Freie und durchseuchte Stadt Hamburg

Wäre er Jurist in Hamburg, RA Haase hätte es eigentlich wissen müssen. Aber Haase ist Berliner.

Im Prozess um den ehemaligen HSV-Profi Douglas Santos ist die Honorarklage von Spielerberater Marcus Haase abgewiesen worden. Der Geschäftsführer von macospo trägt zudem die Kosten des Verfahrens. 

Die Klage sei an vier Kernpunkten gescheitert: Zum einen ließe sich die Provisionsforderung nicht beweisen. Zudem zweifele die Richterin daran, dass Haase tatsächlich vom HSV für den Transfer von Douglas Santos beauftragt worden sei, weil die Zeugen Ex-Sportchef Ralf Becker, Ex-Vorstand Bernd Hoffmann und Sportvorstand Jonas Boldt „alle das Gegenteil begründet hatten“. Als dritten Punkt äußerte die Richterin Zweifel am Willen des HSV, sich rechtlich an Haase binden zu wollen. „Es ist nichts Schriftliches abgeschlossen worden“, stellte sie klar, obwohl die Fifa-Regularien dies vorgesehen hätten. Des Weiteren hätten sowohl Hoffmann als auch Becker vor einer Rücksprache mit dem Aufsichtsrat einen solchen Vertrag gar nicht abschließen dürfen. (Quelle: Kampagnenblatt)

Für Laien fasse ich die Urteilsbegründung der Hamburger “Richterin” einfach mal zusammen: Haase hat sich das alles nur ausgedacht. Es gab nie und zu keinem Zeitpunkt einen Auftrag des Vereins, Haase ist zu keinem Zeitpunkt aktiv gewesen, hat niemals irgendeine zu zahlende Tätigkeit im Auftrag des Vereins begangen. Mit anderen (kurzen) Worten: Haase ist ein Lügner und Hochstapler. 

Nimmt man die Aussagen der Herren Boldt, der ja bekanntlich stark zur Wahrheit tendiert, sowie Becker und Hoffmann, so könnte man zu dieser Schlußfolgerung kommen, besonders dann, wenn man ignoriert, dass sowohl Hoffmann wie auch Becker in private Haftung hätten genommen werden können, hätten sie einen Auftrag für Haase bestätigt. Und wer möchte das schon gern? Dann legt man sich doch lieber mit Arschloch Boldt ins Bett, den man ansonsten aus tiefster Seele hasst, gell? Doch Moment mal, irgendwas passt da nicht zusammen…

Hoffmann soll, um einem Streit aus dem Weg zu gehen,  schon damals bereit gewesen sein, Haase eine Entschädigung von 300.000 Euro zu zahlen. (Mopo)

Nun, vielleicht bin ich ja der Einzige, der darüber stolpert, aber wer bezahlt freiwillig € 300.000 an jemanden, der nichts geleistet hat? Ach ja, steht ja da, “um einem Streit aus dem Weg zu gehen”. Ne, ist richtig. Jeder von uns kann mal eben ins Büro des KSV-Vorstandes wackeln, irgendeine wilde Behauptung über eine nicht existierende Dienstleistung erfinden, mit juristischen Schritten drohen und man wird unter Garantie als reicher Mann den Saal verlassen, weil der Verein im Grunde seiner Seele grundgut ist, finanziell auf Rosen gebettet ist und ansonsten “jeden Streit aus dem Weg gehen möchte” 😀 😀 Ernsthaft, wer diesen Scheißdreck glaubt, der zieht sich auch die Hose mit der Kneifzange an. Tatsache ist, Haase ist an einem Umstand gescheitert, den er als Hamburger Jurist wahrscheinlich gekannt hätte: Am Hamburger Filz. Die gesamte Stadt, ihre Behörden, ihre Gerichte, ihre Staatsanwaltschaften etc. sind durchseucht vom jahrzehntelangen SPD-Filz und von KSV-Trikotträgern, denn sobald es für den Verein eng wird, findet sich irgendwo irgendein Dauerkarteninhaber, der dem Klub ein Schlupfloch bietet. So war es immer und so wird es immer sein. Beispiele?

Der KSV setzt, um sein neues Leistungszentrum (Campus) bauen zu können, eine Fan-Anleihe über € 17 Mio. auf. Einige Monate später verkündet man, man hätte von dem Geld bereits einige Bäume gefällt (Schweber Jarchow), wenig später wird klar, dass das gesamte Geld weg ist. Doch was passiert? Anstatt auf dem ungenutzten Baugrundstück sitzenzubleiben, findet sich mit Alexander Otto ein stinkreicher “Gönner”, der dem Pleite-Verein den Campus finanziert und schenkt. 

