§ 258
Strafvereitelung

(1) Wer absichtlich oder wissentlich ganz oder zum Teil vereitelt, daß ein anderer dem Strafgesetz gemäß wegen einer rechtswidrigen Tat bestraft oder einer Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) unterworfen wird, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer absichtlich oder wissentlich die Vollstreckung einer gegen einen anderen verhängten Strafe oder Maßnahme ganz oder zum Teil vereitelt.

(3) Die Strafe darf nicht schwerer sein als die für die Vortat angedrohte Strafe.

(4) Der Versuch ist strafbar.

(5) Wegen Strafvereitelung wird nicht bestraft, wer durch die Tat zugleich ganz oder zum Teil vereiteln will, daß er selbst bestraft oder einer Maßnahme unterworfen wird oder daß eine gegen ihn verhängte Strafe oder Maßnahme vollstreckt wird.

(6) Wer die Tat zugunsten eines Angehörigen begeht, ist straffrei.

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14. Jan., 09.29_

 

Der gesamte Profi-Sport und eben auch der Profi-Fußball ist ein einziger großer Sumpf, voller Bestechung, Betrug, Lügen und eben auch Doping. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Wer dopt, betrügt. Er versucht sich einen ungesetzlichen Vorteil gegenüber den Konkurrenten/Mitbewerbern zu verschaffen, in dem er sich chemisch aufputscht, damit verstößt er gegen das Gesetz und gehört mit aller Härte bestraft. Doping ist kein Kavaliersdelikt, Doping passiert nicht aus Versehen. Es ist der geplante Betrug am Sport und an den Gegnern. Ende. In dieser gesamten Sumpfblase Profi-Sport und Profi-Fußball sticht jedoch wieder einmal ein Verein heraus, der sich ganz offenbar im Kreise von Betrügern und Verbrechern ganz besonders wohlfühlt, was wohl auch daran liegen mag, dass er in der Vergangenheit eigentlich immer mit seinen Betrügereien durchgekommen ist. Sei es der beständige Bilanzbetrug des Herrn Wettstein, die Football Leaks-Vergangenheit des sensiblen Regenjogger, der Identitätsbetrugs des Herrn Daffeh, die Veruntreuung bzw. Zweckentfremdung von Steuergeldern, diese Liste ist beliebt zu ergänzen. Nun kommt aber eine weitere Dimension hinzu und ich bin gespannt, wie man sich diesmal rausreden möchte. 

„Für den konkreten Fall erklärt die Nada, dass sie am Donnerstag, 10. November, das Analyseergebnis der im September genommenen Probe erhalten und unverzüglich die Staatsanwaltschaft und das BKA informiert habe – und danach erst den DFB. Der Verband teilt mit, dass er am späten Donnerstagnachmittag die Information von der Nada erhalten und diese am Freitagvormittag weitergegeben habe. Die Durchsuchung von Privatwohnung und Spind, bei der auch Laptop und Handy sichergestellt wurden, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft erst um 14.05 Uhr bzw. um 14.25 Uhr vollstreckt – also einige Stunden später.“ (Süddeutsche)

Am 11. November hatte die Hamburger Staatsanwaltschaft die Privatwohnung sowie den Stadionspind des HSV-Profis durchsucht. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ kam es an diesem Tag zu einem möglicherweise problematischen zeitlichen Ablauf. So habe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den HSV bereits mehrere Stunden vor den Durchsuchungen der Wohnung (14.05 Uhr) und des Spinds (14.25 Uhr) über den positiven Dopingtest informiert.

