Mal angenommen, am 07. Oktober 2023 wäre eine ca. 800 Mann starke Eliteeinheit der „Armee der Verteidigung Israels“ ohne jede Vorankündigung in den Gaza-Streifen oder das Westjordanland eingedrungen und hätte dort ein unvergleichbares Gemetzel (aka Schlachtfest) an Frauen, (Klein)-Kindern, alten Menschen etc. angerichtet. Hätte Menschen von hinten erschossen, Kinder geköpft oder bei lebendigem Leib verbrannt, Frauen geschändet und mehr als 200 Palästinenser nach Israel verschleppt. Im Anschluss daran hätte die Hamas zahlreiche Raketen nach Israel geschossen, hätte Bombenattentate verübt und größtenteils israelische Zivilisten getötet. Hätte auch nur ein sogenannter „gläubiger Moslem“ die Vergeltung der Hamas verurteilt? Hätte man im Iran, der Türkei oder in Nordafrika auf Deeskalation gehofft, hätte den Tod von jüdischen Zivilisten betrauert? Mit Sicherheit nicht, die Rache der Hamas wäre als Allahs Wille bezeichnet worden und jeder tote israelische Bürger wäre bejubelt worden. In der gesamten islamischen Welt, auch in Deutschland. 

Mal angenommen, in Ägypten (109 Mio. Einwohner) oder im Iran (87,92 Mio. Einwohner) würden ca. 3 Millionen europäische Flüchtlinge leben, 98% von ihnen christlichen Glaubens. Es wären Belgier, Norweger, Deutsche, Griechen, Italiener etc. und einige zigtausend von ihnen hätten nach dem israelischen Angriff, der Entführung von palästinensischen Kindern und der Antwort der Hamas auf den Straßen von Kairo, Alexandria, Assuan, Teheran, Urmai, Maschad oder Isfahan für die Freiheit Israels demonstriert, ihre Solidarität mit den Angreifern bekundet und den moslemischen Konter verflucht. Sie hätte lautstark „Es lebe Jesus Christus“ geschrieben, irgendwelche Bibelverse zitiert, mit Steinen auf Ordnungskräfte geworden und am Ende vor der größten Moschee der Stadt einen christlichen Gottesdienst abgehalten. 

Was wäre diesen Menschen wohl passiert? Könnten sie sich auch auf Meinungs- und Glaubensfreiheit berufen? Warum nimmt diese Religion jeden Vorteil, jede Deutungshoheit, jedes Recht für sich in Anspruch und verwehrt es jedem, der nicht fünfmal am Tag Richtung Osten betet? Und die alles entscheidene Frage: Wie will die nicht muslimische Welt in Zukunft damit umgehen? Will man weiterhin hoffen, dass mahnende Kräfte dem Mob Einhalt gebieten? Will man sich als westlicher Staat weiterhin von Menschen, denen man Zuflucht, Geld und Sicherheit gewährt hat, am Nasenring durch die Manege ziehen lassen, bis das Volk bei der nächsten Wahl an den Urnen abstimmt, dass es die Schnauze voll hat? Ich habe neulich einen Artikel im Focus gefunden und zwei Absätze darin spiegeln in meinen Augen das ganze Dilemma wider. 

Wir werden für unsere Großzügigkeit verachtet

Wir dachten, unsere Großzügigkeit würde uns mit Sympathie vergolten. Wer erst einmal die Vorzüge der freien Welt genossen habe, werde selbst zum Fürsprecher derselben. So dachten wir. Aber so ist es nicht gekommen. Wir werden im Gegenteil dafür verachtet, dass auch Frauen so leben können, wie sie wollen; dass es Schwulen und Lesben erlaubt ist, ihre Zuneigung zu zeigen; dass Minderheiten wie die Transmenschen unter dem Schutz des Staates stehen. Wenn wir ausnahmsweise einmal Härte gegen die Feinde unserer Ordnung zeigen, indem wir ihnen verbieten, aus Freude über den Mord an Unschuldigen auf der Straße zu tanzen, heißt es, wir wollten ein „Pogrom“ veranstalten.

Ist es nicht paradox? Diese Menschen, die Gast in diesem (euren) Land sind, nehmen die Vorzüge der Meinungsfreiheit gern und jederzeit in Kauf, aber ihren Gastgebern wird sie untersagt. Wenn man als Deutscher sagt, man empfindet das Verhalten dieser Menschen als unerträglich und man empfindet auf dem Bauch liegende „Gläubige“ vor dem Brandenburger Tor als ekelhafte Provokation, dann ist man wahlweise ausländerfeindlich, Islam-Hasser, Nazi oder AfD-Wähler, man kann es sich aussuchen. 

Das nimmt alles noch ein ganz schlimmes Ende.