Der KSV verkauft sein allerletztes Tafelsilber, sein eigenes Vereinsgelände, für € 23,5 Mio. an die Stadt Hamburg, die Einnahmen sind ohne jeden Zweifel zweckgebunden, denn man ist im Vorfeld der EM gezwungen, seine Volksparkruine zu sanieren und das Geld dafür ist natürlich nicht vorhanden. Einige Zeit später wird bekannt, dass auch diese Summe verschwunden ist, für die Sanierung ist nichts mehr da. Boldt wird vom Senatsausschuß vorgeladen, doch er kommt einfach nicht. Ich würde jedem von euch einmal empfehlen, eine Vorladung juristischer Art zu ignorieren oder den Nachbarn zu schicken, das macht bestimmt Riesenspaß. In Boldts Fall passiert: Nichts. Plötzlich erkennt SPD-Finanzsenator Dickie Dresssel, dass die Zahlungen der Steuergelder doch nicht zweckgebunden sein sollen, es staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Allerdings ist die Volksparkruine immer noch nicht saniert, aber dafür hat man ja seine Otto’s, nicht war. Irgendein reicher Geldsack springt im Notfall immer ein, wenn’s die Bosse wieder einmal verrissen haben. Was allerdings immer noch geklärt ist: Warum kauft die Stadt Hamburg mit dem Geld seiner Steuerzahler für € 23,5 Mio. ein Gelände, das er nicht nutzen kann und welches er selbst einmal für eine Mark an den KSV veräußert hatte? 

Fall Daffeh. Der rüstige Gambier ist ein überführter Identitätsbetrüger, das hat inzwischen sogar sein eigener Anwalt eingeräumt. Aber für die Justiz in der freien und durchseuchten Stadt Hamburg ist jemand, der in Afrika beschissen hat, im Norden Deutschlands der Mann mit der weißesten Weste. Und das, obwohl der Vogel auch weiterhin an seiner Rührgeschichte vom kriechenden Wüstenflüchtling, schwimmenden Mittelmeerhelden und barfüßigen Amateurkicker festhält, jede dieser Lügen ist inzwischen widerlegt. Spielt alles aber für Richter, Staatsanwälte und Behörden in Hamburg keine Rolle, denn überall sitzen im Glauben gefestigte Trikotkäufer, die Unheil vom Verein abwenden wollen, sei es zur Not auch auf Kosten des Gesetzes. Daffeh ist ein Betrüger in Afrika und er wird in Deutschland nicht plötzlich zum Heiligen geworden sein, besonders dann nicht, wenn plötzlich ganz andere Summen im Spiel sind. Aber das spielt für die durchseuchte Hamburger Justiz keine Rolle.

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, aber das Bild bleibt immer das Gleiche, fragt mal Thomas Wüstefeld. Wer sich behördlich oder juristisch mit dem KSV innerhalb der Hamburger Stadtgrenzen auseinandersetzen möchte, hat ganz schlechte Karten, denn irgendein Bonze, irgendein Richter, irgendein Pfeffersack, irgendein Staatsanwalt wird immer einspringen, um “seinem” Verein hilfreich zur Seite zu springen und eben dieser Verein hat sich im Laufe der Zeit so sehr an diese Tatsache gewöhnt, dass er meint, er könne sich alles erlauben. Jeder andere Verein wäre ohne diese “Hilfen” bereits seit Jahren von der Bildfläche verschwunden, in Hamburg wird aber zur Not mit Steuergeldern und juristischen Winkelzügen dafür gesorgt, dass für den KSV andere Regeln gelten als für den Rest der Republik.

Möge der Scheiß-Elbtower noch vor der Fertigstellung einstürzen…

 

Von | 2023-12-06T07:29:56+01:00 6. Dezember 2023|Allgemein|18 Kommentare

18 Comments

  1. jusufi 6. Dezember 2023 um 10:39 Uhr

    Ich glaube, die Klage von Haase war deswegen nicht erfolgreich, weil er den Beweis nicht führen konnte, dass er vom HSV beauftragt war, in der Transfersache Costa tätig zu werden. Dies muss nicht heißen, dass er diesen Auftrag nicht hatte. Prozessual ist es nur eben so, dass grundsätzlich denjenigen die Beweislast trifft, der einen Anspruch behauptet. Und diesen Beweis konnte Haase hier nicht erbringen.

