Nun hat es also auch die deutschen Fußballfrauen erwischt, aus in der Vorrunde der WM in Australien und Neuseeland. Sollte man davon überrascht sein? Ich bin es nicht, denn der Sport im Allgemeinen und der Fußball im Speziellen spiegelt letztendlich nur eine Entwicklung wider, die sich seit Jahren im Land Deutschland, in seiner Gesellschaft und all seinen Teilbereichen abzeichnet: Deutschland ist nur noch biederer Durchschnitt. Ein Land, welches sich zu lange an seiner vergänglichen Größe, seiner Liberalität und an sich selbst aufgegeilt hat, verkommt zu einer unbedeutenden Randnotiz, jedenfalls im weltweiten Kontext. Denn sein wir doch mal ehrlich, wo genau ist dieses Land denn noch führend bzw. Weltspitze, außer vielleicht an der Anzahl der aufgenommenen Asylanten und Flüchtlinge? Damit man mich nicht falsch versteht, ich bin zu 100% der Meinung, dass ein Land wie die Bundesrepublik verpflichtet ist, politischen Flüchtlingen Asyl zu gewähren, aber mittlerweile hat man 1. an dieser Stelle längst den Überblick verloren und 2. scheinbar kein anderes Thema mehr.

„Politiker und Journalisten. Das sind beides Kategorien von Menschen, denen gegenüber größte Vorsicht geboten ist: Denn beide reichen vom Beinahe-Staatsmann zu Beinahe-Verbrechern. Und der Durchschnitt bleibt Durchschnitt.“ [Helmut Schmidt]

Doch kehren wir kurz zum Sport zurück und schauen uns die IST-Situation an. 2014 wurden die deutschen Fußballmänner Weltmeister, danach kam der freie Fall. Inzwischen müsste man sogar um Qualifikationen zu Meisterschaften zittern, eine unglaubliche Vorstellung. Wo genau ist Deutschland, nur einmal aufs Sportliche bezogen, noch ganz vorn? Mir fällt nichts ein. Deutschland hat genau einen Tennisspieler russischer Abstammung, der irgendwie unter den Top 20 spielt, danach kommt nichts mehr. Leichtathletik? Ein Trauerspiel. Die desaströse Situation der deutschen Gesellschaft färbt auf die sportliche Performance ab und umgekehrt, man hat sich in diesem Land inzwischen mit der Durchschnittlichkeit arrangiert, eine fatale Entwicklung. Deutsche Tugenden der Vergangenheit wie Ehrgeiz, Fleiß, Innovation und Effizienz existieren nicht mehr, stattdessen hat man eine Generation Z „gezüchtet“, die zwar Weltmeister im Klugscheißen, Verbessern und Klimakleben ist, die aber ansonsten kaum noch etwas auf die Reihe bekommt. Inzwischen sind Gendersternchen, omnipräsente Regenbogenflaggen und political correctness wichtiger als Leistung, Entwicklung und Erfolg und man muss nur oft genug Schwachsinn wie „Wir bleiben bei uns“ wiederholen, um als Visionär zu gelten. 

Ich kann nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber soviel kann ich sagen: Es muss anders werden, wenn es besser werden soll [Georg Christoph Lichtenberg]

Und die Aussichten? Mehr als düster. Eine rechtsradikale Partei wie die AfD steht in einem Land wie Deutschland bundesweit bei 21% und alle tun so, als wäre dies eine temporäre Erscheinung, die sich schon bald von allein auflösen wird. Und ganz plötzlich wird man eine Bundestagswahl haben und in einem Land wie Deutschland, mit dieser deutschen Vergangenheit, wird man sich einer stärksten Partei ohne echtes Programm, aber mit Plänen wie EU-Austritt, NATO-Austritt und Abschaffung des Euro ausgesetzt sehen und dann will es wieder einmal niemand geahnt haben. Meiner Meinung nach bedarf es in meinem Heimatland eines echten Neustarts, nur wer sollte das machen? Olaf Scholz? 😀 Die AfD ganz sicher nicht, aber die anderen Parteien tun aktuell wirklich alles, um unzufriedene Bürger in die Arme von Extremisten zu treiben. 

Gott sei Dank bin ich weit weg. 

 

Der DFB hat seine Antwort bereits gefunden. Der Verband kämpft seit Jahren darum, den Wettbewerb Stück für Stück abzuschaffen. Die Frage: Entwickelt man so Sieger-Mentalität? Bei den Kleinen (5 bis 11 Jahre) streicht man – je nach Landesverband schneller oder mit etwas Verzögerung – alles: Ergebnisse, Tabellen, Meisterschaften. Wenn sich die Kids in Berlin oder in Hamburg zu ihren Vergleichen treffen, steht hinterher „o.E.“ hinter der Paarung. Ohne Ergebnis. Was bei den Kleinen seinen Anfang genommen hat, soll sich 2024 in den höchsten Nachwuchs-Leistungsligen fortsetzen. Dann will der DFB auch die Bundesligen in der U17 und der U19 abschaffen. Nach jahrelangen Beratungen in Gremien und Kommissionen ist alles ausgearbeitet. Anstelle der Bundesligen für A- und B-Jugend sollen neue Nachwuchsligen treten. Der entscheidende Unterschied: Die Mannschaften aus den 57 Nachwuchs-Leistungszentren können nicht mehr absteigen. Sie sind gesetzt.

Heißt: Egal, welche Ergebnisse sie erzielen, sie haben in der darauffolgenden Saison ihren Platz in der höchsten Liga sicher.

Das ist doch Klasse. Hauptsache, die sensiblen Spieler*innen fühlen sich nicht unter Druck gesetzt. Die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun, demnächst spielen sie in gemischen Mannschaften, um bloß niemanden zu diskriminieren, natürlich alle in Regenbogen-Trikots.