Ach Mönsch, und sie waren sich doch ihrer Sache so sicher. So sicher, dass eines von zwei Vorstandsmitgliedern es nicht einmal für nötig hielt, auf einer Mitgliederversammlung zu erscheinen, allein das sollte Grund genug sein, sich endlich von Judas Boldt zu trennen. Dennoch, natürlich gibt es die üblichen verdächtig Verblödeten, die über den Ausgang der Abstimmung jubeln und meinen, dies als Sieg verbuchen zu können, doch tatsächlich ist es nichts anderes als eine krachende Niederlage. Nichts ist es mit „Supporters Trust“, nichts ist mit dem Erwerb von Anteilen durch Mitglieder, nichts ist es mit € 100 Mio. frischer Kohle. Die Annahme von Punkt 1 (Umwandlung der Gesellschaft) ist durch die Ablehnung von Punkt 2 wertlos, die Veränderungen sind am Ende des Tages eher virtuell und für das Tagesgeschäft unmaßgeblich. Schlimm ist allerdings, dass sich tatsächlich ganze 443 Mitglieder für die Zukunft des Vereins interessieren, 443 von 100.000 (Stimmberechtigten), das sind knapp 0,5%. Von diesen 0,5% reichten 0,16% der gesamten Mitgliedschaft, um den Ausverkauf des Vereins zu verhindern, DAS ist das wahre Dilemma des Vereins. Möchte man in Zukunft irgendetwas verhindern, so muss man es lediglich schaffen, 200 Mitglieder gegen die Zahlung einer geringen Gebühr zur Versammlung zu bewegen, dies ist exakt die Situation, in die sich diese Selkte selbstverschuldet manövriert hat, volle Gönnung.

Was hatte ich vor der Versammlung noch geschrieben? Der wahre Grund für all den Quatsch ist doch, dass man um jeden Preis verhindern wollte/musste, den € 30 Mio.-Kredit von Kühne zurückzuzahlen, weil man ansonsten in arge Bedrängnis geraten wäre (die € 20 Mio. für die Sanierung der Volksparkruine muss man allerdings begleichen). Hier nun die Auflösung.

Wenn wir heute gegen den Antrag stimmen, sind die nächsten Jahre geprägt von Zins- und Rückzahlungen (J. Edgar Huwer)

Noch Fragen? 

Nun wird also die Wandelschuldverschreibung Kühnes in weitere Anteile umgewandelt, der Steuerflüchtling hält damit also wieder ca. 22% der KSV-Anteile. Doch warum hat ein Verein, der die Abteilung Hofbericht ständig von „starken Zahlen“ berichten lässt, eigentlich überhaupt diesen Kredit bei Kühne aufgenommen, anstatt sich bei den Banken zinsgünstiges Geld zu beschaffen? Inzwischen ist der Anteil des KSV e.V. durch den Kühnedeal auf unter 75%, wussten dies die anwesenden Mitglieder? Und was passiert eigentlich, wenn Kühne die Faxen dicke hat und seine 22% an einen anderen Investor verkaufen möchte? Inzwischen erinnert die Unternehmensstruktur des KSV mehr und mehr dem Firmengeflecht von Türmchenbauer Benko, gut ist das alles jedenfalls nicht, jedenfalls nicht für den Verein. Entsprechend auch die bedröppelten Gesichter der Initiatoren, ein Fest für meine Augen. 

In your face, KSV

 

 

P.S. Wenn jemand Judas Boldt vermisst hat – der war lieber mit der Sunshine Gang Ski laufen, anstatt auf einer Mitgliederversammlung mit Anwesenheit zu glänzen. Ohne Worte 

 

*Ergänzung

Im Grunde ist das, was die Verantwortlichen beim KSV seit Jahren tun, nichts anderes als Erpressung, Erpressung der Mitglieder. Sie reiten den Karren so tief in die Scheiße, bis er sich nicht mehr bewegen lässt und verlangen dann von ihren Mitgliedern, dass sie Maßnahmen zur Lösung des Problems zustimmen, ansonsten gibt es gravierende (Finanz)-Probleme. Beispiel: Man nimmt einen € 30 Mio.-Kredit von Kühne auf, den man ja angeblich gar nicht brauchte, denn nach Angabe der Abteilung Hofbericht liegt die Kohle ja unangetastet auf der Bank und wirft Zinsen ab und weil man ihn eben doch brauchte, aber nicht zurückzahlen will/kann, müssen die Mitglieder zwingend der Rechtsformänderung zustimmen, denn dann wandelt sich der Kredit in Anteile um. Hätten die Mitglieder dem widersprochen, wäre es dunkel geworden, aber sagt man natürlich nur durch die Blume „Wenn wir heute gegen den Antrag stimmen, sind die nächsten Jahre geprägt von Zins- und Rückzahlungen“ (J. Edgar Huwer). 

P.S. Auffällig übrigens, dass nicht einer seiner Chronisten die Abwesenheit eines Vorstandsmitglieds, der lieber mit der „Sunshine Gang“ feiert, anstatt seinen Job zu machen, auch nur erwähnt.