  2. Demosthenes 6. Dezember 2023 um 10:59 Uhr

    Ein ausgebildeter Jurist, selbständiger Rechtsanwalt und Geschäftsführer eines Sportvermarkters arbeitet ohne einen schriftlichen Vertrag?

    Selbst schuld!

  3. Demosthenes 6. Dezember 2023 um 11:04 Uhr

    RA Marcus Haase, Partner bei MHR Lewis; Manke Haase Reichelt Rechtsanwälte

    Studium der Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin
    Rechtsreferendariat in Berlin und Marbella, Spanien
    zugelassen als Rechtsanwalt in Berlin seit 2005
    2005-2010 Manke & Haase Rechtsanwälte
    2008-2009 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften, Manager Legal and Administration
    seit 2010 Partner bei MHR Lewis
    seit 2019 Fachanwaltsausschuss Sportrecht bei der Rechtsanwaltskammer Berlin, stellvertretender Vorsitzender
    Verhandlungssprachen: Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch
    Tätigkeitsschwerpunkte: Allgemeines Zivil- und Wirtschaftsrecht, Sportrecht, nationales und internationales Vertragsrecht, Urheber- und Veranstaltungsrecht

    Nochmal für alle:
    TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE: NATIONALES UND INTERNATIONALES VERTRAGSRECHT !!!

    Und dann macht keinen Vertrag für sich selbst? Was für ein Vollpfosten! Welcher Klient kann so einen Rechtsanwalt noch ernst nehmen?

    Davon abgesehen hast Du mit den Filz-Vorwürfen zu 100% Recht, Grave.

    • jusufi 6. Dezember 2023 um 11:11 Uhr

      Unter Ehrenmännern zählt ja noch der Handschlag. Und beim HSV hat man es schließlich auch ausnahmslos mit solchen zu tun.

      • prenk 6. Dezember 2023 um 15:43 Uhr

        Soweit ich es mitbekommen habe, war auch nicht klar zu erkennen, ob Herr Hasse bei seinem Tätigwerden dieses in seinem eigenen Namen oder im Namen seiner Firma, die den Spieler in diesen Verhandlungen als Mandanten hatte. Und die Firma hat ja wohl ihr Honorar bekommen. Das war wohl einer der Punkte, warum er seinen Anspruch nicht glaubhaft belegen konnte. Aber um etwas genaues sagen zu können, müsste man das komplette Urteil mal lesen.

  4. Alex 6. Dezember 2023 um 11:08 Uhr

    DAZKE nochmal für Welcome to Hell an Frau Merkel, Herrn Scholz und – wen sonst – Andy Grote. 🤑🤑🤑 ENDE

    • Demosthenes 6. Dezember 2023 um 15:11 Uhr

      Moin Bruder Alex, fröhlichen Nikolaus.

      Vergiss mir nicht den für den G20 Gipfel verantwortlichen Gesamtpolizeiführer und Schills fröhlichen Helfershelfer Hartmut Dudde.

      • Alex 6. Dezember 2023 um 16:09 Uhr

        Hola Bruder Demo, bedankt und Grüße zurück! Wadde hadde dudde da? Die Liste ist in der Tat ziemlich lang. Genau wie die Liste derer, wo sich am HSV vergangen haben.🎩

  5. Alex 6. Dezember 2023 um 11:24 Uhr

    Mittlerweile hält der Gesamtdefekt HSV es nicht mal mehr für nötig, eine Pressekonferenz vor dem heutigen Pokalspiel gegen Hertha BSC abzuhalten. Nicht, dass diese Veranstaltungen irgendeinen Nutzen hätten, aber einfach so kommentarlos ausfallen zu lassen? Aber auch das kratzt eben niemanden. Was für ein irrelevanter Fußballclub. ENDE

    EDIT: Und als ob sie auf der Geschäftsstelle mitlesen würden …🤭

    … wird DAS hier noch schnell nachgereicht:

    https://www.youtube.com/watch?v=yjHbmRTWPGw

    Dafür nich’ … ihr Pfeifen. ENDE

  6. atari 6. Dezember 2023 um 12:55 Uhr

    Wir sollten in dieser Angelegenheit den Bramlutscher befragen. Dieser Mann hat im Leben schon alles studiert und jeden wichtigen Beruf ausgeübt, den es gibt. Zuletzt gab er an, als IT-Journalist gearbeitet zu haben aber davor war er bestimmt auch schon mal als Rechtsanwalt oder in einer Rechtsabteilung tätig.

