Ein bemerkenswerter Typ

Ich weiß nicht, ob man so etwas schon öfter im bezahlten Fußball lesen konnte, ich jedenfalls kann mich nicht erinnern.

“Liverpool ist der beste Klub der Welt und ein ‘Scouser’ zu sein, das beste, was ich erreichen konnte. Bei der Verantwortung, die der Job hier mit sich bringt, musst du immer top sein. Du musst immer die beste Version deiner selbst sein, es gehen keine halben Sachen. Aber meine Ressourcen sind endlich.”

Ich weiß, dass ich her zu der zynischen Sorte gehöre, aber Klopp nehme ich das tatsächlich ab, denn wenn der Mann eines für mich ist, dann ist er authentisch. Klopp meint das, was er sagt und das ist eine seiner großen Stärken, denn die andere große Stärke ist, dass er fast immer das Richtige sagt. Ob nun als Trainer, als Sportkommentator, auf der Pressekonferenz oder im Interview. Bei Klopp habe ich immer den Eindruck, er kannte sowohl Fragen wie auch Verlauf des Gesprächs bereits vor dessen Beginn, denn er reagiert intuitiv fast immer richtig. Mit den richtigen Worten, dem richtigen Ton, dem richtigen Respekt gegenüber anderen und dem richtigen Humor. Zu Jürgen Klopp gehört eben auch, dass er als Trainer noch nie gefeuert wurde, weder in Mainz noch in Dortmund und schon gar nicht in Liverpool. Und das, obwohl er mit dem FSV Mainz 05 den Aufstieg in die Bundesliga mehrfach auf den letzten Drücker verpasste. In der heutigen Zeit und ganz besonders im Milliardengeschäft Premier League gehört einiges dazu, unantastbar zu sein, Klopp hat das geschafft und dafür – höchsten Respekt. 

Zu Jürgen Klopp gehört natürlich auch, dass ausgerechnet der KSV einen Trainer wie ihn verpasste, weil er Löcher in der Jeans hatte und Zigaretten rauchte, vor dem Hintergrund, dass man sich heute eine intrigante Football Leaks-Berühmtheit und einen verblödeten AfD-Proleten “gönnt”, mehr als ein Treppenwitz. Aber – ich bin zu 100% sicher, dass jemand wie Klopp in Hamburg nicht glücklich geworden wäre, dieser Verein hätte sogar einen wie ihn geschafft und nicht andersherum. Heute schließe ich mit einigen Worten des großen Ernst Happel…

SPIEGEL: Warum mögen Sie keine Journalisten?

HAPPEL: Ich bin nicht neugierig auf Sensationen und brauche keinen, der mir das Wort im Mund herumdreht und etwas anderes schreibt, als ich gesagt habe. Das ist kein Vertrauen, ich rede nicht von jedem, aber solche Journalisten verärgern mich, und da müssen die anderen, die vielleicht normal schreiben, drunter leiden.

SPIEGEL: Wie sieht der Journalist aus, dem Sie vertrauen?

HAPPEL: Den gibt es nicht.

https://www.spiegel.de/sport/ich-will-im-ausland-nicht-totgehen-a-05f42986-0002-0001-0000-000013520101

In diesem Sinne….

 

Zum Schluss….

…das Letzte.

Es war nicht die Frage ob, es war die Frage wann es passiert und natürlich enttäuschen einen Deutschlands größte Schwachmaten nicht. Diesmal ist es ein Spacken mit dem Namen “jump”, der bezeichnenderweise auf den Zug aufspringt, dabei waren ihm zuvor scheinbar einige andere Mitglieder der Liebessekte zuviel auf der Hirnrinde rumgesprungen.

Dennoch haben wir Chancen, denke ich: die Größe der Aufgabe dürfte ihn reizen, er könnte unheimlich viel bewegen. Außerdem hat er eine Affinität zum HSV und ein Haus auf Sylt. Da passt schon einiges.

Yepp, das passt. Erinnert mich an die schöne Geschichte des Journalisten David Peterman, der als Mittfünziger Angebote von der New York Times und der Washington Post ausschlug und stattdessen lieber beim “Poughkeepsie Herald” anheuerte, weil ihn “die Größe der Aufgabe” reizte. 

Heilige Mutter Gottes.

