Ich habe mir mal vorgestellt, wie ein ehrliches Pre-Match-Gespräch auf SKY zwischen einem Trainer (mit Eiern) und einem der dauergrinsenden SKY-Verkäufer ablaufen könnte, vielleicht auch mal sollte.
SKY-Verkäufer: „Hallo Herr XXX, schön, dass sie hier sind“.
Trainer: „Ja, schön für sie, weniger schön für mich. Schau’n sie, ich habe mir mal Gedanken zu diesem ganzen Procedere gemacht und würde gern ein paar Sachen loswerden. Ich weise aber bereits jetzt daraufhin, dass ihnen das, was ich sagen werde, nicht gefallen wird.“
SKY-Verkäufer: „Jetzt sind wir aber mal gespannt, gell Lothar?“
Trainer: „Zuerst einmal – ich bin nicht freiwillig hier, wenn es nach mir ginge, wäre ich jetzt nicht hier, genausowenig im direkten Anschluss an das Spiel. Ich bin hier, weil ich hier sein muss. Der Pay-TV-Sender SKY bezahlt eine Menge Geld für die Übertragungsrechte der Bundesliga und Bestandteil des Vertrags zwischen DFL und SKY ist eben auch, dass die Trainer vor und nach dem Spiel dem Sender zur Verfügung stehen müssen. Hätte ich die Wahl, wäre ich jetzt in der Kabine, denn die Zeit, die ich hier jetzt mit ihnen für belanglosen Smalltalk verplempere, könnte ich besser nutzen. Ich könnte mit meinem Team nochmal die letzten Details durchgehen, mit den Spielern sprechen, mit den Medizinern, könnte letzte Justierungen vornehmen, all das kann ich aber nicht, weil ich hier stehen und Fragen beantworten muss, die mich nicht interessieren. Das Gleiche gilt für das Gespräch nach dem Spiel, auch da wäre ich lieber sofort in der Kabine, um schnellstmöglich reagieren zu können. Stattdessen muss ich nachher wieder hier stehen und Dinge erklären, die sie nicht hören wollen“.
SKY-Verkäufer: „Das sind starke Worte, aber….“
Trainer: „Nein, das ist einfach nur die Wahrheit und ich weiß, dass 99% meiner Kollegen das exakt genauso empfinden. Sehen sie, das große Problem liegt daran, dass wir in unseren Gesprächen zwar über die gleiche Sportart reden, aber eben aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven, mit vollkommen unterschiedlichen Ansichten und Motiven, die 180 Grad voneinander entfernt liegen.“
SKY-Verkäufer: „Können sie das näher erklären?“
Trainer: „Gern, das mache ich sogar sehr gern. Tatsache ist, dass SKY sehr viel Geld für die Übertragungsrechte bezahlt hat und dass ihr Erfolg davon abhängig ist, wie viele Abos sie verkaufen und welche Einschaltquoten sie erreichen. Um diese Ziele gewährleisten zu können, ist ihnen natürlich nichts lieber als ein Spektakel, je verrückter desto besser. Das perfekte Spiel geht in ihrer Welt 4:3 nach 0:3 Pausen-Rückstand aus, hat zwei rote Karten, einen Trainer auf der Tribüne, einen Schiedsrichter mit Kreuzbandriss und 12 Minuten Nachspielzeit wegen Pyro-Unterbrechung. Mein perfektes Spiel hingegen ist ein vollkommen anderes.“
SKY-Verkäufer: „Wie sieht denn ihr sogenanntes perfektes Spiel aus?“
Trainer: „Mein perfektes Spiel endet 2:0. Meine Mannschaft beginnt der Spiel kontrolliert, geht innerhalb der ersten 25 Minuten in Führung und behält weiterhin die Kontrolle. Nach der Halbzeit legen wir das 2:0 nach und fahren die Partie kontrolliert nach Haus, ohne dem Gegner Möglichkeiten zu geben, den Anschluss zu erzielen. Ein 4:3, ihr Traumergebnis, ist für mich eher ein Alptraum, denn es heißt, dass ich besonders im defensiven Bereich diverse Fehler gemacht habe, andernfalls hätte der Gegner keine 3 Tore gegen uns erzielen können. Ich werde nicht für Spektakel engagiert, sondern für Dinge wie Organisation, Effizienz, Ergebnisse und Effektivität.