    • Sportjournalist Scholz 6. Dezember 2023 um 13:31 Uhr

      Dies ist leider nicht ganz korrekt. Er war Angestellt in der Kanzlei Kotziminus. Zusammen waren sie in Beratertätigkeit für die Bundesregierung, FBI und die Außerirdischen tätig.
      Verständlich das sie uns nicht alles erzählen dürfen, sondern nur Anmerkungen machen dürfen.

      • atari 6. Dezember 2023 um 13:41 Uhr

        Ich hatte es schon lange vermutet. CIA oder FBI, irgendein Geheimdienst für den er tätig ist. Daher weiss er eigentlich auch alles. Dein Berater in allen Lebenslagen. Ich bewundere diese Menschen, die in einem Leben schon so viele Berufe studiert und ausgeübt haben wie der Bramlutscher. Alles nachzulesen bei MoinVollspack. Man kann bei so einer unendlichen Wertschöpfungskette stolz darauf sein, solche Leute in seinem Blog zu haben.

  7. Gravesen 6. Dezember 2023 um 16:59 Uhr

    Ich habe das Gefühl, dass einige nicht verstehen, worum es geht.

    • FohlenElf 6. Dezember 2023 um 18:23 Uhr

      Wie war das noch Ende der Neunziger?
      “Wo immer man in Hamburg hinfaßt, man faßt in Rote Grütze”. Diesen Satz formulierte der ehemalige 2.Bürgermeister und Staatsrechtler Ingo von Münch.
      Man weiß in Hamburg sofort wovon die Rede ist. Wer in Hamburg Karriere machen will, tut gut daran das richtige Parteibuch zu haben.
      Dazu die Verbindungen einiger Unternehmer ( Block,Otto, der “Gönner” etc) mit der Politik und dem KSV. Dazu noch einige Unternehmer die lieber nicht
      genannt werden wollen in Verbindung mit dem KSV (siehe Fan-Anleihe, 20 Mio Kredit usw.). Der “Filz” zwischen Unternehmern. Politikern, Anwälten und
      letztlich auch dem KSV, hat Tradition. Das ist auch, mMn, ein Grund dafür das der KSV nie ganz untergehen wird. Da werden sich immer welche finden.
      die ganz tiefe Gräben ausschütten können…Staker Blog,Grave.

  8. Rhya 6. Dezember 2023 um 20:05 Uhr

    Unter diesen Umständen, mit diesen übelst verfilzten und miteinander verzahnten Protagonisten würde kein Anwalt der Welt was reißen. Die Begründung eines noch so -mutmaßlich korrekten- Anspruchs kann stichhaltig sein und würde doch nichts einbringen. Irgendein Verantwortungsträger aus Justiz oder Politik wird sich finden lassen, der dem Hasivau beiseite springt. Unfassbar.

  9. RalfSchulz 6. Dezember 2023 um 20:19 Uhr

    Also dieser Trainer ist wirklich nicht ganz dicht und nicht mehr Ernst zu nehmen. Jetzt besteht nach allen anderen bereits absolvierten Spielen Pokalspielen die Chance ins Viertelfinale einzuziehen, bei nur noch 3 Bundesligisten im Wettbewerb und der Vollkasper wechselt 7!!! Spieler aus. Vor allem 3 Mann in der löchrigen Abwehr, noch dazu Schönlauch von Beginn an rein. Vorne der Enkeltrick und Nemeth, sorry der Typ ist nicht mehr ganz dicht, dieses Verhalten schon fast vereinsschädigend, hoffentlich bekommt er dafür eine richtige Klatsche!!!!!

    • Gravesen 6. Dezember 2023 um 20:21 Uhr

      Ich finde, an dieser Aufstellung kann man sehr gut ablesen, wie sicher sich Tom Walter fühlen muss. Geht es gut, ist er der große Taktik-Fuchs und wird abgefeiert. Geht es in die Hose, ist der der größte Schwachkopf der Stadt.

      Und es ist ihm scheißgal, weil ihm eh nichts passieren kann.

  10. atari 6. Dezember 2023 um 20:39 Uhr

    Im Hamburger Sumpf ist es ganz einfach. Man sagt einfach, man kann sich nicht erinnern. Du kannst mit Alzheimer sogar Bundeskanzler werden.

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