Was macht ein erfolgreiches Unternehmen, eine erfolgreiche Organisation, einen erfolgreichen Sportverein aus? Genau, die richtige Führung. Überall auf der Welt gilt der Satz „Scheiße rollt nach unten“ und wenn in einer Organisation der größte Mist bereits an der Spitze fabriziert wird, ist es absolut ausgeschlossen, dass auf den darunterliegenden Etagen überdurchschnittliche Arbeit abgeliefert wird. Jeder Mitarbeiter orientiert sich an seinem Vorgesetzten, an der Führung des Unternehmens und wenn diese mangelhaft, faul, egoistisch und ohne klares Ziel agiert, wird es der Mitarbeiterstamm auch tun. Beim KSV ist dieses Problem inzwischen traditionell, bis auf eine kurze Episode (Hoffmann, Beiersdorfer, Kraus) war man all die Jahren führungslos, antriebslos, ziellos und erfolglos. Also: Bevor man meint, die letzten Kröten in einen neuen Torhüter zu investieren, sollte man sich grundsätzliche Gedanken über Struktur und Führungs-Crew machen, denn mit Gestalten wie Jansen, Boldt und Walter wäre Leistungsstagnation bereits ein Erfolg. Doch tatsächlich sind es nicht nur die handelnden Personen wie der aussitzende Eierlack-Vertreter, die heimschlafende Football Leaks-Berühmtheit oder der seichte Bartfick, es sind die Strukturen (Beirat etc.), die eben diese Personen überhaupt erst möglich machen. 

Dabei ist die Rechnung doch eigentlich simpel. Solange man einen selbstoptimierenden Versager wie Präsident Pinselreiniger an der Spitze des Vereins hat, wird man auch keinen First class-Vorstand bekommen. Welcher Experte mit Ambitionen würde sich diese Klapsmühle denn antun? Bedeutet: Man bekommt vorbelastete Möchtegern-Macher wie Sonnenkönig Judas I., der aber mehr damit beschäftigt ist, zu überleben und seine eigene Agenda zu vervollständigen. Man bekommt Windeier wie Wettstein oder den pro-Porno-Künstler Wüstefeld, aber man bekommt keine Klasse. Wenn man aber Typen mit einem Ruf wie Judas Bildt als sportlich Verantwortlichen hat, was bekommt man dann an Spielern? Welche Berater lassen sich auf Deals mit dem windigen Typen ein? Ich erinnere an dieser Stelle gern an sein Verhalten im Fall Douglas Santos, dieser Deal wäre ohne ein Einschreiten Hoffmanns gescheitert und hätte den KSV Millionen gekostet. Wer sich mit Bildt ins Bett legt, weiß, worauf er sich einlässt. 

Man könnte diese Spielchen bis zum Kartenabreißer (den es nicht mehr gibt, ich weiß) runterbrechen, Fakt ist, wenn man an der Spitze nur Drittklassigkeit und Bückware hat, wird man auf den Etagen darunter keine Klasse bekommen. Doch warum handelt der KSV nicht endlich entsprechend? Ganz einfach, weil er es nicht kann. Der Verein befindet sich im Würgegriff seiner eigenen Satzung und seiner gegebenen Strukturen. Jansen kann nicht gefeuert werden, er müsste von sich aus zurücktreten (was er nicht tut) oder er müsste abgewählt werden. Für eine Abwahl bräuchte es einen Alternativ-Kandidaten, den der Beirat aber nicht zulässt. Warum feuert der Aufsichtsrat einen offenkundigen Versager wie Judas Boldt nicht? Ganz einfach, weil Jansen dann mit ins Kreuzfeuer geraten würde und das möchte der Selbstoptimierer, der den AR zu seiner eigenen Business-Spielwiese geformt hat, natürlich nicht. Warum trennt sich Sportvorstand Bildt nicht von einem Trainer wie Tom Walter, der offenbar nicht in der Lage ist, einen Plan B zu implementieren? Weil ansonsten seine eigene Vertragsverlängerung so gut wie ausgeschlossen ist. Und so weiter, und so weiter. Das Problem des Vereins: Es gibt keinen Ausweg. Ob man nun mit Kühne ins Geschäft kommt oder nicht, spielt am Ende nicht die geringste Rolle, solange all diese Schießbudenfiguren im Amt bleiben.