Braune Brühe

In Deutschland wird dieser Tage demonstriert. Die Bauern fahren mit ihren Treckern in die Großstädte, die Lokführer streiken (mal wieder) und mehrere Zehntausende äußern öffentlich ihre Abneigung für die Rechtsaußen-Ideen der AfD. Gut so, möchte man eigentlich sagen, wenn man auch den Eindruck bekommt, dass ein nicht geringer Anteil der Demonstranten gar nicht weiß, wofür bzw. wogegen sie eigentlich auf die Straße gehen. Anyway, viele Prominente haben sich solidarisiert, so auch der Fußball. Übungsleiter wie St. Paulis Hürzeler oder Werder Bremens Werner sind ganz deutlich in ihren Aussagen.

„Wir sind jetzt alle gefragt und können zeigen, dass wir im Geschichtsunterricht aufgepasst haben.“ Werder-Trainer Ole Werner

„Ich bin froh, dass wir aufstehen und gegen bestimmte Gruppen demonstrieren“ St. Pauli-Trainer Hürzeler

„Ich kann das nur unterstreichen. Die Leute müssen aufstehen und dagegen etwas machen. Das kann man nur unterstützen“ Holstein Kiel-Trainer Rapp

Und was hat nun unser aller Tom Laszlo Walter, der ansonsten zu absolut jedem Thema das Maul aufreißt und sich ungefragt äußert, zu diesem Thema abgesondert? 

 „Das ist nicht meine Baustelle. Ich bin Sportverantwortlicher und das reicht, danke.“ KSV-Trainer Walter

Ich verstehe, ist nicht deine Baustelle. Dabei wäre es so einfach gewesen. Ein „Natürlich unterstütze ich das, wie könnte ich nicht“ hätte locker gereicht, aber das kommt AfD-Laszlo, der ansonsten gern Identitätsbetrüger umarmt, wenn eine Kamera in der Nähe ist, nicht über die Lippen und dem kommt ansonsten jeder Scheißdreck über dieselben. Warum sich der Herr, der mit der Verweigerung einer klaren Stellungnahme nun selbst dafür gesorgt hat, dass man ihm dem rechten Spektrum zuordnet, nicht solidarisieren möchte, bleibt sein Geheimnis, nur muss man nicht allzu helle sein, um zu kombinieren. Tom Laszlo Walter ist und bleibt nun mal eine Mißgeburt, ob nun als Trainer oder als Mensch. Das reicht, danke.

https://www.ndr.de/sport/fussball/Flagge-zeigen-Werner-Huerzeler-und-Co-unterstuetzen-Demos-gegen-rechts,demos144.html

KSV-Inzucht

Hätte Alex nicht in einem Beitrag darauf hingewiesen, es wäre wohl niemandem aufgefallen. (Das meinte ich übrigens damit, als ich schrieb, die Leser dieses Blogs sind tausendmal mehr an Hintergründen interessiert als jeder Journalisten-Simulant). Aber es ist tatsächlich wahr: Christian Bibermeier, einer der übelsten SC-Bosse aller Zeiten (und das will wirklich etwas heißen), tritt aus der SC-Abteilungsleitung aus und in den Beirat ein. 

Wer mich kennt weiß, dass der Supporters Club für mich immer eine Herzensangelegenheit war und auch immer bleiben wird. Diese Herzensangelegenheit ist aber auch immer verbunden mit einer enormen Verantwortung. Einer Verantwortung der Abteilung und seinen Mitgliedern gegenüber ebenso wie den Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle, den hunderten von ehrenamtlich Helfenden und auch insbesondere meinem Team aus der aktuellen Abteilungsleitung. Dieser Verantwortung kann ich, gerade zeitlich, leider nicht mehr gerecht werden. Ich habe daher bereits Anfang Dezember meinen Rücktritt aus der Abteilungsleitung angekündigt und mache somit den Weg für die nächste Generation frei.  Daher freue mich über das Vertrauen des Beirates, welcher mich als fünftes und somit letztes Mitglied kooptiert hat. Somit kann ich weiterhin ehrenamtlich Verantwortung übernehmen, aber das mit einem deutlich besser planbaren und oftmals weniger intensiven zeitlichen Horizont.

Nun fragt sich vielleicht der Eine oder Andere, welche Qualifikation Bibermeier für einen Sitz in einem Gremium mitbringt, welches immerhin die Kandidaten zur Wahl des e.V.-Vorstandes zulässt (oder eben nicht). Ich zitiere gern einmal aus der Satzung

Der Beirat hat folgende Aufgaben:
a) er berät das Präsidium;
b) er schlägt der Mitgliederversammlung die Kandidaten für die Wahl zum Präsidium vor;
c) er genehmigt den vom Präsidium aufgestellten Vereinshaushaltsplan;
d) er entscheidet, ob die Präsidiumsmitglieder ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind und
beschließt über eventuelle Vergütungen;
e) er erteilt die Zustimmung zur Berufung von Aufsichtsratsmitgliedern der HSV Fußball AG
durch das Präsidium

Damit ist dieser Beirat eines der wichtigsten und mächtigsten Instrumente dieses Vereins, wie man unlängst feststellen konnte, als man lediglich Pinselreiniger Jansen zur Wahl des e.V.-Präsidenten zuließ (göttliche Entscheidung übrigens 😀 ). Man entscheidet also, wer im Aufsichtsrat, dessen Besetzung man ebenfalls bestimmt, 75,1% der Anteile an der KSV Fußball AG vertritt, mehr Macht geht nicht. Und in dieses unfähige, untaugliche und zutiefst politisch aktive Gremium hat man nun den seichten Bibermeier eingeladen, das ist genau mein Humor. Wahrscheinlich nimmt die Karriere dieser Bratwurst den „normalen KSV-Verlauf“. Im SC anfangen, dann Beirat oder Präsidium (gell, Freese), dann Ehrenrat und irgendwann Seniorenrat. Dieser Verein erstickt an seiner Vereinsmeierei und seiner Inzucht und wundert sich, warum er nicht von der Stelle kommt. Aber – die Nummer ist gefickt eingeschädelt, denn nun kann Bibermeier dabei helfen, seinem Kumpel Freese an ein vergütetes Präsidentenamt zu kommen. 

https://www.hsv-ev.de/news/christian-bieberstein-verlaesst-sc-abteilungsleitung

 

Bleibt eigentlich nur noch die eine Frage: Wann endlich wird Helm-Peter zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und ab wann darf DerSpasti den Mannschaftsbus fahren?