Bei der Geburt getrennt: Gandalf und Doofy Gilmore

 

 

 

Hach, da ist sie, diese wunderbare Zeit, in der man jeden Tag vier Blogs schreiben könnte, wenn man wollte oder wenn man nicht zu faul wäre, auch nur einen zu schreiben. Und nun ist auch die Zeit, in der die Liebessekten-Wagenburg größere Risse zeigt und sich die Frage stellt, wie sich alle Beteiligten, die bisher noch jeden Fehler auf andere schieben konnten, dabei freischwimmen werden. Dabei hatte sich Slenderman Erbsenkopf das Ganze eigentlich schön hingelegt und hatte seine traditionelle Nicht-Vorbereitung auf eine erwartbare Situation damit kaschiert, dass man mit der Installation von Merle, der Perle nur deshalb so lange gezögert hatte, weil der Walterball unter dem primitiven Bartpinsel so überaus erfolgreich war. Man hatte mit dem Jüngling genau das präsentiert, wonach die dümmsten Fans der Welt sehnsüchtig lechzten – ein echter Hamburger, einer von uns, ein KSV-Schnullerlutscher, die nächste billige Cinderella-Story. Und jetzt reißt ihm der verloren geglaubte Bruder von Doofy Gilmore die schöne Geschichte mit dem Hintern wieder ein, denn Gandalf Gilmore erweist sich mitnichten als der Vorzeige-KSVer, sondern als purer Opportunist, dem es am Ende scheißegal war, bei welchem Hamburger Verein er Karriere machen konnte. 

„Wenn ich am Millerntor bin und es wird „das Herz von St. Pauli“ gespielt, bin ich derjenige, der am lautesten mitsingt.“ 

 

 

 

Heilige Scheiße, daran dürften die Pyro-Spacken, Tennisball-Werfer und Scheiß-St.Pauli-Brüller lange zu beißen haben, hatten sie doch bis heute daran geglaubt, dass Rotbäckchen das Millerntor meidet wie der Teufel das Weihwasser und dass er außer „Hamburg, meine Perle“ etc. kein anderes fußballerisches Liedgut in der Playlist hätte. Dem ist nun unglücklicherweise nicht so und aus der Nummer kommt Klein-Merlin nicht mehr raus, wenn auch die Abteilung Hofbericht in Zusammenarbeit mit Johann Schönlauch dabei ist, den Trainer ohne Profi-Lizenz bereits vor dem ersten Spiel heilig zu sprechen. Und, als hätte er nur auf diesen Zeitpunkt gewartet, meldet sich auch noch ungefragt der Steuerflüchtling aus Schindeleggi zu Wort, natürlich wieder mit dem gleichen Mantra wie in den letzten 15 Jahren. 

„Felix Magath ist seit Jahren mein Wunschkandidat, war aber den HSV-Verantwortlichen nicht vermittelbar. Ich bin leider nur ein einflussloser Fan, der mit ansehen muss, wie der HSV in jeder Hinsicht handlungsunfähig ist. Ginge es nach mir, würde ich Herrn Magath sofort als Trainer oder Sportdirektor verpflichten.“

Hach Gottchen, MagathHH kommt mal wieder aus der Trainer-Gruft gekrochen, das hat dem sensiblen Regenjogger gerade noch gefehlt. Und doch könnten die Äußerungen des greisen Kernbeißers den arroganten Judas in Bedrängnis bringen, denn wenn man eines weiß, dann das: Boldt und Magath, das geht in 1000 Jahren nicht. Und auch, wenn sich Kühne selbst als „einflußlosen Fan“ bezeichnet, jeder im Volkspark weiß genau, dass er genau das nicht ist. Wenn ein Mann, der weit mehr als € 100 Mio. in einen Verein gepumpt hat, eine Konstellation befürwortet, die mit Boldt nicht gehen würde, dann ist das mehr als ein Zeichen. In einer Hinsicht jedoch bedarf es keiner weiteren Zeichen: Sonnenkönig Judas I. ist gerade dabei, komplett die Kontrolle zu verlieren und je schwächer er wird, umso dreister werden die Gegner. Uns stehen wunderbare Zeiten bevor, Brüder 😀

P.S. Der Umstand, dass nun eine erklärte Hofschranze und Boldt-Duzfreund wie SKY-Töllner versucht, eine Ehrenrettung für Gandalf Gilmore zu stricken, macht die Geschichte noch dramatischer. 

Und bitte nicht vergessen, „liebe“ Hohlhüpfer: Die St. Pauli-Aussage von Gandalf Gilmore stammt nicht aus seiner Zeit auf der Grundschule, sondern aus dem Jahr 2019. Da war der Vogel 28 Jahre alt und gerade in Osnabrück beschäftigt. Klar, dass man sich dann beide Hamburger Türen offenhält, wenn man keinen Charakter hat.