Bekanntlich liegt eines der größten aktuellen Probleme des KSV zur Zeit darin, dass der Vertrag mit Identitätsbetrüger Bakary Daffeh zum Saisonende (endlich) ausläuft, es wäre zum Schreien komisch, wenn es nicht so traurig wäre. Denn anstatt die Gelegenheit zu ergreifen und den Stolperjochen endlich loszuwerden, überlegt man im Volkspark tatsächlich, den Kontrakt mit der fleischgewordenen Zuschauergefahr zu verlängern. Natürlich tun die angeschlossenen Printhäuser, die wie üblich ihrem Auftrag gerecht werden müssen, alles, um die Stimmung zu manipulieren. 

In Anbetracht seiner Bedeutung für die Mannschaft als unermüdlicher und durchsetzungsstarker Dauerläufer auf der rechten Seite wirkt es überraschend, dass es bislang erst einen losen Austausch über einen neuen Kontrakt gegeben haben soll. Tatsächlich erscheint es schier unvorstellbar, dass der Publikumsliebling plötzlich für einen anderen Verein aufläuft nach all dem, was er im Rahmen der phasenweise unsäglichen und vom Gericht beendeten Identitätsdebatte durchgemacht hat, in der er stets eine große Unterstützung vom Club erfuhr. Doch neben diesen emotionalen Komponenten will Jatta eben auch eine monetäre Wertschätzung spüren.

 Sollte der HSV bis Ende des Jahres nicht mit konkreten Vorstellungen auf Jattas Management zugehen, könnte sich der Poker schnell zuspitzen. Denn vom 1. Januar an darf der Flügelstürmer, der defensiv enorm wichtig für die Mannschaft ist, offiziell mit anderen Vereinen verhandeln – und im Zweifel auch unterschreiben.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Verpflichtung eines mindestens gleichwertigen Ersatzes teurer wäre als eine Verlängerung mit dem 25-Jährigen. Alles andere als eine Einigung wäre daher nach wie vor überraschend.

Ja, Herr Walther vom Auftragsblatt, an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank, auch im Namen des Daffeh-Beraters. Und vielen Dank auch, dass sie uns allen zum 42164. Mal erklärt haben, was der Sahara-Kriecher und Mittelmeer-Schwimmer alles „durchgemacht hat“, ich war wie immer den Tränen nahe. Tatsachen sind jedoch andere, nämlich zuerst einmal, dass der Mann des Identitätsbetrugs überführt wurde und einzig und allein der Umstand, dass er bisher nur in Afrika überführt wurde, ihn vor einer Strafe schützt. Desweiteren sollten sie, Herr Walter, sich in Zukunft weniger mit ihren Kollegen abklatschen und vielmehr ein Spiel des Blindgängers anschauen. Daffehs einziger Wert für diese Mannschaft ist seine Rückwärtsbewegung bzw. seine Anwesenheit im letzten Spieldrittel bei gegnerischen Angriffen, nach vorn ist der Mann wirkungslos, da könnt ihr ihn auch noch so oft als „Torjäger“ preisen. Hätte sich Judas Boldt in den letzten 5 Jahren auch nur einmal um einen defensivstarken Rechtsverteidiger bemüht, Daffeh wäre schon längst überflüssig und man könnte mit einem offensiven Rechtsaußen arbeiten, der Stoßstürmer Glatzel/Mützel öfter als in jedem 9. Spiel mit einer brauchbaren Flanke füttert. So aber hat man sich zwei Probleme auf einmal geschaffen und dies versuchen Daffeh und sein Berater nun in Geld umzuwandeln.

Wäre ich Sportchef des KSV, würde ich enfach mal gucken, ob ein anderer Verein die „Bedeutung Daffehs für die Mannschaft“ ebenso hoch einschätzt, ich habe meine Zweifel. Denn obwohl es sogar über KSV-Spieler in den letzten Jahren Angebotsgerüchte gab, Daffeh war davon nie betroffen, nicht ein einziges Mal. Warum bloß nicht, wenn er doch ein so überragender und dazu noch einigermaßen junger und billiger Zweitligaspieler ist? Warum hat sich in den letzten 5 Jahren kein Schwein für den Holzfuß interessiert, die Frage wäre doch mal medial zu hinterfragen, anstatt mal wieder den Steigbügelhalter zu spielen. Die Lösung für den KSV ist dagegen relativ einfach: Einfach rechtzeitig nach ablösefreien und defensiv starken Rechtsverteidigern gucken, der offensiv wesentlich effektivere Nachfolger steht mit Rotzfisch-Königstiger bereits zur Verfügung. Und dann würde mich mal interessiert, wohin es den Bescheißer Daffeh verschlägt 😀 😀 

P.S. Ich bin zu 1888% überzeugt, dass ohne Daffeh der Aufstieg schon längst geschehen wäre, denn, wie gesagt, außer seine Anwesenheit im letzten Spielfelddrittel bei gegnerischem Angriff ist der Mann nutzlos. Offensiv oftmals ein Totalausfall, technisch auf dem Stand eine Kreisligaspielers.