Ich bin mir sicher, dass es Hofberichterstattung schon immer gegeben hat und tatsächlich ist über eine Beobachtung einer Sache, eines Vereins oder was auch immer, die grundsätzlich „positiv“ geprägt ist, auch gar nichts einzuwenden. Wenn ich mich bei einem sogenannten Fan-Blog anmelde, weiß ich, was ich bekomme, ich bekomme unter Garantie keine kritische Sichtweise, kein Aufzählen der Fehler, sondern ich kriege ausschließlich „good news“, die mich freudig stimmen und für die Sache einnehmen sollen. Und ich bekomme eines auf keinen Fall: Objektivität. Wie gesagt, dagegen ist auch gar nichts zu sagen, schließlich zwingt mich niemand, mich mit derartige Angeboten zu beschäftigen, problematisch wird es allerdings dort, wo kritische Beobachtung und objektive Berichterstattung draufsteht und kriecherische Hofberichterstattung drin ist, denn hier wird der Konsument vorsätzlich getäuscht. Denn er liest, hört, sieht und erwirbt dieses Produkt in dem Glauben, dass sich der Autor mit der Wahrheit beschäftigt und auseinandergesetzt hat und nicht einer Gesinnung folgt oder noch schlimmer, sich für einseitige Berichterstattung hat kaufen lassen, auf welche Weise auch immer. Sicher, der Druck auf die Medien, besonders die Printmedien nimmt rasant zu, etablierte Zeitungen und Zeitschriften werden in Serie eingestellt und nun lauert mit KI der nächste Feind am Horizont, der die Arbeit eines gelernten Journalisten übernehmen soll. Kann man sich, besonders als freier Journalist, der auf Aufträge angewiesen ist, eine kritische Sichtweise überhaupt noch leisten oder muss man bei jeder Gelegenheit um den nächsten Auftrag oder, als festangesteller Schreiber, gar um den Arbeitsplatz bangen, wenn man jemandem, zu Recht, auf die Füße getreten hat und dieser sich beim Vorgesetzten beschwert? 

 

 

Ich sehe in der aktuellen Entwicklung eine riesige Gefahr für die Gesellschaft, denn die Menschen eines jeden Landes sind auf die objektive Berichterstattung von unabhängigen Medien angewiesen. Existiert diese objektive Unabhängigkeit nicht mehr, bekommt man auf Sicht Gesellschaften wie in Nordkorea, China, Russland etc., in denen eine freie kritische Presse nicht mehr existent ist und der herrschenden Klasse absolute Handlungsfreiheit bis hin zur Kriegsführung garantiert wird. Ich weiß, dass der Übergang hart ist, aber das, was in den aufgeführten Ländern der Fall ist, ist mittlerweile ebenso im Volkspark der Fall, es existiert, bis auf diesen kleinen unabhängigen Blog, keinerlei objektive und kritische Auseinandersetzung mit dem HJSV mehr, aber die Medien-Konsumenten sind sich dessen nicht bewußt. Sie glauben, dass was in Mopo, BILD und Auftragsblatt um die Wette gejubelt wird, ist objektiv, dabei ist es das genaue Gegenteil. Es ist Meinungs-Manipulation in Reinkultur, es ist am Ende des Tages Betrug am Konsumenten und es ist die aktive Beteiligung einer Institution, die per Definition zur Unabhängigkeit verpflichtet ist, an einem vorsätzlichen Betrug. 

Als junger Mann war mein Berufswunsch klar – ich wollte Sportjournalist werden. Heute, mit dem Wissen über das, was in den letzten Jahren mit diesem Beruf passiert ist, bin ich heilfroh, dass ich es nicht geworden bin, denn ich könnte nicht mehr in den Spiegel gucken, wenn ich jeden Tag etwas schön schreiben müsste, von dem ich weiß, dass es der größte Dreck ist. Andere allerdings scheinen damit kein Problem zu haben, bei denen heiligt der Zweck offenbar die Mittel. So argumentieren wahrscheinlich aber auch die Staatsmedien in Peking und Moskau. 

Und wie jeden Tag bekommt man, wenn man einen Blog wie meinen betreibt, eine Steilvorlage geliefert, man kann eigentlich gar nicht dran vorbeischreiben. Diesmal sind es die extra dafür engagierten Verkaufs-Nutten Mattuschka und Franz, die sich im Kicker zur Qualität und Spannung in der „besten 2. Liga aller Zeiten“ äußern. Ich zitiere.

Mattuschka: „Was jetzt in dieser Liga los ist, toppt nochmal alles. Es ist in jedem Fall so, dass in der 2. Liga inzwischen mehr Vereine als oben spielen, die die Leute emotionalisieren.“ Franz geht sogar noch einen Schritt weiter: „Die Bundesliga muss die 2. Liga fürchten, definitiv. Ich will ehrlich sein: Ich schaue lieber 2. Liga als 1. Liga. Wenn ich mir die Spielpläne nebeneinanderlege, dann sind an eigentlich allen Spieltagen im Unterhaus mehr reizvolle Partien als oben.“

Klar, das muss man wohl so sagen, wenn man von irgendwelchen Spartensendern als sogenannter „Experte“ gekauft wurde. Trommeln gehört zum Handwerk, heißt es bekanntlich und besonders der käufliche Idiot „Tusche“ hat nun in den letzten Jahren live auf SKY diverse Male nachgewiesen, dass er eine ahnungslose PR-Prostituiert ist. „Ich gucke lieber 2. Liga als 1. Liga“ kann auch nur jemand sagen, der gegen einen Baum gefahren oder in einen leeren Pool gehüpft ist – oder der eben genau für solche Sprüche bezahlt wird. Aber erneut haben wir das Problem, die Leser glauben das und hier beginnt der Beschiss von vorn. 

Betrüger feiern Betrüger – willkommen in der perversen Liebes-Sekte. Die Inszenierung vonn Seiten des Vereins ist absolut abartig.