Man stelle sich folgendes Szenario vor.

Man hat in der Saison 2021/22 einen der Top 3-Kader nach Wert und mit Sicherheit einen Top 2-Kader nach gezahlten Gehältern. Man verpasst als Tabellen-3. den direkten Aufstieg und muss in die Relegation, die man nach gewonnenem Hinspiel noch in peinlichster Art und Weise verkackt, man bleibt also ein weiteres (das 5.) Jahr in der zweiten Liga hängen. Nach dem erneuten Scheitern kann man alle „Leistungsträger“ halten und muss lediglich Ergänzungsspieler abgeben (Vagnoman, Opoku, Alidou, Wintzheimer, Gyamerah, Kinsombi), dafür kauft man in der nächsten Transferphase für mehr als € 12 Mio. ein, mehr als alle andere Zweitliga-Konkurrenten zusammen ausgegeben haben. Nach der Hinserie ist man nach 5 Niederlagen in 17 Spielen Tabellen-2. und der einzige Stammspieler, der langfristig ausfallen wird, ist der Dopingsünder Vuskovic. Und nun überlegt ein Verein, der zuvor sein Stadiongelände verkaufen musste, der (erfolglos) um Bürgschaften bettelte und der nun wieder einmal Kredite inkl. Zinsen aufnehmen muss, um seine Volksparkruine EM-tauglich zu sanieren, in der Winterpause neue Spieler zu kaufen? Was braucht man eigentlich noch, um zu erkennen, dass Judas Bildt, sein Scouting-Team und alle, die etwas mit dem sportlichen Bereich dieses Vereins zu tun haben, absolute Versager sind? Kein anderer Verein der zweiten Liga hat auch nur ansatzweise vergleichbare Möglichkeiten bzw. erschleicht sich vergleichbare Möglichkeiten (z.B. staatliche Corona-Hilfen), aber der KSV schafft es immer noch nicht, diese Liga souverän zu beherrschen? Was braucht es denn noch bitte?

Nun aber steht man vor der unfassbaren Herausforderung, mit lediglich 4 Innenverteidigern (Schonlau, David, Heyer, Zumberi) die letzten 17 Spiele vor dem angekündigten Wiederaufstieg zu betreiten und das erscheint den Herren nahezu unmöglich. Ich frage mich immer, wie das wohl Vereine wie Darmstadt, Paderborn, Heidenheim etc. machen, die mit einem Bruchteil des finanziellen Einsatzes (und ohne vorsätzlichen Betrug) bessere Ergebnisse erzielen als die Kollegen aus dem Volkspark mit mehr als 300 Festangestellten, Dutzenden von Berater-Firmen, einem „Gönner“ aus der Schweiz etc. Die Antwort ist einfach – sie arbeiten einfach besser. Würde man in Hamburg auch nur ähnliche Performance an den Tag legen, dürfte man bei der Manpower und dem finanziellen Aufwand in dieser Liga nicht ein Spiel verlieren. Nun aber scheint man den Ersatz für EPO-Mario gefunden zu haben und es ist, wen möge es wundern, ein alter Kumpel von Bartfick Tommy Walter.

Einer könnte Kiels Hauke Wahl (28) sein.

Nicht nur, dass der gebürtige Hamburger, der schon 220 Spiele für Holstein absolvierte und von Hamburgs Coach Tim Walter (47) in der Saison 2018/19 an der Förde trainiert wurde. Auch HSV-Abwehrchef Sebastian Schonlau (28) kennt Wahl aus gemeinsamer Paderborner Zeit (2015/16) gut. (Quelle: Bild)

Jawoll, das nenne ich Scouting. Ein 28-jähriger Ex-Spieler. Hatten wir das nicht schon mal? 

Jonas Meffert – Kiel

Mir fällt auf, dass fast jedesmal, wenn sich der KSV für irgendeinen Spieler interessiert, zuerst einmal der Name eines Ex-Spielers von Tom Walter fällt oder jemandem, den Judas aus seiner Zeit in Leverkusen kennt. Wenn ich nach diesen Kriterien agiere, brauche ich aber keine aufwendige Scouting-Abteilung, dann kann ich den Trainer, der ohnehin kein weiteres Jahr in Hamburg arbeiten wird, einfach fragen, ob er nicht noch jemanden „von damals“ kennt. Sorry, aber vor diesen Knalltüten habe ich Null Respekt, den hätte ich vielleicht, wenn man einmal etwas mit weniger schafft als die Konkurrenz, als wieder einmal mit mehr zu versagen. Wie immer will sich der KSV den Erfolg erkaufen, wohin das geführt hat, konnte man wunderbar in der Zeit seit 2014 ablesen.