Ausbildung

Blogger A: Abitur, abgebrochenes Studium, freier Mitarbeiter beim Hamburger Auftragsblatt, Blogger, Pleitegeier

Blogger B: Abitur, kaufmännische Ausbildung, (Jura) Vorstudium, anschließend Karriere bei drei der vier größten Verlage Deutschlands. Nach 2008 selbständiger Unternehmer, Blogger und Buchautor

Ausgangslage

Blogger A: Freier Mitarbeiter, der vom Auftragsblatt nach dem Abgang von Christian Pletz zum Sozius von Dieter Matz beim Blog „Matz ab“ verdonnert wurde. (O-Ton, mir persönlich gegenüber: „Ich bin Print-Journalist, aber kein Blogger. Das ist alles nur übergangsweise, ich mag eigentlich keine Blogs“). Übernahm den Blog „Matz ab“ nach dem Ende des Gründers allein und beerdigte diesen. Anschließend Gründung des Blogs „Rautenperle“ mit Unterstützung der Firma „Cloud Prophets“. Nach wenigen Jahren eingestellt. Anschließend Gründung des Blogs „MoinVolkspark“, der ebenfalls kurz vor dem Ende steht. Nahm alle Leser, Kontakte, Mails etc. vom etablierten Blog „Matz ab“ mit, machte aber nichts daraus.

Blogger B: Leser und Kommentator beim Blog „Matz Ab“. Gründete seinen eigenen Blog „HSV-Arena“, weil er von der tendenziösen und verlogenen Berichterstattung angewidert war. Startete mit nichts, war zum Zeitpunkt des Blog-Starts absolut unbekannt. 

Bloginhalt

Blogger A: Zu 90% (kopierte) Spiel(vor)berichte oder (kopierte) Spielerbewertungen. Entzieht sich bei der Berichterstattung von sportpolitischen Themen grundsätzlich seiner Verantwortung als Journalist und eiert herum, um sich bloß nicht festlegen zu müssen. Nichts, was in diesem Blog steht, hat man nicht Stunden zuvor bereits an anderer Stelle lesen können, wenn man wollte. Grundsätzlich positiv (Fanblog), bis die Karre im Dreck steckt. Dann urplötzlich kritisch, immer versehen mit der Behauptung, man hätte es ja schon immer geschrieben. Unehrlicher Hofberichterstatter.

Blogger B: Alles, außer Sport. Berichterstattung über Spiele oder Aufstellungen fehlen komplett, stattdessen wird Wert auf die Betrachtung des Vereins im Allgemeinen, der Sportpolitik, der Verantwortlichen gelegt. Grundsätzlich kritisch und bereit, auch gewagte Prognosen abzugeben, die dann zu 90% eintreten. Hinzu kommen Themen, die nichts (oder nur am Rande) mit dem Fußball oder dem KSV zu tun haben, mit denen die Leser des anderen Blogs hoffnungslos überfordert wären. 

Sorgfalt

Blogger A: Kopiert, schreibt und sendet ab. Korrekturlesung findet nicht statt, teilweise haarsträubende Schreibfehler, manchmal fehlen Worte oder einzelne Absätze sind doppelt kopiert. Wird der Blogger dann auf die schlimmsten Fehler hingewiesen, korrogiert 😀 er sie manchmal heimlich, still und leise, ohne ein Wort zu verlieren (Beispiel: Wagenbau-Mentalität). Meisten jedoch bleiben die Fehler einfach stehen. Eines angeblich gelernten Journalistens unwürdig. Hinzu kommen permanente Ankündigungen und Versprechungen, die nicht eingehalten und erfüllt werden.

Blogger B: Kopiert nicht, sondern schreibt selbst. Jeder Blog wird vor der Freischaltung mehrfach korrigiert. Verspricht nichts. 

Erfolge

Blogger A: Freier Mitarbeiter beim Auftragsblatt, Einstellung des Blogs „Matz ab“. Einstellung des Blogs „Rautenperle“. Insolvenz mit € 250.000 Schulden

Blogger B: Seit 11 Jahren der gleiche Blog. Bekam unaufgefordert das Angebot, ein Buch über den Verein zu schreiben. Schaffte es als One-man-show mehrmals in die Top 10 von Deutschlands größten Fußballblogs. 

Interaktion

Blogger A: Las früher mal seinen Lesern aus der Zeitung vor oder beantwortete im „CommunityKotz“ Fragen der Leser ohne die Möglichkeit zur Nachfrage. Beides ist so gut wie eingeschlafen, stattdessen lümmelt man sich mit seichten Jünglingen auf einer Couch und lässt sich mit einem Smartphone filmen, wie man ein KSV-Spiel anschaut. Interaktion mit Lesern im Blog findet nur statt, wenn der Blogger persönlich kritisiert wird, dann wird der Kritiker am nächsten Tag öffentlich geschlachtet. Ansonsten herrscht in dem Blog freies Pöbeln.

