Von einem (Ex)-Fan

HSV-Fans haben meine Familie verprügelt

UPDATE

Ich habe der Geschäftsstelle des HSV den Text wie er hier geschrieben steht geschickt. Sie versuchen den Vorfall aufzuklären und haben uns zu einem der nächsten Heimspiele eingeladen.

Mein Opa (73), mein Vater (50) mein kleiner Bruder (11) und ich (23) haben am 29.01.2023 das erste Pflichtspiel des Jahres, HSV gegen Braunschweig, besucht. Für meinen kleinen Bruder sollte es das erste „richtige“ Spiel im Stadion, ohne Corona-Einschränkungen sein. Und was es für ein erstes richtiges Spiel war! Unser HSV siegt nach einem spektakulären Kampf mit 4:2. Die Stimmung im Stadion hätte besser nicht sein können, und ich war stolz darauf, dass ich meiner Familie (ich habe meinem Vater und meinem Bruder die Tickets zum Geburtstag geschenkt) solch ein Erlebnis bereiten konnte. Wir standen noch minutenlang im Stadion, haben auf die Ehrenrunde der Mannschaft gewartet, und sie gefeiert als sie bei uns in der Südtribüne angekommen ist. Aber irgendwann endet jeder schöne Moment, und mit Hinblick darauf, dass mein Vater als Lieferant um 23:00 Uhr in unserer Heimat noch seinen Nachtschichtbeginn hatte, sind wir allmählich den Heimweg angetreten.

Also sind wir gemeinsam zu Fuß in Richtung S-Bahnstation Stellingen gegangen, haben uns noch über das wirklich gute Spiel unterhalten, haben Fangesänge mitgesungen, und uns von der guten Grundstimmung nach Hause tragen lassen. Dann jedoch erreichten wir den Personentunnel kurz vor der Station Stellingen. Ohne zunächst ersichtlichen Grund stoppte die Menschenmasse. Ich ging nach vorne und sah, wie 20-30 Männer jeglichen Weg in den Tunnel versperrten. Wir standen dort einige Minuten, bis ich mit Hinblick darauf, dass meine Familie noch einen ordentlichen Heimweg von zwei Stunden zurücklegen musste, die Männer dazu aufforderte uns durchzulassen. Zurück kam nur ein pampiges „Dann geh doch durch!“, mich trafen hasserfüllte Blicke, und ehe ich mich versah wurde ich von mehreren Personen nach vorne, hinter die Linie der „Absperrung“ geschubst. Meine Familie stand jedoch noch mitten in dem Pulk an Menschen, somit wollte ich auch auf diese warten.

Von den vorangegangen Angesprochenen wurde dies scheinbar jedoch als Provokation gewertet – so hieß es von denen nur mehrmals „verpiss dich!“, bis einer zu mir kam und mir unvermittelt mit der Faust gegen die Schläfe geschlagen hat. Zwischen dem „Hinter die Reihe Schubsen“ und dem Schlag vergingen etwa 15 Sekunden, ich hatte weder Zeit zu erklären wieso ich gewartet hatte noch hatte ich mit einem Schlag gerechnet. Mein Vater ist also durch die Reihe hindurch gesprintet um denjenigen von mir wegzudrücken, welcher mich geschlagen hatte und schon ging es los: Drei der Personen sprangen meinen Vater an, rangen ihn zu Boden und schlugen ihm mehrmals auf den Hinterkopf. Ich wurde von zwei Personen zu Boden gedrückt, mir wurden in Folge dessen mehrere Schläge gegen den Oberkörper und die Rippen zugefügt. Mein Großvater musste mit ansehen wie sein Sohn und sein Enkelsohn von den eigenen „Fußballfans“ zusammengeschlagen wurden, und wollte nicht tatenlos zusehen.

Also packte er einen der Schläger am Kragen – woraufhin dieser meinen 73 jährigen Opa ohne zu zögern ins Gesicht schlug. Und als ob das alles nicht schon gereicht hätte, so musste mein elfjähriger kleiner Bruder, bei seinem ersten Stadionbesuch dabei zusehen, wie seine Liebsten auf dem Boden lagen, und sich gegen HSV-„Fans“ zur Wehr setzen mussten. Eine fremde Person hatte sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt um meinen Bruder gekümmert, und diesen vor den Schlägen beschützt. Auch gingen einige Leute aus diesem Pulk an Menschen dazwischen und konnten somit wohl schlimmeres verhindern. Als wir uns schon von der Masse in Richtung S-Bahnstation entfernten rannte noch einer von ihnen wie wildgeworden auf mich mit 20-30 Metern Anlauf zu, und sprang mit den Füßen voraus gegen meinen Körper. Hiernach erst konnten wir der Situation entflüchten und unseren Heimweg fortsetzen. Ich bin noch immer zutiefst schockiert, ich bin seit ich fünf Jahre alt bin HSV-Fan, weil ich es von meinem Vater so mitgegeben bekommen habe. Mein Vater wiederum ist HSVer, weil er es so von meinem Großvater hat. Und das ist das was mich am meisten wurmt.