Von | 2024-01-27T07:36:47+01:00 27. Januar 2024|Allgemein|11 Kommentare

11 Comments

  1. Gravesen 27. Januar 2024 um 08:27 Uhr
  2. BesuchausdemSueden 27. Januar 2024 um 10:16 Uhr

    “Die Größe der Aufgabe dürfte ihn reizen..”. Wieso sollte jemand, welcher über Jahre in einem hochgradig professionellen Umfeld gearbeitet hat sich freiwillig die Pfuscherei antun ? Ich ziehe doch auch nicht freiwillig aus meinem modernen Haus in eine alte runtergewirtschaftete Bude nur weil es “Charme” hat und es mich “reizt” diese dauerhaft zu sanieren ?
    Allerdings gibt es diese Gedankenspiele auch bei Hüpfern anderer sog Traditionsvereine. Auf Schalke träumen auch manche, dass bspw ein Oliver Runert oder Ralf Rangnick irgendwann zu ihrem “Herzensclubs” zurückkommen und den Laden wieder in die Spur bringen.

  3. atari 27. Januar 2024 um 11:12 Uhr

    Ich bin mir ganz sicher das es genau einen Verein im deutschen Profifussball gibt, zu dem Jürgen Klopp niemals wechseln wird. Das hat er bereits selbst gesagt und der Mann steht immer zu seinem Wort. Lasst mal, der HSV und sein Umfeld haben Walter mehr als verdient.

  4. Ballsportexperte 27. Januar 2024 um 13:35 Uhr

    Naja, Walter hat den Aufstieg auch mehrmals knapp vergeigt und ist trotzdem noch beim HSV. Ist Walter quasi der Klopp der zweiten Liga?

  5. ToniHH 27. Januar 2024 um 14:35 Uhr

    Klopp „ I‘m the normal one“

    TW „i‘m the prolo one“

  6. prenk 27. Januar 2024 um 17:32 Uhr

    Die Transferperiode ist fast vorbei und sie zeigt wieder einmal, was für Pfeiffen doch Costa Cordalis und Judas B. sind.

    Bisher gab es eine Neuverpflichtung, und die ist natürlich wieder mal ein Bankdrücker ohne Einsatzzeit. Aber Hauptsache aus der 1. Liga. Und wieder einmal wurde scheinbar auch kein ordentlicher Medizincheck gemacht oder man hat wieder mal bewusst in Kauf genommen, dass man sich einen Krüppel holt. Hat ja schon bei Johnny Kiddle so gut geklappt….
    Von 2 möglichen Spielen (ich zähle das morgige schon mal mit) kann er also wegen seines kaputten Knies keins mitmachen. Und Tom Walter sagt auch noch, dass er in der Vergangheit schon öfter Probleme mit dem Knie hatte…