SKY-Verkäufer: „Es gibt aber Kollegen, die sehen das ganz anders.“
Trainer: „Und eben das bezweifel ich, denn wir Trainer werden nicht für Zirkus geholt und bezahlt, sondern um Ergebnisse zu liefern. Sei es das Verhindern eines Abstiegs, einen Aufstieg, die Qualifikation für einen Wettbewerb oder einen Titel, wir werden an den Ergebnissen gemessen, also an dem, was am Ende der Saison in der Tabelle steht. Habe ich meine Ziele verfehlt, bringen mir die schönsten Spektakel nichts, dann bin ich den Job los, sie aber freuen sich, denn dann haben sie wieder etwas zu berichten. Ich weiß, dass sich meine Vorgesetzten, also mein Manager, mein Vorstand und auch mein Aufsichtsrat selbstverständlich über ein 4:0 freuen, aber im Zweifelsfall ist ihnen ein unspektakuläres 1:0 lieber als ein 3:3, denn mit einem 3:3 verpassen wir unsere Ziele.“
SKY-Verkäufer: „Aber sehen sie als Fußball-Fan nicht auch lieber viele Tore?“
Trainer: „Als Fan sehe ich vor allem gern guten Fußball und das kann auch bedeuten, dass ein Spiel 0:0 endet. Ein 4:3 muss nicht zwingend ein gutes Spiel gewesen sein, denn so viele Treffer können nur fallen, wenn reichlich Fehler gemacht wurden. Als Fußball-Lehrer hasse ich Fehler, weil wir die ganze Woche daran arbeiten, keine zu begehen. Aber kommen wir nochmal auf den Ausgangspunkt bzw. auf meine Motivation für diese „Ansage“ zurück. Ich weiß, dass ich vertraglich dazu gezwungen bin, hier zu erscheinen, aber ich möchte darauf hinweisen, eben auch für ihre Zuschauer, dass wir aufgrund unserer unterschiedlichen Sichtweise auf diesen Sport immer wieder konträre Meinungen haben werden. Das ist für mich in Ordnung, weil ich die Motivation für ihre Sichtweise kenne, Einschaltquoten, verkaufte Abos, Spektakel. Ich würde mich jedoch freuen, wenn es ihnen in Zukunft gelingen würde, auch für meine Sichtweise und für die meiner Kollegen Verständnis aufzubringen und nicht ständig zu versuchen, uns wie Verhinderer zu sehen.“
Ich habe mich schon immer gefragt was der Stuß soll, den Trainer vor dem Spiel vor die Kamera zu holen.
Was erwartet der Zuschauer da? Das der Trainer geheime Spielanweisungen preisgibt?
Mehr als dumme Sprüche würden da von mir auch nicht kommen.
Ein Blitzfazit nach dem Spiel, vielleicht, obwohl ich mir sowas bisher auch nie angeschaut habe, nach dem
Abpfiff wäre für mich Schluss. Das ganze hat wohl eher den Zweck die ZuschauerInnen vor und nach dem
Spiel für die Werbepausen an den Bildschirm zu fesseln, viel sinnvolles erwarte ich da eher nicht.
Die Bezahlsender brauchen Stoff, um die Sendezeit füllen zu können. Dafür leisten sie sich „Experten“, die selten etwas Gehaltvolles beitragen können und nur das Offensichtliche beschreiben oder das wiederholen, was man vorher schon überall lesen konnte. Die Trainer sollen O-Töne liefern. Aber natürlich geben sie nichts aus der Kabine preis oder das, was sie wirklich denken oder bewegt. Sie erfüllen ihre Rolle und ab und zu verliert mal einer die Selbstbeherrschung und greift Dritte an. Durchschaubar und langweilig.
Sky und der HSV sind sicher auch dankbar für die beiden umstrittenen Gegentore. Den einen bieten sie Gesprächsstoff und Aufmerksamkeit, den anderen dienen sie dazu, davon abzulenken, wie insgesamt schwach der Auftritt am Freitag war. Mal wieder setzt man sich nicht damit auseinander, woran es im System Walter hapert, sondern mit „Nebenkriegsschauplätzen“.
Und eigentlich völlig unwichtige Tüpen wie Didi Hamann und der Loddar brechen einen billigen Zwist mit Tuchel vom Zaun, damit auch die BILD was zu schreiben hat und sie in der Zeitung stehen.
Einen Satz noch zum Derby und den ganzen Experten und Schlaubergern im Insolvenzblog:
Das 1 zu 0 war ein reguläres Tor für Pauli. Die Regeln sind eindeutig. Nachzulesen in den aktuellen Fußball-Regeln des DFB, Seite 70 ff.
