Nun also weiß Noch-Präsident Pinselreiniger, wie es ist, wenn man die Gunst des Gönners verliert und die Liste seiner Vorgänger und Leidensgenossen ist lang: Hoffmann, Kreuzer, Slomka, Wüstefeld, Lasogga und die Luschen, die immer hängen bleiben, wer in den Augen KlauMi’s nicht mehr funktioniert, wird aussortiert und da er selbst nur höchstselten als Interviewpartner zur Verfügung steht, übernimmt sein Hausmedium, das Hamburger Auftragsblatt, diesen Job für ihn. 

Und wie das Abendblatt nun erfuhr, erhielt Jansen zudem in der bereits erwähnten KW 41 eine E-Mail, die im CC an das gesamte Präsidium und den gesamten Aufsichtsrat verschickt wurde und deren Inhalt es in sich hatte. Absender waren drei der insgesamt sieben HSV-Gesellschafter: die Margaritoff-Erben, die Familie Burmeister und die AMPri Handelsgesellschaft. Die erhoffte Reaktion auf das deutliche Schreiben soll allerdings ausgeblieben sein, worauf die Gesellschafter knapp zwei Wochen später am Wochenende der 2:3-Heimniederlage gegen Magdeburg noch einmal wortgewaltig nachlegten. Und die zweite Mail, anders kann man es gar nicht sagen, muss wohl als Brandbrief bezeichnet werden. Die massiv verärgerten Aktionäre schrieben direkt an Jansen gerichtet: „Wir entziehen Ihnen als Aufsichtsratsvorsitzendem aufgrund Ihres Verhaltens ab sofort unser Vertrauen.“ 

Wer nun tatsächlich glaubt, dass diese Kleinstaktionäre von ganz allein auf diese Weltidee gekommen sind, der zieht sich die Hose auch mit einer Kneifezange an. Man kann zu 1887% sicher sein, dass hinter allem der greise Mann aus Schindeleggi steht, denn eines hat eben nicht das Auftragsblatt erfahren, sondern der Lachs. 

Kühne hat vor einigen Monaten  über eine Agentur PR-Leute Gesucht, auch beim  HA, die seine Vorstellungen positiv verbreiten.
 
Ich weiß, dass es immer noch welche gibt, die es nicht glauben wollen, aber im Spiel um die KSV-Macht sind alle Mittel recht und kein Preis ist zu hoch. Wobei ein paar extra engagierte Jubel-Schreiber kosten Kühne ein paar Euros, da lacht er nicht mal drüber. Aber gehen wir an dieser Stelle, weil’s gerade passt, doch ein Stück weiter. Wer kann sich immer noch nicht vorstellen, dass ein KSV-Fanbolg vom Verein finanziert wird? Wer glaubt immer noch, dass in es in diesem besagten Bolg keine bezahlten Einpeitscher gibt, die jede kritische Stimme im Keim zu ersticken versuchen? 
 
Aber nochmal zurück zu den Brandmails der Anteilseigner an Jansen. Natürlich steckt hinter allem Kühne, denn mit 85 Jahren bemerkt der Mann, dass es sich diesmal um das KSV-Endspiel handelt. Entweder, er übernimmt den vollkommen kaputten und zerrissenen Verein jetzt oder nie. Also all-in. Entsprechend muss sein aktueller Gegner Jansen eliminiert werden und mit ihm die Herren Wüstefeld und Dinsel am Besten gleich mit. Dann werden ein paar Genossen installiert, man bekennt öffentlich, dass man überhaupt nicht daran interessiert ist, den Verein zu übernehmen und irgendwann besitzt der Mann sein nächstes Spielzeug. 
 
Um Jansen aber wird es jetzt sehr einsam werden und auch er wird wissen, dass er das Spiel nicht gewinnen kann. Nun geht es nur noch darum, wie er aus der Sache rauskommt, ohne vollkommen das Gesicht zu verlieren.