Zuerst einmal: Harmonie ist etwas Gutes, niemand sollte aus Prinzip streiten oder Unfrieden säen. Jedoch ist künstliche Harmonie eben nichts Gutes, Harmonie, die auf Lügen, Intrigen und Verrat aufgebaut ist. Harmonie, die jedem dient, nur eben nicht dem Verein respektive seinen (ehemaligen) Zielen, denn diese existieren nicht mehr. Ziel des KSV unter Judas Boldt ist eben nicht maximale Leistung, Aufstieg und ein eventueller Abbau der reichlich vorhandenen Schulden, Ziel ist Beibehaltung der sektischen Harmonie, in der sich alle lieb haben und niemand mehr fragt. Vielleicht zur Einordnung – auch in Dortmund, München oder Leipzig ziehen sie an einem Strang, ebenso wahrscheinlich in Darmstadt und Heidenheim, aber unter Garantie gibt es in diesen Vereinen auch immer jemanden bzw. eine Fraktion, die Fragen stellt bzw. die etwas in Frage stellt und das ist auch richtig so. Aus künstlich erzeugter Harmonie erwächst kritiklose Gleichgültigkeit, Leistung und Erfolge stehen nicht mehr ganz oben auf der Agenda.

Die Folgeerscheinungen der durch Mobbing und mediale „Zusammenarbeit“ erzeugte künstliche Harmonie kann man inzwischen an absolut jeder Handlung der Verantwortlichen ablesen. Ein erfolgloser Sportvorstand wird gehalten, ein asozialer, von so gut wie jedem verhasster Übungsleiter ebenso. Aber nicht, weil man auf zukünftige Erfolge setzt, sondern weil man die mühsam zusammengestrickte Harmonie nicht gefährden möchte. Desweiteren werden Verträge von untauglichen Aufstiegsverweigerern zu Mond-Konditionen verlängert, aber nicht, weil man glaubt, dass sich End-Zwanziger/Anfang-Dreissiger noch zu Bundesliga-tauglichen Profis entwickeln können, sondern weil es der (künstlichen) Harmonie dient. Man stelle sich den Shitstorm innerhalb der Sekten-Community vor, wenn Judas I. den Vertrag mit Identitätsbetrüger Bakary Daffeh nicht verlängern und dieser seine brilliante Karriere bei Entracht Nairobi beenden würde. Für einen Verein mit Leistungszielen wäre das die beste Lösung, aber nicht für den Karriereplan des sensiblen Regenjoggers. Denn die Volkspark-Harmonie hat noch einen weiteren „lobenswerten“ Nebeneffekt, für jeden bleibt etwas übrig. Man kann Vorstand werden oder Aufsichtsrat. Man kann Supporters-Chef werden oder der 42. Direktor, niemand wird zurückgelassen. Voraussetzung ist natürlich, man betet den intriganten Slenderman an. 

Und sogar für die verblödeten Hohlhüpfer ist etwas im Körbchen, sie haben durch ihre sektische Harmonie-Show die Chance, zu einer auserwählten Gruppe zu gehören, zu den weltbesten Fans. Sie sind diejenigen, die die Augenkrebs erzeugende Performance der Walter-Ball zelebrierenden Maltafüße frenetisch abfeiern, selbst wenn man in der heimischen Volksparkruine gegen Magdeburg verkackt. Ist doch egal, Hauptsache Harmonie, Liebe und Stadionplörre. Und Hauptsache, man war dabei, bei was auch immer. „Zurück aus dem Stadion“ wird dann zwar die Stimmung und die Pyro-Show gefeiert, der Anlass des Kommens jedoch nicht, wie auch? Und der Rest? „Die Presse-Presse sieht’s auchUnd spendet-spendet Applaus“ sangen die Fantastischen Vier, aber die meinten unter Garantie etwas anderes. Denn diese Presse, die Hamburger Sportpresse, ist schon seit Jahren kein kritischer und objektiver Begleiter mehr, sie ist Teil der Sekten-Krake. Fox News KSV. Der Hamburger Tucker Carlson  heißt Henrik Jacobs, der Hamburger Sean Hannity Stefan Walther. Natürlich, denn auch für die Hofberichterstatter fällt genug an der Seite runter. Irgendwann werden sie schreiben, dass sie Walter und Boldt schon immer kritisch gesehen haben, Beweise werden sie nicht erbringen können. 

Eine Zeitlang wird diese künstlich erzeugte Pseudo-Harmonie halten, zum Erfolg wird sie nicht führen. Und irgendwann wird jemand kommen und die richtigen Fragen stellen und diesem jemand werden die Sektierer dann zuhören. Der Knall, mit dem diese Blase dann platzt, wird bis nach Australien zu hören sein. 

Übrigens: Das hier schicken sich Tom Walter und Judas Boldt jeden Tag einmal per Mail zu.