(Mehr als) halb Hamburg träumt von der Klatsche!

Das muss man sich einmal vorstellen, selbst jahrelange und eingefleischte KSV-Anhänger träumen von einer krachenden Niederlage im Derby auf St. Pauli, etwas, das bis vor 2 1/2 Jahren als undenkbar galt. Denn bei vielen gilt immer noch: Aufstieg ist nett, aber wichtig ist, dass man Pauli schlägt, was natürlich logischer Schwachsinn ist, aber so dachten viele. Heute ist eben diesen vielen nahezu jedes Mittel recht, selbst eine Niederlage gegen den Erzfeind vom Stadtteil-Verein, um sich endlich von diesem widerlichen Weihnachtsmann zu befreien. Wenn Boldt und Walter öffentlich behaupten, es wäre einzig ihr Verdienst, dass man den Verein geeint hätte und die Streitigkeiten der Vergangenheit angehören, dann ist dies nicht anderes als eine gelebte Wahnvorstellung, denn am Ende des Tages haben sie das genaue Gegenteil erwirkt. Es gibt auf der einen Seite die Verstrahlten, die Sedierten, die bedingungslosen Anhänger der Liebessekte, bestehend aus Eventfans und Scheiß-auf-Schule-und-Arbeit-Pyropissern, die der Meinung sind, dem primitiven Asi und dem intrigangten Slenderman scheint die Sonne aus dem Arsch, auf der anderen Seite aber gibt es täglich mehr Fans, die genau die Beiden hassen wie der Teufel das Weihwasser, dazwischen gibt es kaum noch was. Wenn man also meint, man hätte eine neue Einigkeit erzielt, hat man das genaue Gegenteil getan, man hat den Verein in zwei Lager geteilt. 

Fakt ist: Boldt und Walter einen nicht, sie polarisieren und das mit voller Absicht. Sie wollen keinen befriedeten Verein, sie wollen Konfrontation, denn Konfrontation lenkt von den Tatsachen ab. Wollen wir doch mal gucken…

2:1 gegen Braunschweig, die bis dahin alle Auswärtspiele verloren hatten – grandios

2:4 in Kiel, das hätte auch deutlich höher ausgehen können

2:0 gegen Magdeburg, glanzlos gegen Magdeburger in der Krise

3:3 in Kaiserlautern, weil sich der Lauterer Torhüter die Kirsche des Jahrhunderts einfing

2:0 gegen Fürth, die sogar einen Elfmeter verschossen

1:1 in Wiesbaden, peinlich

1:0 gegen Düsseldorf, weil sich Thioune in die Hose machte

1:2 in Osnabrück, dem Tabellenletzten

1:2 in Elversberg, dem Verein ohne eigenen Bahnhof (am selben Spieltag schlug St. Pauli Holzbein Kiel übrigens mit 5:1)

Fazit: Kein Wunder, dass man mit beschissener Arroganz von dieser Spielbilanz ablenken muss, denn dieser KSV wird erkennbar von Spieltag zu Spieltag schlechter, das soll aber bitte niemandem auffallen. Deshalb ist die Abteilung Hofbericht angehalten, vorgefertigte Jubelmeldungen in den Orbit zu husten. Mal ist es eine geschönte Bilanz, dann sind es Bilder und Berichte von einer Stadionsanierung, für die man erneut € 20 Mio. Kredit aufnehmen musste. Immer mal wieder werden herzzerreißende Geschichte über KSV-Nationalspieler gestreut, die in irgendwelchen Qualifikationsspielen als Joker eingesetzt werden und nicht zu vergessen die Legende von den integrierten Juwelen, die aber bestenfalls mittrainieren dürfen und sich ansonsten die Schienbeine von Kilia Kiel in der Regionalliga Nord polieren lassen dürfen. Nein, dieser Verein ist nicht geeint, dieser Verein ist zutiefst gespalten und daran haben Walter und besonders Judas Boldt einen gehörigen Anteil mit ihrem “Wer nicht für uns ist, ist gegen uns”. Kritiker werden zu Feinden, Zweifler zu Ungläubigen erklärt, es lebe die Wagenburg der Liebessekte. 

 

 

Ganz interessant, was Aki Watzke hier erzählt, denn auch das haben in Hamburg fast alle vergessen bzw. einige sind mit der aktuellen Situation glücklich genug. Interessant finde ich den Hinweis auf die Vorraussetzungen für den KSV, Hoeneß hatte mal Vergleichbares erzählt. Wie beschissen muss man in Hamburg eigentlich arbeiten, um den Verein 6 Jahre!!!! in der zweiten Liga zu halten. Aber ebenso interessant ist der Verweis auf die mediale Berichterstattung, denn die scheint in Hamburg und Dortmund nicht ansatzweise vergleichbar, was das Versagen in Hamburg noch einmal verdoppelt. In Hamburg existiert keine Presse, die den Verein “zerstören” will, im Gegenteil. In Hamburg existiert eine Hofberichterstattung ohne Korrektiv, ohne Kritik, ohne Objektivität, nichts würde erfolgreiche Arbeit stören. Aber selbst ohne kritische Presse kriegen sie es nicht auf die Reihe, wie unfähig kann man eigentlich sein?

