Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. (Albert Einstein)

Ernsthaft mal, hatte jemand etwas anderes erwartet? Ich zitiere aus dem gestrigen Blog (ich liege ja bekanntlich immer flalsch 😀 ): 

Was passiert normalerweise bei einem Trainerwechsel während der laufenden Saison bzw. was möchte man mit einem solchen Wechsel bewirken? Nun, ich denke, die meisten Vereine wollen ihre nicht erfolgreiche Mannschaft aus der Schockstarre holen, wollen ein neues Selbstbewußtsein erzeugen, einen Neustart wagen und eine Aufbruchstimmung herbeiführen. Die meisten Vereine, nicht jedoch der KSV, denn der meint unter der Führung des intriganten Erbsenkopfs immer noch, er hätte eigentlich alles richtig gemacht und nur widrige Umstände und hinterhältige Einflüsse von außen hätten den totalen Erfolg verhindert. 

An dieser Stelle könnte ich den heutigen Blog schließen, denn es ist nicht nur alles gesagt, es ist auch alles gesehen. Dabei schien der Zeitpunkt für einen Trainer-Wechsel im PR-Hürzeler-Style doch eigentlich optimal. Auswärts, wo man zuletzt in Berlin, auf Schalke und in Nürnberg gewinnen konnte, gegen abstiegsbedrohte Rostocker, die in den 22 Spielen der laufenden Saison exakt ein Tor pro Spiel erzielen konnten, die zwei Treffer gegen Kühnes Sport Verein inklusive. Dann zuhause gegen Elversberg und den Tabellenletzten Osnabrück, das sollten lockere 9 Punkte werden und fertig ist die Cinderella-Story, die das Standing des intriganten Slenderman festigen sollte. Tja, am Arsch, Freunde. Wer an der Ostsee nicht nur mit der gleichen Aufstellung, sondern auch mit der gleichen Einstellung spielt, der hat die Mission Neustart bereits nach der ersten Begegnung gnadenlos verspielt, dazu gehören übrigens auch die offenbar mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangenen Tom Walter-Sprüche in der anschließenden PK. 

 

 

Lustigerweise ist es Fähnchendreher Wolff vom Kicker, der ein paar harte Wahrheiten präsentiert, wobei man bei dem Wendehals davon ausgehen kann, dass er nach einem 2:1 gegen Elversberg das genaue Gegenteil behauptet. Dennoch…

Ein großer Befreiungsschlag war das Ziel des Hamburger SV im Spiel 1 nach Tim Walter, das schmeichelhafte 2:2 bei Hansa Rostock aber bedeutete den nächsten Tiefschlag und zeigt auf desillusionierende Art und Weise: die Probleme sind allein mit der Freistellung des Trainers nicht gelöst.

Stabiler und vor allem weniger wild sollte es werden unter Merlin Polzin an der Ostsee. Herausgekommen ist ein Auftritt, der im zweiten Durchgang beinahe wilder denn je war und mehr Fragen aufwirft, als der 33-jährige Interimscoach im Normalfall beantworten kann.

Mit dem früheren Anlaufen der Rostocker aber stieg die Fehler- und sank die Zweikampfquote, der HSV brach wie ein Kartenhaus in sich zusammen und reihte auf erschreckende Art und Weise sämtliche vertrauten Fehler aneinander: Jonas Meffert, bei gegnerischem Ballbesitz dieses Mal beinahe als dritter Innenverteidiger postiert, ist seit Wochen schon kein Stabilisator mehr. Beide Innenverteidiger, Guilherme Ramos und Stephan Ambrosius, verkörpern an guten Tagen allenfalls Zweitligadurchschnitt. An den weniger guten, und diese häufen sich, ist es deutlich weniger.

Diese Mannschaft krankt nicht nur an individuellen Aussetzern, sie hat auch gravierende mannschaftstaktische Schwächen. Und sie lernt nicht dazu, oder hat eben niemanden, der ihr elementare Dinge vermittelt

Ein HSV, bei dem nicht mehr Walter draufstand, aber immer noch  ganz viel Walter drinsteckt, fiel bisweilen völlig auseinander, war mit dem 1:2-Rückstand noch gut bedient und darf sich nicht davon blenden lassen, dass Robert Glatzel mit seinem späten 2:2 noch einen Zähler sicherte.

Wenn ein Trainer nicht bereit ist (oder bereit sein darf), die eklatanten Fehler bzw. Versäumnisse seines Vorgängers zu korrigieren, sind die Spieler gefragt, besonders die Führungsspieler. Problem des KSV: Er hat keine. Er hat zwar überforderte Sprechpuppen wie das körperliche Wrack Johann Schönlauch oder Mr. Relegation Schnecke-Schneidezahn Meffort, aber den Anspruch, ein Führungsspieler zu sein, erfüllen sie alle nicht, auch nicht Glatzel/Mützel, die fleischgewordene zweite Liga. Einen Spieler, der zuletzt zumindest im Ansatz so etwas wie Klartext sprechen wollte, hat man inzwischen komplett enteiert – Feuer Hernandes. Er wurde auch von Gandalf Gilmore durch Fliegenfänger Raab ersetzt, dreht man diese Schraube nach nur zwei Einsätzen zurück, hat man beide ebenso verbrannt, wie man es gerade mit dem Über-Trainertalent Polzin macht. Das allerdings dürfte Selbstoptimierer Judas Boldt sowas von Latte sein, dem sensiblen Regenjogger geht es einzig und allein um seine persönliche Agenda und wenn er dabei die nächste Karriere zerstört, geht es ihm am Arsch vorbei. 

Die alles entscheidende Frage für die Zukunft dieses Vereins lautet deshalb immer noch: Wie lange will sich der Rat der Eierlosen diese kranke Freakshow angucken?

 

Wer gern Münchhausen sehen möchte, wie er seinen eigenen Insolvenzbolg betrachtet: 

 

MagatHH meint dazu: