Oft wird im Zusammenhang mit dem KSV und seinen zahllosen Problemen davon geschrieben bzw. gesprochen, dass man keine Leistungskultur hätte oder mit anderen Worten: Man ist zu schnell mit zuwenig zufrieden. Es wird nicht alles Menschenmögliche getan, um die höchsten Ziele zu erreichen, man mag sich nicht quälen, weil absolut jeder im Verein, vom Vorstand bis zum Hauspostboten, auch ohne das Maximale erreicht zu haben, wunderbar und bequem leben kann. Zwar wird im Volkspark immer noch (für Zweitliga-Verhältnisse) überproportional gut verdient, aber diese überdurchschnittliche Bezahlung bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Leistungsakzeptanz macht träge und zufrieden. Warum sollte man sich denn auch quälen wollen, wenn auch 60% reichen, um ein freundliches Leben zu führen? Dabei ist es nicht der Verein allein, der Schuld an diesem Umstand trägt, es sind auch und besonders seine „Begleiter“. Die Medien in Hamburg haben absolut kein Problem damit, die kickenden Maltafüße als „KSV-Stars“ zu bezeichnen, jeder 18-jährige Bubi, der im Training einen unfallfreien 6 m-Pass hinkriegt, ist  per Definition ein Juwel und nirgendwo auf der Welt sind die Anhänger geiler, lauter, treuer und besser als beim KSV. Und genau damit wären wir bei der zweiten Gruppe, die maximale Schuld am jahrelangen Siechtum trägt, den Anhängern. Denn so etwas wie eine Erwartungshaltung existiert schon seit vielen Jahren nicht mehr, viele sind im fünften Jahr tatsächlich „fein“ mit dem deutschen Unterhaus, während man zeitgleich aber immer vom großen Verein schwadroniert. 

Dies alles sind Fakten und dennoch bildet die fehlende Leistungskultur und die Akzeptanz durch Medien und Fans, dass eben diese fehlt, nur einen Teil des Problems ab oder sagen wir, es ist das letzte Puzzleteil von dem, was es wirklich nicht gibt, nämlich einer Struktur. 

 

 

Der Kühne Sport Verein ist eben kein strukturierter Verein, er ist von vorn bis hinten ein Flickenteppich, bei dem jeder irgendwie vor sich hin wurschtelt, aber niemand weiß, was eigentlich, außer dem eigenen Überleben, das tatsächliche Ziel ist. Was ist der USP dieses Vereins? Wo will man hin? Wie will man den Weg zum Ziel angehen? Angefangen bei einem Aufsichtsrat, der sich gegenseitig ausbremst, sich mit Untersuchungsausschüssen betäubt und wo keiner dem anderen traut, wenn sich dieser in der jeweils anderen Fraktion befindet. Über den Vorstand, in dem ein intriganter Underperformer seinen Vorgesetzten seine Vertragsvorstellungen diktiert. In einem strukturierten Verein wäre so ein Verhalten absolut unmöglich, hier würde der Kontrollrat mit einer Stimme! dem Herrn erklären, wie der Hase läuft und wenn er damit nicht leben kann, sollte er sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Es muss immer der Verein sein, der das letzte Wort hat und niemals ein Angestellter mit einem Zeitvertrag. In einem strukturierten Verein würde auch nicht der Trainer, mit einem Vertrag, der noch ein halbes Jahr Restlaufzeit hat, erklären, welche Spieler er möchte. Es reicht eben nicht, mal eben ein Powerpoint-Chart mit der Überschrift „Vereint 2025“ an die Wand zu werfen und dann den Leuten zu erzählen, jetzt wird alles gut. 

Man könnte endlos so weitermachen, wenn man wollte. Über einen Beirat, bestehend aus nicht gewählten Mitgliedern, der allein bestimmt, wer sich als Präsident des e.V. bewerben darf und wer nicht. By the way, in einem strukturierten Verein hätte jemand wie Kühne überhaupt keine Möglichkeit, seine Spielchen zu spielen, weil man ihm bei der ersten Gelegenheit den Ausgang zeigen würde. Denn zur Struktur gehört auch so etwas wie Haltung und wenn man Haltung hat, springt man eben nicht wie ein reudiger Köter auf eine läufige Hündin, nur weil sie mit Geldscheinen wedelt. In einem strukturierten Verein wüsste jeder, was er zu tun und vor allem auch, was er zu lassen hätte. Man würde mit einer Stimme sprechen und dies würde am Ende auch den Spielern zugute kommen, denn in dem aktuellen Konstrukt weiß kein Fußballer, was das eigentlich alles soll und wohin es gehen soll. Klar formulierte Ziele, die auch auch deutlich sagen, was passiert, wenn man sie verpasst. Und nicht so etwas wie „Wir wollen aufsteigen, aber wenns nicht klappt, ist es auch nicht schlimm“. Das Problem des KSV ist jedoch, dass man den Willen haben muss, ein strukturierter (und damit meßbarer) Verein sein zu wollen und man muss das dementsprechende Personal dafür haben. Im Volkspark hat man weder das Eine noch das Andere und deshalb wird sich dort auch nie etwas ändern, als Allerletztes die Einführung einer Leistungskultur. 

P.S. Ich lasse mich und meine Lügen 😀 😀 übrigens ab sofort vom Hausmeister einer Behindertenwerkstatt therapieren. Oder was auch immer dieser Soziopath heute sein möchte. 

 

Was die Spenden der letzten Tage betrifft: I’m stunned!