Ermüdungserscheinungen

Ich erkenne es an euch, an euren Beiträgen, an der Anzahl der Beiträge und ich erkenne es an mir selbst, nach so vielen Jahren mit diesem Verein gibt es so etwas wie Abnutzungserscheinungen und offenkundige Ermüdung. Was für ein Wunder, denn es ändert sich schließlich weniger als nichts, zumindest nicht in die richtige Richtung. Dabei sind es die handelnden Personen wie Boldt, Huwer und Walter, die krank machen und sie sind es auch wieder nicht, denn dieser Verein hat es noch immer verstanden, die größten Versager, Selbstoptimierer und Sprücheklopfer durch noch größere zu ersetzen. Und wenn man in der Vergangenheit zumindest Teile der Presse auf seiner (kritischen) Seite vermuten konnte, so ist auch dies Geschichte, denn die Hofberichterstatter haben sich dazu entschlossen, diesem Drecksladen zur Not bis in den Tod zu folgen, sollen sie. Ich wünsche allen, absolut allen, die sich an diesem Verein vergangen haben, maximale Schmerzen und ein Leben im vollendetem Elend. Aber, wie gesagt, es sind nicht einmal (nur) die Arschlöcher im Vorstand, Aufsichtsrat und auf der Trainerbank, am Ende ist es der Verein selbst. Seine Strukturen, die eine andere Art Verein nicht zulassen und eine kaputte, weil verseuchte DNA. Dem KSV haftet für immer der Ruf des Versagens an und selbst, wenn er einmal eine zeitlang nicht versagen sollte, warten alle nur darauf, dass es wieder passiert, weil es eben für diesen Klub steht. 

Betrachtet man nur einmal die Situation um die U21, dann wird einem schnell klar, wo es stinkt. In der letzten Spielzeit absolvierte ein Team, welches zu großen Teilen aus Spielern bestand, die im eigenen Campus ausgebildet wurde, eine überdurchschnittliche Saison, welche zum Aufstieg in die 3. Liga berechtigt hätte. Doch anstatt Team und Trainer für die überragende Spielzeit zu belohnen, wurden sie bestraft. Kein Aufstieg, weil angeblich zu teuer. Dies hatte nun zur Folge, dass sich die meisten der Spieler aus der letzten Spielzeit in alle Winde zerstreuen und in absehbarer Zeit mit anderen Vereinen dem HJSV in die Suppe spucken werden, wir haben es oft genug gesehen. Denn anstatt exakt diese selbst ausgebildeten Spieler hochzuziehen, leiht man lieber eine schwedischen Bosnier, einen Belgier aus der Schweiz, holt einen Portugiesen aus Bielefeld und einen abgehalfterten Enkel aus Berlin. Einzig die Spieler Beleme und Oliveira fanden als Kader-Auffüllspieler den Weg zu den Profis. Mit Velasco, Fabisch, Sohn, Sommer, Hein, Großer, Benz, Burmeister und Kilo verließen allein 9 Spieler der letztjährigen Mannschaft den Verein, ausnahmslos ablösefrei. Die Frage, warum man überhaupt ausbildet, stellt sich genauso wie die Frage, warum Herr Kühne nicht hier beispielsweise ein wenig Kleingeld bereitstellt, um den Nachwuchs in die 3. Liga zu bringen.  

All dies ist enttäuschend und eben ermüdend, weil es sich niemals ändern wird, so oft man auch darauf hinweisen wird. Wenn sich dann noch eine der größten Legenden-Huren wie Horst Hrubesch zum Handlanger dieser Abgreifer macht, weiß man spätestenes dann, was die Stunde geschlagen hat. Ich habe vor einigen Jahren einmal ein Interview mit HH in dessen Küche in Bostedt geführt und kann mich erinnern, dass auch ich mich vom Ruf und der Aura um diesen Mann habe blenden lassen. Mein Gott, man sitzt da als unwichtige Blogwurst mit Horst Hrubesch zusammen, was für eine Ehre. Als wir uns kurz danach über diese Gespräch unterhielten, waren wir uns dennoch irgendwie einig. “Ok, das war Horst Hrubesch, aber sein wir doch mal ehrlich, eigentlich ist er nur ein Schwätzer”. Man kann bei Pontius anfangen und bei Pilatus nicht aufhören, aber ändern wird man nichts, weil sich nichts ändern kann. Insofern werde ich in Zukunft vermehrt dann schreiben, wenn es etwas Besonderes gibt und ansonsten widme ich mich lieber Dingen, über die man gern schreibt, wie beispielsweise meinen neuen Blog. Denn eines macht dieser Verein und die Beschäftigung mit ihm garantiert nicht: Spaß und Freude. Und das Leben ist zu kurz, um sich ständig über Dinge zu ärgern, díe man doch nicht ändern kann.

Ach, eine Frage hätte ich dann doch noch. Kann es wirklich sein, dass die Wundermänner Boldt und Hoover trotz Unterstützung von Vermarkter SportFive es nicht geschafft haben, einen Sponsor für den Stadionnamen zu finden? Aber wenn jemand darauf wartet, dass dies in den Hamburger Medien Erwähnung findet, kann er lange warten.