Wer von uns kann sich nicht an die Zeiten erinnern, als es hieß, das „mediale Umfeld“ in Hamburg sei so unendlich kompliziert und die Journalisten-Simulanten wären die kritischsten und gemeinsten des gesamten Sonnensystems. In Hamburg war sportlicher Erfolg schon deshalb nahezu unmöglich, weil die Schmierlappen dem armen Verein bei jeder sich bietenden Gelegenheit intrigante Knüppel zwischen die bemühten Maltafüße warfen und die sensiblen Einkommensmillionäre so verunsicherten, dass selbst mit einem Jahres-Etat unter den Top 8 und einer personellen Bestückung der Geschäftsstelle auf Champions League-Niveau so lange beständig gegen den Abstieg gespielt wurde, bis der Boulevard sein Zerstörungswerk endlich vollendet und den Klub der Superlative in die zweite Bundesliga geschrieben hatte. Aber auch dann hörten sie nicht auf, sondern es wurde weiterkritisiert und somit mindestens viermal verhindert, dass der KSV dorthin zurückkehren konnte, wohin er gehört. Schande über diese Vereins-Schädlinge. Nun, Schurz beseite, denn all dies ist nichts anderes als pure Erfindung, Legende und Entschuldigung für Minusleistungen am Stück bei gleichzeitiger Maximalbezahlung. Die Realität sah schon früher und heute erst Recht so aus:

BILD: Peinlicher Idioten-Journalismus auf Baumschul-Niveau. Was früher einmal „Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht war, ist heute nichts anderes mehr als Buddy-Journalismus. Bestes aktuelles Beispiel: Judas Bildt und seine Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner aus dem Hause Springer.

Es herrscht die sportlich beste Stimmung seit dem Abstieg. Die ist das Verdienst von Jonas Boldt

Dass Boldt auf dem Weg dahin auch Fehler machte und Fehlentscheidungen traf – geschenkt, so geht es jedem Entscheider im Leben.

Dass der Aufsichtsrat mit einer Vertrags-Verlängerung von Boldt (der dann wohl wiederum sofort mit Trainer Walter verlängern würde) bis November oder wann auch immer warten will, ist absurd.

Selbst wenn bis zur WM-Pause noch Spiele oder auch das Derby verloren gingen – es ändert nichts an dem gelungenen Fundament, das gelegt wurde.

Auch das Argument, dem zukünftigen Aufsichtsrat die Entscheidung über Boldt zu überlassen, ist Blödsinn. Würde der sich gegen eine Verlängerung entscheiden, müsste man den Rat eh gleich wieder vom Hof jagen.

Der HSV sollte schnellstens mit Boldt verlängern.

Einzigartig. Natürlich wird diese Lobeshymne nicht von den „Alltags-Schreibern“ HF Hesse oder Bubak Meloni geschrieben, sondern von einem gewissen „Matthias Müller-Bothmann“, einem Schreiber, den noch nie jemand gesehen hat. Spätestens nach dem Sieg in Hannover signalisierte Football Leaks-Berühmtheit Bildt seinem Medienpartner, dass es nun an der Zeit ist, den Druck auf einen nach der Affäre Wüstefeld verunsicherten Aufsichtsrat zu erhöhen, wenn nicht jetzt, wann dann? Und natürlich liefert Deutschlands größtes Dreckblatt, Voraussetzung natürlich, dass auch der Heimschläfer weiterhin liefert. Sollte der „Erfolg“ plötzlich beendet sein, wird die Bild keine Sekunde zögern, ihren Freund Judas binnen Sekundenfrist zu opfern, aber bis dahin kann sich der Versager weiterhin die Taschen mit Geld vollstopfen, welches nicht vorhanden ist. 

Auftragsblatt: Plötzlich und wie von Zauberhand entdecken die Herren Schiller, Laux, Jacobs und Co. ihre journalistischen Wurzeln und verfolgen den Whistleblower Wüstefeld bis nach Ulaanbaatar. All das, was sie im Fall Daffeh, aber auch bei den Herren Buyersdorfer, Wettstein, Hilke, Gernandt und 1000 anderen unterlassen haben, haben sie nun in wenigen Wochen im Fall Desertfield wieder „gutgemacht“. Es gibt gefühlt keine Datenbank, kein Ex-Kommilitone, kein ehemaliger Mitspieler und garantiert keinen Ex-Angestellten, den man nicht befragt und heimgesucht hat, der angebliche Professor sollte nicht nur überführt, er sollte verbrannt und beerdigt werden. Wer solchen Rache-Journalismus praktiziert (nachdem man zuvor jahrelang nichts als Hofberichterstattung abgeliefert hatte), hat einen guten Grund bzw. einen guten Auftraggeber. Mit anderen Worten: Das Auftragsblatt ist nichts anderes als die BILD, nur dass der Kooperationspartner in diesem Fall nicht Boldt, sondern Kühne heißt. Merke: Wer bezalt oder mit Insider-Informationen dient, der bleibt. 

Mopo: Einfach nur noch peinlich und man sollte den Begriff „Journalismus“ im Zusammenhang mit sowohl dem Fischeinwickelpapier wie auch mit seinen Angestellten vermeiden. Hier regiert billigstes Click Baiting, der Inhalt der sogenannten Artikel ist nicht existent. Mit der Mopo will und braucht niemand mehr zu kooperieren, hier wird von primitiven Fanboys kostenloser Support geliefert. Dümmste Steigbügelhalter wechseln sich mit hohlen Jubelpersern ab, das Blatt ist nun schon so viele Jahre nicht nur defizitär, sondern auch noch flüssiger als flüssig.

Münchhausen: Jeder Kommentar ist im Grund einer zuviel, der faule Insolvenzblogger ist nichts anderes als die Karrikatur eines Menschen. 

In diesem Sinne – ENDE

P.S. Ein weiteres Beispiel für den Verfall der deutschen Medien – hier:

https://www.stern.de/politik/ausland/sieg-fuer-wladimir-putin–wie-der-kreml-wirklich-auf-trump-blickt-7291320.html

Bitte auf den Inhalt achten und das Erscheinungsdatum vergleichen.