Vuskovic, der an jenem Tag von 13 Uhr an am Mannschaftstraining teilnahm, hätte somit theoretisch die Möglichkeit gehabt, Spuren zu beseitigen. Ob der HSV-Profi dieses Zeitfenster tatsächlich genutzt hat, ist unklar. (Auftragsblatt)

Zunächst einmal: Wie bezeichnend ist es, dass eine Zeitung aus München einen Skandal um DFB und KSV aufdeckt und weder das Auftragsblatt, noch Mopo oder BILD hatten einen Schimmer? Wahrscheinlich deshalb, weil man diesen Redaktionen mehr damit beschäftigt ist, die gekaufte Hofberichterstattung zu liefern und nicht an dem nächsten Skandal aus dem Volkspark interessiert ist. Unfassbar peinlich für die Hamburger Schmierlappen. Ich fasse die Geschichte gern nochmal zusammen: Die NADA findet heraus, dass die Proben des Spielers Vuskovic positiv auf EPO getestet wurden und informiert sofort Staatsanwaltschaft und BKA, dann erst den DFB. Am nächsten Morgen informiert der DFB den Verein, obwohl man wissen muss, dass eine notwendige Ermittlung der Behörden bis dahin noch gar nicht passieren konnte. Die Ermittlungen (Durchsuchungen von Wohnung und Spind) geschehen dann erst am Nachmittags des Tages, der Spieler und der Verein hatten also Stunden Zeit, die Spuren zu verwischen. Dieses Verhalten des DFB ist nicht nur fahrlässig, es erfüllt den Straftatbestand der Vertuschung bzw. Unterstützung zur Vertuschung einer Straftat sowie der Behinderung der Justiz. 

Aber natürlich wird man sich weder beim KSV noch bei DFB (welcher dem Doper eine Fristverlängerung für seine Erklärung einräumte) irgendeiner Schuld bewusst sein und mit großer Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft den Fall ähnlich intensiv verfolgen wird wie den des Identitätsbetrügers und Lügners Daffeh. Es ist also nicht auszuschließen, dass auch dieser Betrug erneut im Sande verlaufen wird und dass die Profi-Bescheißer von der Sylvesterallee wieder einmal über den Rest Deutschlands lachen. Oder man erklärt alles wie der Insolvenzblogger:

Soll heißen: Zwischen Bekanntwerden des Dopingbefundes beim HSV und den Durchsuchungen liegt ein unüblich langer Zeitraum. Das wiederum an dieser Stelle zu interpretieren wäre unlauter. Denn Fakt ist: Weder im Stadion noch bei der Hausdurchsuchung Vuskovics wurde etwas Verdächtiges gefunden. Und weder der HSV noch der Spieler können etwas dafür.  (Münchhausen)

Natürlich nicht, sie können nie für irgendwas etwas. Daffeh kann nichts dafür, dass er nicht durch die Wüste gekrochen und durchs Mittelmeer geschwommen ist, Boldt kann nichts dafür, dass ihm Football Leaks auf die Schliche gekommen ist. Auch für eine seit Jahren nicht sanierte Volksparkruine können die alle nichts und für den Abstieg und den viermaligen Nichtaufstieg können sie auch nichts. Sie sind frei von jeder Schuld, grundehrlich und sauber bis unter die Haarspitzen. Alle in dieser verdreckten Sekte.

 

P.S. Tom Walter ist geistesgestört

Dann überrascht Walter mit einer Mutmacher-Ansage trotz 2:6-Klatsche: „Man sieht, dass der Gegner Qualität hatte und gut ist, aber die Abstände sind nicht so groß zu uns, dass wir uns nicht zutrauen, in der kommenden Saison in der Bundesliga zu spielen.“

 

Ach, dann doch noch eine letzte Frage: Warum befindet sich Herr Vuskovic eigentlich seit Wochen in seiner kroatischen Heimat? Meines Wissens nach ist er immer noch Angestellter des KSV, warum ist er nicht in Hamburg bzw. Deutschland? Vielleicht, weil die Behörden hier, ebenso wie die Presse, Zugriff auf ihn hätten, ihn befragen könnten und er diese Frage beantworten müsste? Zudem: Wie kann es sein, dass sich ein Mensch, der sich mutmaßlich eines Verbrechens schuldig gemacht hat, einfach in ein anderes Land absetzen kann? Manchmal hat man den Eindruck, auch was den Fall Daffeh betrifft, in Deutschland existiert eine rechtsfreie Zone, es sei denn, man bezahlt seine Steuern zu spät und kann nicht mit Freikarten milde stimmen.