Blogger B: Kommentiert auch in seinem eigenen Blog Beiträge, beantwortet Fragen, moderiert. Gegenseitige Pöbeleien finden nicht statt, asoziale Primaten bleiben draußen vor der Tür und wer sich nicht benimmt, fliegt raus. 

Werbung/Abhängigkeiten

Blogger A: Zahllose Kooperationen wie Tagebücher für Dr. Knorpelschaden und anderer Schwachsinn retteten offenbar nicht vor der Zahlungsunfähigkeit. Mittlerweile ist der Blog mit Google Advers-Bannern zugekleistert, was die Leser extrem nervt und dem Betreiber keinen Cent einbringt. Soll aber nach Erfolg aussehen. Durch einige Kooperationen in der eigenen Meinungsäußerung eingeschränkt (früher). Schafft es dennoch nicht, mehr als zwei Headlines am Stück ohne Bindestrich zu veröffentlichen, bekam deshalb den Beinamen „Der Bindestricher“. 

Blogger B: Keine Sponsoren, keine Kooperationen, keine Werbung. Blog pur, auch ohne den kläglichen Versuch, durch billige Tricks wie neuester, ältester oder beliebtester Beitrag sowie Tippspiel (welches es nicht mehr gibt) die Klickzahlen künstlich in die Höhe zu treiben, um in irgendwelchen unwichtigen Statistiken höher zu landen. Wer den Blog anklickt, ist sofort da, wo er hin will. Hat sich bewusst gegen Sponsoren entschieden, um die eigene Unabhängigkeit zu gewährleisten. 

Intensität

Blogger A: „In diesem Sinne, bis morgen“ ist inzwischen ein running gag. Blogs erscheinen nicht, obwohl sie angekündigt wurden, am nächsten Tag erscheint dann ein Blog, der allein aus der Abschrift der letzten PK besteht oder direkt aus Mopo und Auftragsblatt kopiert wurde. Im Schnitt erscheinen pro Monat zwischen 16 und 22 Blogs und das bei jemandem, der sich selbst als 24/7-Blogger bezeichnet und nach eigener Darstellung ein Team (oder eine Redaktion „Wir haben dann und und dann Redaktionssitzung“) hinter sich hat.

BloggerB: Schreibt (nicht kopiert) jeden Tag einen Blog, machmal auch mehrerere. Allein. Aus 18.000 km Entfernung und ohne Zugang zum Verein. 

Aufwand

Blogger A: Hat nach eigener Aussage ganze Herrscharen an Helfern, Unterstützern (Jannik, Yannick und Janick. Und Kevin) an seiner Seite. Junge, hungrige, top-ausgebildete KSV-Enthusiasten bringen ihre überragenden Fähigkeiten ein, die Hochleistungs-Insider von KSV1887amArsch stehen als ständige Informationsquelle zur Verfügung. Ganz zu schweigen von den täglichen Gesprächsrunden mit dem jeweiligen Trainer, die regelmäßigen Exklusiv-Interviews mit Spielern und die Teilnahme an den Pressekonferenzen. Das Resultat spricht dann für sich. Im Ernst: Wer derart das Maul aufreißt und mit einer solchen Welle durch die Gegend rennt („Ich stehe zwischen halb 6 und 6 auf, der Arbeitstag endet dann so gegen 19.30 Uhr“), der muss etwas anderes liefern als kopierte Drögekost. 

Blogger B: Macht alles allein. 

Jahre im Trikot des KSV

Blogger A: Null Jahre

Blogger B: 8 Jahre

Moral

Blogger A: Erzählte den Lesern irgendwelche Märchen von wegen technische Weiterentwicklung, upgrade und Invesitionen in den Blog, sammelte daraufhin ca. € 30.000 an Spendengeldern ein, die anschließend im Nichts verschwanden. Verwies bei Nachfragen auf die Verlagsleitung, dabei war u.a. er es, der zum Spenden aufgerufen hatte. Der Blog wurden dann trotz der Spenden geschlossen und die Spender guckten in die Röhre. 

Blogger B: Sammelte ca. € 4.000 an Spenden für die Australienhilfe (nach den Feuern 2019) ein und überwies die gesamte Summe (Spendenbescheinigung wurde im Blog veröffentlicht). 

Ergebnis

Blogger A: Hat jeglichen Rest seiner spärlichen Glaubwürdigkeit beerdigt, lebt zur Miete in Niendorf, ist insolvent und hat € 250.000 Schulden. Wenn er den dritten Blog zu Grabe getragen hat, hat er nichts mehr, bekommt auch mit 48 keinen Job mehr. 

Blogger B: Lebt auf 24.000 qm Eigentum (bezahlt) im Nationalpark in Australien.

 

 

Und ja, Hirnlosen hat Recht. Ich bin so unendlich neidisch auf Münchhausens Erfolg 😀 😀 😀