Mein Opa ging schon zum HSV, da hat noch Uwe Seeler die roten Hosen getragen – da waren nicht einmal die Väter der Schläger geboren und nun wird mein Opa, der jahrelang treuer HSV-Fan ist, mit seinen 73 Jahren von seinen eigenen Fans geschlagen? Wir waren zu einem Familienausflug im Stadion , haben ein mega Spiel gesehen, und dann wird dieses Erlebnis so derartig zerstört? Ich bin einfach nur tieftraurig über dieses fast schon traumatische Erlebnis. Es waren unsere eigenen Leute. Als ich ihnen gesagt hatte, dass ich HSV-Fan bin, geschweige denn dass wir sowohl Trikots als auch Fanschals anhatten war ihnen egal. Durch die Schläge habe ich Hämatome am Kopf und eine Gehirnerschütterung davongetragen, ebenso wie mein Vater und mein Opa. In der S-Bahn noch hat mein Vater einen Kreislaufkollaps bekommen. Das musste ich mal loswerden 

https://www.reddit.com/r/hamburg/comments/10pg3t7/hsvfans_haben_meine_familie_verpr%C3%BCgelt/

Das also ist die große geile KSV-Familie. Eine „Familie“, in der eigene Mitglieder mit Duldung des Vereins (ich habe darüber berichtet) vor dem eigenen Stadion verprügelt werden und in dem dieses Gesocks mit 100%iger Wahrscheinlichkeit nicht betraft wird. Der Verein lädt die Familie also zu einem Heimspiel ein, ich würde darauf scheißen, mich würde dieser Abschaum in diesem Leben nicht wiedersehen. 

Und sonst so?

Nach Abendblatt-Informationen gibt es nun einen dritten Streitpunkt: So haben sich die Anteilseigner und die Supporters gegenüber dem HSV-Präsidium für eine Absetzung von Detlef Dinsel als Aufsichtsrat ausgesprochen.

Wie das Abendblatt erfuhr, schickten sämtliche Anteilseigner außer Wüstefeld am vergangenen Freitag dem Präsidium einen Brief, in dem sie Jansen und Co. dazu aufriefen, auf der Hauptversammlung neben den zwei geplanten Umbesetzungen (Stephan von Bülow und Hendrik Köncke sollen Andreas Peters und Lena Schrum ersetzen) auch Dinsel abzuberufen. Zu den Unterzeichnern gehört auch Milliardär Klaus-Michael Kühne. Die Abteilungsleitung der Supporters zog mit einer Mail am Montag nach. Ihr Hauptvorwurf: fehlende Sachkompetenz. (Quelle: Auftragsblatt)

😀 😀 😀 😀 😀 Ehrlich, geiler wird es heute nicht mehr. Fehlende Sachkompetenz. Mal völlig unabhängig, wie ich persönlich zu einer Berufung Dinsels stehe, aber welche Sachkompetenz hat denn Herr Frömming? Welche Sachkompetenz hat der ehemalige Tribünenadler Köncke? Richtig, keine. Aber bei denen gelten halt andere Maßstäbe. Der Eine ist Abgesandter von Kühne, der andere soll die Fanbase milde stimmen. Wer aber genauer hinschaut, merkt, dass es darum gar nicht geht. Denn besonders die Supporters, die vor einer Woche noch die Möglichkeit gehabt hätten, das Problem durch eine Abwahl Jansens zu lösen, finden es irgendwie unlustig, dass Dinsel weder Aktien besitzt noch KSV-Mitglied ist. Ach so, daher weht der Wind also. Man kann ein vollkommen bewußtloser Vollhonk ohne jeden Plan sein, aber wenn man Mitglied der Sekte ist, spielt das alles keine Rolle. 

Alter, ist dieser Verein kaputt. 

P.S. Ich kann gar nicht sagen, wie stolz ich bin, rechtzeitig aus diesem Verein ausgetreten zu sein, seit 4 Jahren nicht mehr in der Volksparkruine gewesen zu sein und seit mehr als 2 1/2 kein Spiel dieses Arschlochvereins gesehen zu haben. Im Nachhinein bedaure ich jeden Cent, den dieses Gesocks jemals von mir gesehen hat.