„Lieber der FC Bayern der zweiten Liga, als der SV Sandhausen der Bundesliga“

Nein, aufsteigen ist eigentlich gar nicht so wichtig, sagt Sven Freese, Abteilungsleiter der KSV Supporters, in einem persönlichen Gespräch mit einem KSV-Interessierten. Viel wichtiger ist das immer volle Stadion, der geniale Zusammenhalt innerhalb der Liebessekte und wie sich der KSV hinter Identitätsbetrüger Daffeh und Dopingsünder Vuskovic gestellt hat. Das alles, und die tolle Fankultur, ist viel mehr wert als Spiele in München oder gegen Leipzig, das macht Freese klar. Was er auch klar macht: e.V.-Präsident Marcell Jansen wird mit seiner zersetzenden Art nicht durchkommen, dafür werden die Mitglieder schon sorgen. Denn Freese, neuerdings einer der besten Freunde des sensiblen Regenjoggers Judas Boldt, hat selbst Ambitionen. Freese möchte Präsident werden anstelle des Präsidenten, er ist eine Art Isnogud aus dem Volkspark.

Fakten und Argumente werden von Freese grundsätzlich im besten Trump-Stil mit einem lapidaren „Stimmt nicht“ abgetan, im Gegenteil – der Mann behauptet plötzlich steif und fest, dass Darmstadt 98 (Markwert in der Bundesliga!!!: € 39,50 Mio.) in der Aufstiegssaison einen höheren Etat hatte als der KSV (Marktwert in der zweiten Liga!!!: € 43,73 Mio.). Die Antwort auf die Frage, woher er die Darmstädter Zahlen kennen würde, bleibt Freese natürlich schuldig. Boldt selbst passt diese Allianz natürlich bestens, denn mit Jansen könnte man endlich den letzten halbwegs wichtigen Feind innerhalb des Vereins loswerden und den nächsten Buddy an einer Schaltstelle installieren, die endgültige Übernahme steht unmittelbar bevor. 

Und Freese ist nicht allein, innerhalb des Vereins hat eine Art Umdenken eingesetzt, man ist nun endgültig „fein“ mit der Liga der Maltafüße. Warum auch nicht, schließlich empfindet man sich selbst als den FC Bayern der zweiten Liga. Ein KSV-Spiel wird vom Fußball-Verkaufsender SKY grundsätzlich als Topspiel deklariert, selbst wenn man in Elversberg antreten muss. Das Stadion ist immer gerammelt voll, voller kann es auch in der Bundesliga nicht werden, und die Presse kennt so etwas wie Objektivität oder gar Kritik nur noch aus Erzählungen. Man spielt immer irgendwie oben mit, gewinnt häufiger als man verliert und verdienen kann in Hamburg in der zweiten Liga offenbar auch ganz wunderbar, jedenfalls, wenn man die Aussagen zur aktuellen Bilanz betrachtet. 

Dass das Betriebsergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut positiv ausfällt, hat auch damit zu tun, dass der HSV die eingeplanten Aufstiegsprämien nicht zahlen musste. Dadurch spart der Club einen Millionenbetrag, der sonst an Spieler, Trainer und Vorstände geflossen wäre. (Auftragsblatt)

Man kann es auf eine einfache Formel bringen: Wäre der KSV sportlich erfolgreich gewesen und in die Bundesliga aufgestiegen, wäre die Bilanz negativ ausgefallen, man hätte ein Minus erklären müssen und sich nicht für ein positives Ergebnis feiern lassen können. Man muss sich das bitte einmal vorstellen: Der Verein spielt jedes zweite Wochenende vor knapp 55.000 Trotteln, verkündet ständig neue Sponsoren, gibt auf dem Transfermarkt so gut wie nichts aus und wäre trotzdem ins Minus gerutscht, hätte man Aufstiegsprämien bezahlen müssen? Wie beschissen kann man eigentlich wirtschaften, wie sehr muss man Spieler und viel zu viele Angestellte mit viel zu hohen Bezügen zugeschissen haben, um in eine solche Situation zu geraten? Und wie würde sich das erst in der Bundesliga gestalten? Natürlich würde man mehr TV-Gelder generieren, aber die Kosten für Spieler und Transfers würde ebenfalls steigen und voller kann die Volksparkruine nicht mehr werden. Mit anderne Worten: Man kommt in Teufels finanzielle Küche, wenn man aufsteigt, aber das ist längst nicht alles.

Was passiert beispielsweise mit Prolet Tom Lazlo Walter, wenn der KSV aufgrund seiner bescheuerten Spielweise am 10. Spieltag mit 4 Punkten und 3:18 Toren den letzten Tabellenplatz ziert? Wie lange wird man den asozialen Übungsleiter dann noch halten können? Was passiert in diesem Fall mit Judas Boldt, wenn er auch in der Bundesliga eine vergleichbare Trefferquote bei seinen Transfers hinlegt? Was passiert, wenn die Hamburger Schleimscheißer-Medien aufwachen und Geschichten aus den Schubladen ziehen, die dort seit Jahren vor sich hingammeln, weil es jetzt plötzlich die Leute lesen wollen? Es gibt sie nach wie vor, die Boldt-Kritiker innerhalb des Vereins und sie warten nur darauf, dass der Lackaffe Schwächen zeigt. Wie verhält es sich mit der Liebessekte, wenn die Ergebnisse ausfallen? Der Pöbel ist wankelmütig und es kann ganz schnell vorbei sein mit der vorbehaltlosen Zuneigung. Nö, dann doch lieber so, wie es jetzt ist. Jede Woche Party, alle liegen sich ständig weinend in den Armen und am Saisonende eine kurze Enttäuschung, die aber wenige Tage später der nächsten Zuversicht weicht. Findet Freese und finden viele andere auch, die von der sportlichen Erfolglosigkeit und der fehlenden Leistungskultur persönlich profitieren. Deshalb meine Bitte: Unbedingt aufsteigen, damit endlich die Scheiße unter dem schmelzenden Schnee ans Licht kommt. 

 

Was ist eigentlich aus den € 30 Mio. von Kühne aus dem April 2023 geworden? Diese Frage bleibt ab jetzt solange unter dem Blog stehen, bis sie geklärt ist.