    Und dann noch die Innenverteidiger-Nummer. Erst verlängert man mit dem absoluten Schnarchzapfen und Querspieler Schönlauch (und macht dabei scheinbar auch keinen Medizincheck), der danach nur noch verletzt ausfällt. Aber Hauptsache ist, dass der sich noch 2,5 Jahre die Taschen voll machen kann. Und nun kommt man wieder auf diese absolut einfallsreiche Lösung, dass man ein Bankdrücker aus einer ersten Liga holen will ohne Spielpraxis (das mit der fehlenden Spielpraxis hat ja beim Ätz-Thunfisch-Lee auch schon so gut geklappt. Also so wie geschrieben wird, soll der 0,5 Mio Leihgebühr kosten für dann noch 3,5 Monate effektiv Natürlich kann er die Sprache nicht und hat keine Spielpraxis, d.h. man muss ihm sicher wieder 2 Jahre Zeit geben (so wie dem kleinen Gucci-Franzosen, der immernoch nichts bringt). Dazu dann ne Kaufoption, die viel zu hoch ist und umsonst wird das “Tschechen-Juwel” sicher auch nicht spielen. Der wird etwas mehr als das Geld für 3 PIzzen täglich in Turim bekommen….eher im Bereich eines Katterbachs in Köln tippe ich mal, d.h. hier kommen wahrscheinlich auch noch mal 0,5 Mio an Gehalt auf die Leihgebühr…1 Mio für 3,5 Monate und man hat ja schon den ein oder anderen IV. Und wenn man da nun für Liga 1 plant, gibt es sicher auch andere Alternativen in dieser finanziellen Größenordnung.
    Hatschi ist im Sommer wieder weg, bleiben aber immer noch das Gespenst, ein Heyer (wenigstens als Backup, eigentlich hatte man den ja mal als IV geholt) und Ramos. Und natürlich noch den Kumpel Vuscovic. Ambrosius will man offenbar loswerden, sonst würde man dem doch keinen sauteuren IV vor die Nase setzen, bevor sein Vertrag nicht verlängert ist. Der kann sich doch dann auch wieder ausrechnen, was er an Spielzeit bekommen wird. Für Heyer, Schonlauch und Ramos wird man kaum einen Abnehmer finden, also entweder hat man jetzt schon sicher 4 IV nächste Saison (ohne Ambrosius) oder man plant, die mit Abfindung loszuwerden, obwohl die Verträge noch nicht sonderlich alt sind…
    Die Klopo schreibt nun was davon, dass Boateng zum Tabellenletzten nach Italien gehen könnte für 0,5 MIo Gehalt bis Saisonende. Also vielleicht bin ich echt zu blöd und es kann mir jemand erklären. Aber warum sieht man das nicht als Alternative? 0,5 Mio Gehalt bis Saisonende, also nicht weniger als der Tscheche bekommen wird, keine Ablöse und kein Sprachproblem. Als mindestens Backup für die IV Ramos/Ambrosius sollte er auch noch gut genug sein. Und irgendwelche moralischen Bedenken kann es doch auch nicht geben, eigentlich sollte man sich doch freuen, einen weiteren Straftäter begrüßen zu können. Das Risiko ist doch bei fast 0. Und den Tschechen wird man auch nicht wieder gewinnbringend verkaufen bei einem so hohen Einkaufspreis. Und man sollte mal verstehen, dass man die Deals mit hohen Investitionen und dann noch höheren Ablösen vielleicht erst machen sollte, wenn man mit Spielern, die ablösefrei oder für wenig Geld gekommen sind, entsprechenden Gewinn gemacht hat. Hier sollen doch schon wieder Gelder ausgegeben werden, die durch die Rechtsformumwandlung erst noch generiert werden müssen…
    Und wie immer kam die Transferperiode so überraschend, dass man sich nicht im Vorfeld schon ordentlich vorbereiten konnte…kam ja auch so überraschend die Erkenntnis, auf welchen Positionen man was machen will….

    • BesuchausdemSueden 27. Januar 2024 um 18:29 Uhr

      Die ganze Kaderplanung ist schon seit Jahren vollkommen plan- und ideenlos. Es gibt kein Konzept, Strategie oder ähnliches. Es wird willkürlich ein Kader zusammengestellt der in Relation zur Leistung viel zu viel kostet und so gut wie keine Werte im Sinne von Transfereinnahmen generiert. Säulenspieler, Atomjuwelen kommen und gehen und am Ende kassieren nur deren Berater groß ab. Dieser Kader hätte in der Bundesliga keine Chance und mit der walter`schen Spielweise obendrauf wäre man die Schießbude der Liga.

      • Gravesen 27. Januar 2024 um 19:05 Uhr

        Zum Glück hat Bezahl-bot AlwasteScheisse wie immer für alles eine logische Erklärung. “Ich glaube”, “ich vermute”, “ich schätze”.

        Was für ein unfassbares Arschloch dort sein Unwesen treiben und in Serie Leute beleidigen darf.

  7. Scroccer 27. Januar 2024 um 21:20 Uhr

    J. Boldt hat meiner Meinung nach einen sehr guten Job während der Wintertransferperiode gemacht.

    Er hat lediglich eine unbrauchbare Verpflichtung getätigt.

    Darüber können wir uns freuen.

    Das bereits Anfang November die Vakanzen erkennbar waren, geschenkt.

    Zumindest keine weiteren überteuerten Leihen oder Verpflichtungen ist doch ein Highlight.

    Nur der HSV

    Ist so schlecht geführt.

  8. Scroccer 27. Januar 2024 um 22:07 Uhr

    St. Pauli zeigt wie man souverän gegen einen direkten Konkurrenten, noch auswärts, auftritt.

    • Ballsportexperte 28. Januar 2024 um 04:53 Uhr

      Der Kölner Weltstar, so munkelt die Presse, verzichtet für den HSV ja gern auf Gehalt, allein das böse Köln will eine Ablöse.
      Jonas tütet das aber bestimmt ein.

      Wenn er dann noch den Zima sofern die Sterne und Boateng richtig stehen an die Elbe holt, sollten wir langsam ein Denkmal neben Seelers Fuß einplanen…

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