Eines muss man den Versagern vom Volkspark lassen: Kein anderer Verein verarscht seine Fans und Anhänger so dummdreist wie die Granden von der Sylvesterallee mit freundlicher Unterstützung ihrer Medienpartner aus der Abteilung Hofbericht. Am Ende weiß man gar nicht, wo man anfangen soll? „HSV-Sanierer“ Wettstein? „HSV-Juwelier“ Peters? „Perlentaucher“ Mutzel? Dukaten-Didi? Afrika-Flüchtling Daffeh? Doping-Opfer Vuskovic? Geschönte Bilanzen? Milliarden von Juwelen im eigenen Nachwuchs? Vereint 2025? „Von jetzt an greift ein Rädchen ins andere“? Man könnte monatelang mit der Aufzählung weitermachen, fertig wird man nie. Denn wenn dieser Verein schon nicht erfolgreich ist, weder sportlich noch finanziell, dann ist er wenigstens die Mutter aller Blendwerke, der Meister des Beschiss. Der vorerst letzte Witz aus der unendlichen Reihe der Veraschungs-Aufführungen: Der hauseigene „Untersuchungsausschuss“, der klären sollte, ob die Angestellten Wettstein und Boldt fahrlässig oder gar vorsätzlich gegen Vertragsinhalte verstoßen haben. Vollkommen überraschend ist nun das Ergebnis: 

Nach einem ersten Zwischenbericht steht nach Abendblatt-Informationen nun auch das finale Ergebnis bevor. Um es vorwegzunehmen: Ein Fehlverhalten kann Wettstein und Boldt auch nach Prüfung aller Vorgänge nicht angelastet werden. Zur Erinnerung: Im September 2020 hatte der HSV im Zuge der Corona-Pandemie sein Stadiongrundstück an die Stadt verkauft und sich in einem gemeinsamen Vertrag dazu verpflichtet, die Austragung der fünf EM-Spiele im Volksparkstadion und die dafür nötigen Renovierungsarbeiten zu gewährleisten. Andernfalls müsste der Club eine Strafe von 2,32 Millionen Euro an die Uefa zahlen, also zehn Prozent der Kaufsumme. Dass die 23,5 Millionen Euro nicht zweckgebunden waren, stand allerdings schon mit Vertragsabschluss fest.

Hach, wer hätte das gedacht? Dabei ist die Behauptung, dass die € 23,5 Mio. nicht zweckgebunden waren, eine glatte Lüge, wie uns Blogfreund (ich muss jede Sekunde kotzen) Demo mehrfach nachgewiesen hat.

Im Kaufvertrag vom 10.02.2021, Urkundenrolle Nr. 360/2021, Anlage II steht wortwörtlich:
“1. Der HSV verpflichtet sich, mit Hilfe des Erlöses aus dem Ankauf des Stadiongrundstücks durch die FHH u.a. die für die UEFA EURO 2024 gemäß Tournament Requirements und Stadionvertrag erforderlichen Maßnahmen im Stadion und Stadionareal fristgerecht durchzuführen sowie die in diesem Zusammenhang entstehenden Kosten zu tragen.
2. Die HSV Fußball AG unterwirft sich im Falle der Nichteinhaltung dieser Verpflichtung einer angemessenen Vertragsstrafe in Höhe von bis zu 10% des Kaufpreises für das Stadiongrundstück. Die Zahlung wird fällig, wenn die UEFA bzw. der DFB die Nichtumsetzung feststellt und der HSV erforderliche Nachbesserungen schuldhaft nicht durchführt.
3. Die HSV Fußball AG verzichtet auf jedwede weitere Beteiligung der FHH an den vorstehend genannten, im Kontext der UEFA EURO 2024 sowie unabhängig davon anfallenden Kosten sowie an weiteren vom Stadionbetreiber im Rahmen der Stadionverträge geschuldeten Leistungen.”

Doch nun die Auflösung – warum kommen die Untersucher aus dem Aufsichtsrat zu dem Schluss, dass die beiden damaligen Vorstände nicht fahrlässig oder sogar vorsätzlich diese Gelder für alles verknallt haben, nur nicht für die Sanierung der Volksparkruine? 

Für den Aufsichtsrat der HSV Fußball AG war der interne Untersuchungsausschuss insofern wichtig, als dass auch das Gremium in Haftung hätte genommen werden können, wenn es zu einem Vertragsbruch gekommen wäre.

Wie geil ist das denn bitte? Die Verbrecher Wettstein und Boldt werden aus dem einzigen Grund freigesprochen, weil die Untersucher selbst andernfalls hätten blechen müssen? Wo gibt es denn sowas? Glaubt eigentlich irgendjemand auf diesem Planeten, dass es einen Untersuchungsausschuss gibt, der eine Schuld feststellt und im Anschluss selbst zahlen muss? Wie weit wollen KSV und Auftragsblatt die Leute eigentlich noch verarschen?