So, nun ist also eine Katze aus dem Sack, die nie wirklich drin war. Super-Vorstand Judas Boldt ist es gelungen, trotz zahlloser Top-Angebote aus dem In-und Ausland, den wohl begehrtesten Stürmer unserer Zeit, Robert Glatzel/Mützel, in Hamburg zu halten und das sogar für die nächsten vier Jahre. Der hüftsteife Stoßstürmer bekundet dabei selbst, dass er zugunsten des KSV auf deutlich besser dotierte Angebote verzichtet habe (das habe ich ja noch nie gehört) und dass die Zeit in Hamburg die mit Abstand glücklichste in seiner Karriere ist, trotz zweier gnadenlos verkackter Relegationen. Das allerdings glaube ich ihm sofort, denn nirgendwo sonst hätte der Mann mit so wenig Aufwand so viel verdienen können. Soviel zur Legende für die verblödeten Hüpfer, die sich ob dieser Meldung im Rudel einnässen, weil sie wieder einmal weder die Tragweite begreifen, noch aus der Vergangenheit (Wood, Holtby, Lasogga etc.) lernen können, aber da erwartet man ohnehin zuviel. 

Lasst uns doch mal die relevanten Fragen stellen, okay? Warum war kein Verein auf diesem Planeten bereit, angeblich so lächerliche € 1,5 Mio. für den Torjäger 😀 abzudrücken und das KSV-Angebot zu überbieten. Mal zur Erinnerung, das sind Summen, die verdienen andere Spieler in Saudi-Arabien zur Zeit am Tag. Hätte es auch nur einen Klub aus einer höheren Liga gegeben, der ihm das gleiche oder ein besseres Gehalt als in Hamburg geboten hätte, Glatzel säße heute im Flieger, aber es gab nie eines. Es wäre die allerletzte Gelegenheit für den 29 1/2-Jährigen gewesen, nochmal Bundesliga zu spielen, aber stattdessen bleibt er lieber in Hamburg, spielt in der Maltafuß-Liga und kassiert weniger? Wahrscheinlich aus Liebe? 😀 Drauf geschissen, es gab nie und zu keinem Zeitpunkt ein irgendwie geartetes Angebot an Glatzel, stattdessen haben PR-Gigant Boldt in Zusammenarbeit mit Berater Volker Struth ein weiteres Mosaiksteinchen ersonnen, um den Status von Sonnenkönig Judas I. in Hamburg zu festigen. Es ist eigentlich ganz einfach. Man steckt an die Medien, die natürlich die Schmierenkomödie mitspielen, durch, dass der Vertrag mit Glatzel ausläuft und er Milliarden Angebote aus der gesamten Milchstraße vorliegen hätte. Dannn lässt man die Uhr runterlaufen und völlig erstaunlich, am Tag vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung, vermelden man den überraschenden Vollzug. Judas wird von Hohl-Orks und Hamburger Presse gefeiert wie Messi in Miami, Volker kriegt seine Provision und Glatzel ein Bundesligagehalt, es lebe die Manipulation.

Problem ist nur, dass Volker Struth, wie weiland zu Zeiten seines Mandanten Bobby Wood, auf einen Vierjahres-Vertrag pochte, aber was interessiert Boldt denn der KSV in 3 oder 4 Jahren. Nun hat der Verein einen Spieler bis fast zu dessen 34 Geburtstag an der Backe und dieser Spieler ist aufgrund seines neuen Gehalts und Alters nicht mehr vermittelbar, denn welcher Verein, der ihn heute nicht wollte, willl ihn denn in zwei Jahren? Hinzu kommt, dass nun deutlich wird, dass der KSV auch in den nächsten 4 Jahren mit der zweiten Liga plant, denn welche Chancen ein fast 30-jähriger Glatzel/Mützel gegen Bundesliga-Verteidiger hatte, konnte man eindrucksvoll in den Spielen gegen Freiburg, Leipzig und zuletzt Stuttgart sehen. Keine! Allerdings hätte man in Hamburg das alles auch ganz anders machen können, schließlich hat man eine vielköpfige und sauteure Scouting-Abteilung unter der Leitung von Costa Cordalis. Man hätte eine ganze Saison lang in Dänemark, Norwegen, Holland oder Ecuador nach einem jungen Stoßstürmer für die zweite Liga fahnden können, aber das macht halt Arbeit. Außerdem kann man sich dann nicht für ein überraschende Vertragsverlängerung feiern und von Volker Struth am Berater-Honorar beteiligen lassen, gell? 

Aber – der KSV hat durch den heutigen Deal noch ein anderes Problem, denn man hat nicht nur das selbstgesteckte Ziel von einem Maximalgehalt von € 600.000 in der zweiten Liga gesprengt, man hat nun eine Benchmark für weitere Verlängerungen oder Neuverpflichtungen gesetzt. Glatzel/Mützel bekam vor der Verlängerung bereits € 1,3 Mio. per anno, der neue Vertrag dürfte ihm irgendwas zwischen € 1,5 Mio. und € 2 Mio. einbringen. In der zweiten Liga!!! Für 4 Jahre!!! Kaum anzunehmen, dass sich Leistungsträger 😀 😀 wie Schnecke Meffort, Fräulein Schönlauch oder auch Flankengott Daffeh mit sechstelligen Gehältern zufriedengeben werden, aber – wie gesagt – was interessiert denn Judas Boldt der KSV in drei oder vier Jahren. Das ganze Manöver um eine längst feststehende Verlängerung des Glatzel/Mützel-Vertrags ist nichts weiter als ein weiterer Teil in Boldts PR-Strategie und man sieht an den Reaktionen der Hohlhüpfer und der Hofberichterstatter, dass es erneut klappt. Noch nie in der Geschichte des Vereins hatte man einen solch durchtriebenen und effektiven Manipulator im Vorstand. 

Ende

P.S. Über den Kaita-Deal nach Bremen wird nun bekannt, dass andere Vereine deshalb ausgestiegen sind, weil sie die kolportierten € 2,5 Mio. pro Jahr für den Mann aus Guinea nicht bereit waren zu zahlen. Und nun denke man mal an einen 29-jährigen Zweitligastürmer, der beim KSV in den nächsten 4 Jahren zwischen € 1,5 Mio. und € 2 Mio. pro Jahr kassieren wird. Kaita vs. Glatzel/Mützel. Wird vielleicht nun einigen klar, wie sehr Boldt und Struth den Verein mal wieder über den Tisch gezogen haben?