Die Tatsache, dass Tom Lazlo Walter in einer Parallelwelt zu leben scheint, ist nicht wirklich neu. Er guckt niemals Spiele der zweiten Liga (unter seinem Niveau), er bereitet sein Team nie gezielt auf den nächsten Gegner vor (kann man live beobachten), er ist der Einzige, der weiß, dass der KSV in der Saison 2023/24 in der Bundesliga spielen wird, alle anderen haben bekanntlich keine Ahnung (bedauerlich, dass es anders gekommen ist). Auf Pressekonferenzen benimmt er sich nicht wie ein professioneller Trainer eines Profi-Vereins, sondern wie ein beleidigter Capo aus der Kurve, den man anstelle des Trainers aufs Podium gelassen hat und der den anwesenden Hofberichterstattern am liebsten eine Hasenscharte ziehen würde, anstatt ihre weinerlichen Fragen zu beantworten. Kurzum, Walter ist nicht nur eine Schande für seinen Berufszweig, er ist eine Schande für den Verein und die Stadt Hamburg. Nachdem man sich nun erneut in einem Auswärtsspiel blamiert und in Kiel verkackt hat, gibt Heimflieger Walter den erfolgreichen Profis erstmal ein paar Tage verdienen Fronturlaub, schließlich muss auch er heim zu Weib und Kindern nach München. Während andere Vereine die Länderspielpause nutzen und an ihren vorhandenen Schwächen arbeiten, verbringen die Stolperjochen aus dem Volkspark die Tage lieber auf Malle oder auf der Couch. Und dann hat Tommy doch noch eine Idee.

Trotzdem wurde heute Vormittag im Volkspark gespielt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ohne Schiedsrichter und in Trainingskleidung. Aber mit Teutonia Ottensen 05 immerhin gegen einen Regionalligisten. „Es gab kein Ergebnis, ist 0:0 ausgegangen“, sagte Walter, nachdem er seine Profis nach dem einstündigen Geheim-Test (zweimal 30 Minuten) noch eine weitere halbe Stunde hatte trainieren lassen. Das kurzfristig anberaumte Trainingsspiel gegen Teutonia, wie es der HSV bezeichnete, entstand durch persönlichen Kontakt zwischen den beiden Vereinen, Ottensen-Coach Dominik Glawogger etwa war U19-Trainer in Kiel, als Walter in der Saison 2018/19 Chefcoach von Holstein war. Und auch wenn der HSV-Trainer den Resultaten in Tests keine Bedeutung beimisst: Es ging nicht 0:0 aus, sondern 2:1. (Mopo)

An dieser Stelle frage ich mich, warum man sich nicht einfach mal in den Mannschaftsbus setzt, in den Stadtpark fährt und dort auf der Hundewiese gegen eine Auswahl der anwesenden Schwarzafrikaner testet, das hätte doch Charme. Oder man fragt demnächst mal 11 der anwesenden Bierbauch-Kiebitze, ob sie nicht als Testspielpartner einspringen wollen, weniger professionell als das, was Walter dort zur Zeit abliefern, wäre das auch nicht. Aber wo wir schon beim Thema Satire und Verarschung sind, Herr Thorsten Rumpf von der SportBild hat sein Meisterstück abgeliefert.

Neue Hierarchie! Diese Stars haben die HSV-Kabine im Griff

(bereits hier beginnt der Spaß, denn er empfindet tatsächlich mindestens 7!!! Maltafüße aus dem Volkspark als STARS 😀 😀 )

Sebastian Schonlau (29) ist Kapitän und der Kopf der Mannschaft. Keiner hat so viel Macht und Einfluss wie der Abwehrspieler, der von allen wegen seines souveränen Führungsstils geschätzt wird.

(Besonders souverän ist Johann, das Gespenst immer dann, wenn er gequirlte Scheiße labert)

Ludovit Reis (23) ist vor der Saison zum Vize-Kapitän aufgestiegen. Der Mittelfeldspieler hat sich Stück für Stück zu einem Anführer entwickelt – durch starke Leistungen sowie seine offene und ehrliche Kommunikation

Jonas Meffert (29) gilt als der stille Anführer, zu dem die Kollegen aufschauen. Weil der Mittelfeldspieler konstant stark spielt, die Mitspieler in der Kabine und auf dem Platz führt, ihnen dank seiner Erfahrung Halt gibt.

(Scheiße, jetzt habe ich mich eingenässt 😀 😀 )

Robert Glatzel (29) gilt als Vollprofi, der an freien Tagen Sonderschichten einlegt. Mit dieser Einstellung ist der Stürmer ein Vorbild – vor allem für die jungen Spieler. Außerdem bringt sich Glatzel in Taktik-­Besprechungen zwischen Mannschaft und Trainer Tim Walter (48) ein und geht mit Top-Leistungen voran

(Nette Beschreibung für den hüftsteifen Chancentod)

Daniel Heuer Fernandes (30) ist vor allem der Heißmacher. Die Kollegen schwärmen von seinen Ansprachen wenige Minuten vor den Spielen. Dann steht der Torhüter in der Mitte der Kabine, um ihn herum bilden die Mannschaft, der Trainer- und Betreuerstab einen Kreis – und Heuer Fernandes gibt dann verbal Vollgas. Zuletzt vor dem 2:0 gegen Magdeburg waren die Inhalte seiner Motivationsrede: den Sieg den Fans und den Familien, die auf der Tribüne sitzen und stehen, schenken, sich die Heimserie nicht kaputt machen lassen. Und er betonte, dass die Spieler noch eine zweite Familie hätten: den HSV!

(Bwahahahahahahahahahahaha……zweite Familie)

Miro Muheim (25) war lange der am meisten unterschätzte Spieler im Kader. Mittlerweile ist der Außenverteidiger eine feste Größe, der sich auf dem Platz nicht wegduckt

(Genau. Es sei denn, es geht um Abwehrleistung, aber die wird bei Verteidigern auch oft überbewertet)

Tom Mickel (34) ist nur Ersatztorwart, aber auch Anführer. Durch seinen Ehrgeiz und seine Einstellung erhöht er nicht nur das Trainings-Niveau – er gilt als sehr einflussreich.

(Hahahahahahahahahahahahaha. Das überflüssige Vereinsmaskottchen besticht durch seinen Ehrgeiz, es wird immer noch geiler)

Bei aller Freundschaft, ich kenne Thorsten Rumpf nicht, ich will ihn auch nicht kennenlernen. Aber eines weiß ich: Der Mann ist ein Meister der Satire, bitte weiter so 😀 😀