Der HSV ist weiter auf Rekordjagd. Gewinnt er sein Heimspiel gegen Aufsteiger Barmbek-Uhlenhorst am Sonnabend (Anpfiff 20.30 Uhr, Volksparkruine), dann hat er geschafft, was der HSV zuletzt 2022 geschaffen hatte – damals allerdings noch in der Zweiten Bundesliga: sechs Punktspielsiege in Serie. Trainer seinerzeit war Tom Walter und am Ende war der HSV insolvent.

Ach, was sind sie alle wieder am feiern. Die Hüpfer können gar nicht so schnell ihre U-Hosen waschen, wie sie sich vor Begeisterung einnässen, die ach so kritische Hamburger Presse überschlägt sich in Superlativen und gräbt sogar die schwachsinnigsten Rekorde aus, Bartfick Tom Walter erklärt auf einmal jedem die Welt und selbst die ehemals halbwegs kritischen Weggefährten wechseln schnell nochmal die Pferde im Galopp, will schließlich niemand einen Shitstorm riskieren. Auf einmal reden alle mal wieder von „wir“ und Chef-Arroganzler Judas Bildt wird ungeschickt vom überheblichen Arschloch zum schüchternen Slenderman geschrieben, es ist zum Niederknien lächerlich. Woher genau kennen wir dieses Phänomen nochmal? Richtig, aus den letzten 4 Jahren. Auch da hing die Hinrunde voller Geigen, der KSV war auf dem besten Wege, die nächsten Weltstars in Serie zu produzieren und der jeweils aktuelle Trainer war der beste Mann der Welt. Was dann passierte, sollte allen noch in bester Erinnerung sein. 

Ist es aber nicht, sie machen die gleichen Fehler wieder und wieder und wieder. Dabei kann man in diesem Jahr eigentlich gar nicht scheitern. In der letzten Saison wurde man Dritter, aus der Bundesliga kam nur Schrott runter, der sich auch noch gesundschrumpfen musste. Der KSV dagegen gab lediglich ein paar Ergänzungsspieler ab, kaufte für € 12 Mio. neue Beine und spielt trotzdem mit der gleichen, überteuerten Truppe wie im letzten Jahr. Wenn man unter dieser Konstellation nicht mit großem Abstand Erster wird, dann nie mehr. Aber wir reden über den KSV und der hat es noch immer geschafft, selbst unter den besten Voraussetzungen den größten Scheißdreck abzuliefern. Insofern wären sowohl Hüpfer wie auch Hofberichter gut beraten, den Ball doch ein wenig flacher zu halten, machen sie aber nicht. Doch merke: Je höher man fliegt, umso härter wird der Aufprall. 

Wird das ein Fest, wenn all die Spacken, die jetzt von „wir“ labern, dann wieder in kollektive Depression verfallen 😀 😀 

P.S. Etwas Erfreuliches gibt es dann doch noch.

Die Zukunft von Hamburg 1 ist gesichert. Der Medienunternehmer Frank Otto und der frühere HSV-Präsident Jürgen Hunke werden Gesellschafter bei dem Lokalsender. Der soll nun mit einem neuen Konzept in sicheres Fahrwasser gesteuert werden.

https://meedia.de/2022/10/06/medienunternehmer-frank-otto-und-ex-hsv-praesident-juergen-hunke-retten-hamburg-1/

Fun Fact: Der Gipfel der Genüsse ist allerdings der Umstand, dass bei den hohlsten aller rosa Hüpfer zur Zeit ausgerechnet Werder Bremen als leuchtendes Beispiel dafür angeführt wird, wie es als Aufsteiger klappen könnte. So viel Verblödung tut wirklich weh, aber halt immer so, wie es am besten ins Weltbild passt 😀 😀 😀