Regel 9: Ball im und aus dem Spiel
1. Ball aus dem Spiel
– Der Ball ist aus dem Spiel, wenn (…) das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen wurde. Jeder Pfiff unterbricht das Spiel. Der Ball ist erst wieder im Spiel, wenn er sich bewegt.
Wenn der Ball aus dem Spiel ist, gibt es kein Foul (außer in Sonderfällen). Meffo fiel, bevor Hartel den Ball berührte und ihn damit wieder ins Spiel brachte. Zwayer hat zu Recht nicht gepfiffen. Der Kicker und Herr Wolff irren sich in diesem Punkt.
Außerdem ist deutlich zu erkennen, dass Mets mit seinem Unterarm klar gegen den Oberkörper von Meffert drückt. So etwas nennt sich Zweikampf. Das Fallobstler Meffo in schönster Barbarez-Tradition wie ein vom Blitz getroffener Hamster zu Boden fällt, ist selbstentlarvend für das Abwehrverhalten der Rothosen. Von einem „Handkantenschlag“ (hahaha) gegen den „Hals“ oder gar das „Gesicht“ (da müsste Meffo schon einen Futtersack tragen wie Flunder) fabulieren nur die notorischen Schönredner und Realitätsverweigerer im Insolvenzblog. Einfach mal die TV-Bilder anschauen und die Fresse halten.
Das zweite Tor war allerdings irregulär. Eggestein und Saad standen auf der Sechszehner-Linie, die zählt zum Strafraum und da darf sich beim Abschlag kein Gegner drin befinden.
Habe am Samstag auf SKY die Konferenz und dann noch das Spiel um 18.30 angeschaut und man merkte es den Reportern an, dass ohne die Bayern, Dortmund oder diverse „‚Skandalclubs“ die ganze Berichterstattung zu einer stinklangweiligen Veranstaltung „verkommt“. Was will man auch zum Spiel Bochum- Wolfsburg oder Leipzig-.Heidenheim großartiges erzählen ? Der Gipfel war dann die einstündige !! Vorberichterstattung zum Spiel Stuttgart-Bremen. Da beide Trainer ja nicht gerade für ihre Extrovertiertheit bekannt sind waren die Interviews schlichtweg zum einschlafen. Als dann direkt zum Super-Megatopspiel Magdeburg -Kaiserlautern geschaltet wurde , wurde es dann selbst mir zu blöd denn dann noch 2 Stunden „Tusche“ waren dann einfach nicht mehr zu ertragen.
Mahlzeit Zusammen,
dass gehört zum Business nun mal dazu. Dazu haben sich die Klubs verpflichtet und das wissen die Trainer auch. Ich persönlich höre mir diese Vorberichterstattungen und Interviews
nach Spielen fast gar nicht mehr an. Überwiegend die gleichen seichten Floskeln und Phrasen.Die Reporter und „Experten“ hoffen natürlich das der ein oder andere Trainer oder Spieler
mal den „Rudi Völler“ gibt, dann können sich alle Schmierblätter und Schornalisten ein paar Tage dran hochziehen und zur Krönung dann beim „Doppelspaß“ das ganze nochmals ausschlachten.Es passt alles in die heutige Zeit des Journalismus und der Berichterstattungen…bay the way…die Klopo überholt das Auftragsblatt gerade wieder mal um Längen…
https://www.mopo.de/sport/hsv/unsympath-grossmaul-walters-erstaunliche-wandlung-im-derby/
Warum fragt der vor das Mikro gezerrte Trainer die beiden Experten nicht, warum sie keine Beschäftigung haben? Wie verlief noch einmal Ihre Trainerlaufbahn Loddar?
Diddi?
Und prompt gibt Herr Hamann ungefragt seinen Senf dazu ab, ob und wann der aktuelle Bundestrainer nicht mehr derselbige sein wird. Da frage ich mich, was soll uns daß zum jetzigen Zeitpunkt sagen, außer daß ein Herr Wichtig sich malwieder profilieren muss.
…bei allen was er so rauhaut und polarisiert, ich glaube ernsthaft da ist irgendwas „durcheinander“ geraten im Oberstübchen..🤦♂️
Tja Frank Schnoor, das hast du jetzt einmal erlebt. Und nun stell dir das 11 Jahre lang jede Woche vor…
Absolut unfassbar übrigens, dass Staffan Furzquark immer noch im Insolvenzbolg schreiben darf. Dafür gibt es jedoch drei Gründe.
1. Münchhausen liest den Kommentarbereich seines eigenen Blogs nicht mehr.
2. Münchhausen hat endgültig die Kontrolle über seinen Blog verloren
3. Das oft zitierte „Monster-Team“ existiert nicht