 

 

Von | 2023-11-27T07:32:07+01:00 27. November 2023|Allgemein|10 Kommentare

10 Comments

  1. BesuchausdemSueden 27. November 2023 um 11:57 Uhr

    Ich träume davon, dass man mit Wim Lasso Talter den Vertrag langfristig verlängert. Niemand verkörpert die den Verein und seine DNA besser als der brüllende Übungsleiter. Die Hamburger Presse bekommt damit auch genau das was sie verdient. Beliedigungen, arrogantes Gelaber und stumpfsinniges Gerede.

  2. Stiflersmom 27. November 2023 um 13:46 Uhr

    Der HSV wird das beste Spiel seit Wochen machen, um dann danach wieder Auswärts gegen Barfuß Bethlehem zu verkacken. Was die Amtszeit von Walter auszeichnet ist, dass er sich gerade immer so mit dem Kopf über dem Wasser hält. Und das Wasser ist in der Wohlfühloase HSV schon sehr niedrig. Eine klare Niederlage wäre am besten für den Verein, dann ist man eigentlich zum Handeln gezwungen. Diesen Gefallen wird man uns und allen die es mit einer positiven Entwicklung im
    Verein halten aber wohl nicht machen. Die nächste verschenkte Saison…..

  3. HorstRomes 27. November 2023 um 15:03 Uhr

    Solange die Hütte stets voll ist und solche -Superspiele- wie gegen Zweitracht Gelbblau- vom zahlenden Publikum akzeptiert und bejubelt werden, kann und wird sich nichts ändern. Erst mehrere Klatschen hintereinander könnten evtl. etwas bewegen, aber dafür sind die meisten Gegner in Liga 2 zu schwach, im besonderen Auswärts. Sollten sich 04 und BSC in der Winterpause stabilisieren, dann könnte es für den KSV dort eng werden. Der Stadtrivale sollte Freitag in der Lage sein, da mal erste Zeichen zu setzen. Auf der anderen Seite hat der KSV bisher sehr viel Dusel gehabt (Ausgleich von Gelbblau, der knapp im Abseits war….) Ansonsten: Der Ausredenkatalog ist prall gefüllt.

  4. Sportjournalist Scholz 27. November 2023 um 18:26 Uhr

    Tja, ganz Paris träumt von der Liebe
    Halb Hamburg von einer Klatsche.

    Tim und Jonas unterhalten mich köstlich

    Hirnloser guckt das Spiel nicht. Ein bestochener Schiri sorgt für einen riesen St Pauli Vorteil.
    So gemein das Ganze

  5. Rhya 27. November 2023 um 20:13 Uhr

    Meinetwegen darf der Weihnachtsmann des Grauens bis zum Sanktnimmerleinstag weiter sein Unwesen treiben. Gerne auch im Verbund mit seinem Lover in crime, Judas. Unterhaltung at it`s best. Für den Verein, oder was von ihm übrig ist, eher nicht so optimal, aber was juckt das die Verantwortlichen? Von ihren Lemmingen um Alwaste und Hirni gar nicht zu reden.

  6. Gravesen 27. November 2023 um 21:05 Uhr

    Ich befürchte, heute ist schon wieder kein Kopierbolg darstellbar. Münchhausen muss Spaddel-Tennis zu Weltruhm führen. Von seinem Dachzimmer aus 😀 😀

    Was für ein Glück, dass AlwasteArschloch wieder rechtzeitig aufgewacht ist, um Propaganda unters Volk zu streuen.

  7. Sportjournalist Scholz 27. November 2023 um 21:43 Uhr

    Spaddel Paddel ist im Ruhezustand,
    wie der Bolg auch

  8. Demosthenes 27. November 2023 um 22:14 Uhr

    Der Junge ist doch nicht mehr normal, oder? Wie kann man bei einem simplen Anschlusstreffer derart überspannt und unkontrolliert an der Seitenlinie agieren? Schaut Euch nur mal den Gesichtsausdruck beim Schlagen gegen die Seitenwand an. Ab 05:30:

    https://www.youtube.com/watch?v=J6X6TUyJF-0

    PS: Pro Boldt. Pro Walter. Pro Aufstieg.

    • Gravesen 27. November 2023 um 23:51 Uhr

      Fast so krankhaft wie das verzweifelte Aufmerksamkeitsgewinsel von Kotminus. Der Spacken muss einen dermaßen kurzen Peidel und weniger als null soziale Kontakte haben 😀 😀

      • jusufi 28. November 2023 um 06:39 Uhr

        Null Kontrolle über sein Verhalten. Aggressiv und cholerisch.

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