Im Rahmen des nach detailversessenen Analysen erstellen „Erfolgsplans“ werden im KSV-Hostel in Canale Grande die Zügel angezogen, jetzt aber so richtig. Dabei scheut sich Atom-Psychologe und Vorzeige-Primat Tom Laszlo Walter auch nicht, vollkommen neue Wege zu beschreiten, laut BILD sollen sich die Spieler selbst für Fehlleistungen betrafen. Eine wunderbare Idee, die bisher immer geklappt hat. Dabei kann man festhalten, dass der weidwunde Übungsleiter seinen speziellen Humor immer noch nicht verloren zu haben scheint. 

Walter spart auf dem Trainingsplatz nicht mit Lob. Auch wenn mal Stürmer Bacardi Daffeh (34) den Ball unter der Sohle durchrutschen lässt, ruft der Trainer, „Baka, macht nichts. Der nächste klappt.“

Genau. Der nächste klappt. Denn was der rüstige Gambier in den letzten 8 Jahren nicht gelernt hat, Walter wird es ihm im schönen Spanien nun endgültig vermitteln, Humor hat der Prolet wirklich. Die Selbstbestrafung des afrikanischen Stolperjochen soll übrigens wie folgt aussehen: Daffeh soll in Zukunft jedem Zuschauer aus dem C-Rang, dem er das Bier oder die überteuerte Bratwurst aus der Hand „flankt“, den Verlust aus eigener Tasche ersetzen, kein Wunder also, dass Maltafuß Bacardi um eine überproportionale Gehaltserhöhung pokert. Aber weiter im Text.

Personalie

Heute überraschte der Verein mit einer Pressemeldung, die so wohl nicht zu erwarten war.

Pit Reimers verlässt den KSV zum Saisonende

 „Pit hat durch seine sehr gute Arbeit bei uns im Nachwuchs und insbesondere in den letzten dreieinhalb Jahren mit unserer U21 im Seniorenbereich nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht und damit das Interesse anderer Profi-Clubs geweckt. Er ist ambitioniert und bereit, den nächsten Schritt in seiner Trainerlaufbahn zu gehen. Diesen trauen wir ihm ohne Zweifel zu und müssen uns zugleich mit Blick auf den HSV und im Sinne der Professionalität für die Zukunft aufstellen“

Stimmt, liebe Freunde, das ist gelebte Verarschung. Man hat einen jungen Trainer, der seit 17 Jahren erfolgreich in diesem Klub tätig ist. Dem alle Welt eine Karriere im Profi-Bereich attestiert. Von dem man selbst behauptet, man traue ihm diesen Schritt locker zu. Und man hat einen komplett enteierten und weidwund geschossenen, gescheiterten Übungsleiter, dessen Halbwertzeit eher in Wochen als in Monaten zu berechnen ist. Und was macht Judas Boldt? Er lässt das einzige Talent, welches dieser Verein überhaupt hat, ziehen, setzt weiterhin auf die dümmliche Bartlaus und holt einen neuen Trainer, von dem niemand weiß, ob er überhaupt funktionieren wird. Aber den macht man bereits vor Amtsantritt zum neuen U21-Coach, zum Chef-Strategen und zum designierten Hrubesch-Nachfolger, wir krank soll es im Volkspark eigentlich noch werden? Darauf habe ich die Antwort…

Ein Heer an Direktoren

Favé, Sven Marr (Administration), Benjamin Scherner (Scouting und Kaderplanung), Julia Brinkschröder (Strategie und Trainerentwicklung) und Frank Weiland (Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung) sollen zukünftig ein neues fünfköpfiges Führungsgremium um Nachwuchsdirektor Hrubesch bilden.

Doch damit nicht genug. Laut HSV-Arena-Informationen stoßen zur nächsten Saison weitere Direktoren hinzu, so konnte man mit Bill Dick von Manchester City einen neuen „Roadrunner of lightning and strike detonator“ sowie mit Pierre de la Penis von Paris St. Germain einen neuen „Support and product senior stylistic supervisor“ verpflichten, ebenfalls eine Investition in die Zukunft. 

Ich möchte hier ein besonderes Augenmerk darauf richten, dass wir an dieser Stelle über den Nachwuchsbereich des KSV reden! Einen solchen personellen Beritt leisten sich die meisten Bundesligisten nicht einmal im Profi-Bereich, aber im Volkspark denkt man grundsätzlich in anderen Dimensionen. Dabei ist das Konzept „Direktorenschwemme“ über alle Maßen erfolgreich, wie die verfügbaren Zahlen bestätigen. Der fremdfinanzierte Campus (Alexander Otto) wurde 2017 eingeweiht und kostete den Verein seither knapp € 80 Mio. (€ 13 Mio. pro Jahr). Daraus hervorgegangen sind Juwelen, zukünftige Weltmeister und Real Madrid-Kandidaten wie Ashton Götz, Dren Feka, Frank Ronstadt, Mats Köhlert, Finn Porath, Marco Drawz, Aaron Opoku, Tobias Knost, Ogechika Heil und gefühlt 4.736 andere, mit Gewinn verkauft wurden exakt zwei ehemalige Campus-Bewohner: Fiete Arp (€ 3 Mio.), inzwischen in Kiel und Herr Wagnermann (€ 3,7 Mio.) nach Stuttgart. Exakt das ist die Ausbeute des KSV-Campus nach 6 Jahren, knapp € 80 Mio., nach 3 1/2 Jahren Horst Hrubesch und nach 628 Direktoren. Als Bernd Hoffmann einmal sagte, das NLZ des KSV sei eine Geldvernichtungsmaschine, wusste er nicht, wie weit er damit untertrieb.

Wer jetzt allerdings denkt, der Tiefpunkt wäre erreicht, der irrt. Wie immer

Music in the air

Dieser Verein lässt nichts unversucht, nun geht man sogar im Defensivbereich zur Verwirrtaktik über. In Canale Grande mussten die Torhüter-Juwelen des KSV erstmalig mit riesigen Kopfhörern trainieren, es soll dabei simuliert werden, wie es sich anfühlt, wenn man nicht nur wenig fühlt, sondern auch nichts mehr hören kann. Überliefert ist, dass auf dem Kopfhörer von Frodo Feuer Hernandes der Song „You can win if you want“ von Modern talking ebenso in Endlosschleife lief wie bei Ersatzmann Theo Raab das Lied „Abschied ist ein schweres Schaf“ von den Roger Whitacker. Es handelt sich dabei um die gleichen Kopfhörer-Modelle, die beim Therapie-Versuch von Hirnlosen eingesetzt wurden, bei ihm operierte man allerdings nicht mit Musik, sondern mit einem anhaltenden hohen Pfeifton, den Erfolg (nicht Erfolgreichkeit, Blödbacke YMCA) kann man im Insolvenzbolg beobachten.

 

 

Wer jetzt der Meinung ist, das dieser Verein eine Mischung aus Selbstbedienungsladen, Zirkus Sauresahni und Klapsmühle ist – der hat Recht.