trifft und sich um konkrete Äußerungen windet wie ein Aal, selbst wenn dies zum Nachteil für den Verein führt, dann ist das eben so. 

Die Aussitzer haben ihre Handlungen inzwischen zur Kunstform entwickelt, denn der hohle Teil der Bevölkerung fällt drauf rein. Ein ebenfalls schönes Beispiel für die Kunst des Aussitzens ist selbstverständlich der Insolvenzblogger, der die Kommentare seines eigenen Bolgs nicht liest und wenn es dann Entscheidungen gibt, die halbwegs unbeliebt sind (z.B. Sperrungen von Usern), dann haben dies andere zu verantworten, selbst wenn es diese Anderen gar nicht gibt. Fragen zu den Matz Ab-Spenden, zu seinem Einkommen etc. werden einfach nicht  beantwortet, man sitzt aus. Ich hatte euch gestern von dem Ex-Profi berichtet, der mir sagte, dass er kaum jemanden kennt, der diesen Blog hier nicht liest. Heute nun erhielt ich zwei Nachrichten, die ich gern mit euch teilen möchte. 

Nachricht: Habe eben deinen Blog gelesen. Denke, dass ich der Spieler war?! Und ich kann dir nur nochmal sagen, jede Stunde die du in deinen Blog investierst, lohnt sich. Bitte verliere nicht den Atem. Kann verstehen, dass es nicht immer einfach ist, aber bitte gib nicht auf

Meine Antwort: Du kannst ja mal eine Sammelaktion unter all den gut situierten HSVern starten, die mir immer Recht geben, die aber nie die Eier haben, auch dazu zu stehen.

Nachricht: Das ist wirklich so. Alle lesen es, aber tun immer so, als wüssten sie von nichts. Und auf Spenden kannst du lange warten

Noch Fragen? In diesem Sinne…

P.S. Wie Berufs-Arschloch Judas Bildt gestrickt ist, kann man unschwer hier ablesen…

„Maxi ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, wechseln zu möchten. Das hat uns ein Stück weit gewundert. 

Und dann wird mit Dreck hinterher geworfen! 

Was für ein charakterloser Idiot.