So, gerade aus dem Stadion zurück.

Vorweg, ich bin immer noch besoffen. 11 Einheiten von der Stadionplörre habe ich mir zusammen mit meiner Stadionfrau in die Leber massiert, anders ist dieses „Erlebnis“ nämlich nicht zu ertragen. Dazu kommt noch, dass meine Stadionfrau aussieht wie Helga Feddersen ohne Zähne, ihr seht, ich brauche den Stoff wirklich. 

Zum Spiel, von dem ich aufgrund meiner Blasenschwäche leider nur maximal 10 Minuten gesehen habe: Was für eine unfassbare Vorstellung. Zweitliga-Barcelona Regensburg wurde von der ersten Minute an komplett entzaubert, das war Fußball wie von einem anderen Stern. Von einem dunklen Stern mit einer Durchschnittstemperatur von Minus 358 Grad, aber trotzdem. Dieses Tempo, diese Technik, all das hatte ich zuletzt beim D-Jugend-Turnier unseres Nachbarjungen im Spiel gegen den SV Bargteheide gesehen. Ich würde gern noch ausführlicher berichten, aber zur Zeit erhole ich mich von einer Gehirnerschütterung, weil mich eine der gnadenlosen Flanken unseres Torjägers/Flankengotts Bakary Daffeh am Schädel traf, als ich gerade meinem Kurven-Nachbarn auf die Aldidas-Schuhe urinierte. (Hihi)

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt, wir waren über die gesamten 90 Minuten die bessere Elf und es lag einzig und allein am bestochenen Schiri, am blinden VAR, am Greenkeeper und an der unfairen Spielweise des Gegners, dass wir mit 1:4 verloren. Dennoch – Tempo-Fußball, unfassbare Technik, mehrfache System-Umstellung, also alles typisch Tom Walter. Zu gern hätte ich ein Kind von ihm, leider spielt meine Gesundheit nicht mehr mit (liegt wohl an der Stadion-Plörre). Egal, denn das, was wir Fans an Support lieferten, war unfassbar. Von der 65. Minuten an, als das 1:4 für Regensburg fiel, strömten Tausende begeisterte Anhänger aus purer Solidarität aus der Arena, um einen Bus früher zu ergattern. Erschwert wurde dieses Vorhaben lediglich dadurch, dass einige 17-jährige Ultras mit brennender Pyrofackel im Arsch auf die eigenen Fans einprügelten, nur der HJSV. 

Wie auch immer, wir stehen 2 Spieltage vor Schluss auf einem gesicherten 17. Tabellenplatz, mehr konnte man angesichts der besten 3. Liga aller Zeiten auch nicht erwarten. Bei uns in der Kurve jedenfalls erwartet das auch keiner, wobei man sagen muss, dass 89% der anwesenden schon vor dem Spiel volltrunken waren und nach dem Spiel den Weg zur Bushaltestelle nicht finden konnten. Das nenne ich Support: Saufen für den Klassenerhalt. Ich bin so megastolz auf meinen Verein. 

Ich will, dass alle Spieler bleiben und verlängern. Auch Jonny Kittle, auch wenn der seit einem dreiviertel Jahr Sportinvalide ist. Irgendwie muss man Jonny doch im Verein einbauen können, zur Not als Mannschafts-Friseur. Wir sind eine Familie und wer das anders sieht, trinkt zuwenig. 

 

Viele Grüße

 

Euer Michael

 

P.S. Ich hab doch noch etwas, nämlich den völlig berechtigten Einwand meines Blogfreundes BlumIQ64, der unbedingt zur Diskussion gestellt werden muss. Lest selbst:

 

 

Genauso ist es doch, BlumIQ64. Wie kann es eigentlich sein, dass kleine Vereine wie Heidenheim „sich in den Fußball einkaufen können“? Und überhaupt, „woher sie ihre Kohle beziehen“, das möchte ich wissen. Vielleicht vom Staat, als gefakte Corona-Hilfen oder zweckentfremdete Steuergelder? Oder haben die vielleicht anonyme Geldgeber, die sich ihr Vermögen durch jüdische Zwangsarbeiter „verdient“ haben? Das wäre ein Skandal, finde ich. Außerdem sollte man den vermeintlichen Wert eines Vereins an weitere Kriterien koppeln. So wäre die Höhe der jährlichen Strafzahlungen für Pyro-Vergehen eine Möglichkeit oder die Qualität der jährlichen Transfers müsste ermittelt werden. So kann es jedenfalls nicht weitergehen, denke ich. Es muss doch eine Chance geben, Vereine, die es sich durch gute Arbeit verdient haben, aus dem Wettbewerb auszuschließen. Was meint ihr? 

 

Zusatz: BlumIQ64 wurde zurück in sein Sanatorium gebracht und durfte mittlerweile die Zwangsjacke wieder ablegen.