Nein, ich meine nicht die Stadt am Bodensee, ich meine die Fähigkeit, eine überdurchschnittliche gute Leistung über einen längeren Zeitraum immer und immer wieder bestätigen zu können, ohne größere Performance-Dellen anzubieten. Dies nämlich unterscheidet nicht nur Stars von Weltstars, dies unterscheidet auch Erstligaspieler von Zweitligaspielern. Und genau an dieser Stelle beginnt das große Problem des KSV, eben und ganz besonders perspektivisch gesehen. Denn natürlich sind Spieler wie Feuer Hernandes, Heyer, Reis, Glatzel oder sogar Dompè in der Lage, in einer Halbzeit einmal eine Bundesliga-reife Leistung abzurufen, aber halt nicht einmal über 90 Zweitligaminuten. Dies aber wäre zwingend notwendig, möchte man im Falle eines eventuellen Aufstiegs nicht maximal unter die Räder kommen. Neu-Sportchef Costa Cordalis hat es ja bereits angedeutet, sollte man am Ende der Saison tatsächlich den Sprung in die Bundesliga schaffen, wird sich der Kader im nächsten Jahr nicht signifikant ändern. 

 

 

Und in der Bundesliga reicht es eben nicht, wenn man zweimal pro Halbzeit gegen Regensburg einen Übersteiger produziert oder zwei halbwegs gelungene Flanken in den gegnerischen 16er bekommt, das muss dort Standard sein. 90 Minuten. Jede Woche. Ansonsten fliegt man aus der Kurve, wie man in so gut wie jeder Saison bei den Aufsteigern sieht, die sofort wieder gegen den Abstieg spielen. Die Spieler sind dieses Niveau einfach nicht gewöhnt, sie können schlichtweg nicht mithalten, was konstant gute Leistungen betrifft. Doch während man in der zweiten Liga gegen seinesgleichen bolzt, ist die reine Qualität eine Klasse höher eine ganz andere und eine Mannschaft wie die des KSV, die in dieser Besetzung (bei bester Bezahlung übrigens) bereits an Teams wie Karlsruhe, Heidenheim oder Düsseldorf scheitert, wäre in der Bundesliga allein aufgrund der fehlenden Qualität, aber ganz besonders wegen der fehlenden Konstanz komplett überfordert. In der höchsten deutschen Spielklasse werden kleinste Fehler gnadenlos bestraft und diese Fehler macht der KSV besonders defensiv bereits eine Klasse tiefer.

 

 

Was also tun? Theoretisch müsste man mindestens 10 bis 12 neue Spieler holen, um zumindest eine Chance auf den Klassenerhalt haben zu wollen, dies ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Zum Einen fehlt natürlich das Geld, zum Anderen würde man in einem solchen Fall natürlich die gerade mühsam gestrickte Struktur einreißen, Spieler, die den Aufstieg erkämpft haben, würden Neulingen weichen müssen, die bis dato nichts für den Verein gerissen haben. Tom Walter, der dann natürlich noch Trainer wäre und der dafür bekannt ist, bessere Spieler nicht zu bringen, um seine Lieblinge nicht zu brüskieren (Daffeh, Muheim, Meffert, Glatzel etc.), müsste genau das ändern, was ihn bisher bekannt gemacht hat – seine Art. Da dies nicht passieren wird (siehe stures Festhalten am ausrechenbaren „Walter-Ball“), ist das Schicksal vorprogrammiert.