Lasst uns doch heute mal über Geld reden, okay? Ich könnte auch mit einer Frage beginnen und die würde lauten: „Wie weit wollen sich die dümmsten Fans der Welt eigentlich von diesem Verein noch verarschen lassen?“ Seit gestern sind die Preise für das „Top-Spiel“ KSV gegen St. Pauli bekannt und wer an dieser Stelle immer noch nicht kollabiert, dem ist nicht mehr zu helfen.

 

 

Das ist kein Witz, das ist Realität. In der Preiskategorie 1 kann man bereits „ab 99 Euro“ Zweikämpfe zwischen Eggestein und Johann Schönlauch, bewundern, in der Preiskategorie 2 sind Daffeh-Flanken in den C-Rang bereits „ab 87 Euro“ zu bestaunen. Fußball wie von einem anderen Stern, nämlich von einem weit entfernten und ziemlich dunklen Stern, zu absolut abartigen Preise, die Dummdreistigkeit und Abzocker-Mentalität dieses Vereins sprengt inzwischen alle physikalischen Grenzen. Natürlich wird die Bude trotzdem wieder voll sein, immerhin reden wir von den dümmsten Fans der Welt, die diesmal sogar das große Vergnügen haben werden, Augenzeugen bei der Aufstiegsparty des Kiezklubs zu werden, wer legt da nicht gern sein gesamtes Taschengeld auf den Tisch? Aber wie sieht es eigentlich in anderen Stadien aus, um das zu beleuchten, habe ich mir mal die Mühe gemacht und die Preise bei Deutschlands Elite angeschaut, ebenso wie die Preise in Englands Stadion Nr. 1, der Anfield Road in Liverpool. 

 

 

Interessant, oder? Für das Geld, immer noch ein Haufen Holz, bekommt man allerdings nicht Meffort, sondern Musiala zu sehen, nicht Glatzel/Mützel, sondern Harry Kane. Weltmeister Thomas Müller, Kimmich, Sanè, Weltmeister Neuer und Upamecano statt Knatterbach, Dompteur und Rotzfisch Königstiger. Aber weiter im Text, wie sieht es eigentlich im Dortmunder Tempel aus?

 

 

Sancho, Kobel, Brandt, Can, Malen und Haller statt Muheim, Ramos, Suhonen und Pherai. Aber wer will das schon? Und in Leverkusen? Was muss man bezahlen, um Tah, Wirtz, Boniface, Frimpong, Grimaldo und Xhaka sehen zu können? 

 

 

Das nenne ich mal human, oder? Aber gucken wir doch mal über den Kanal und schauen uns an, was denn der FC Liverpool verlangt. Also dafür verlangt, dass man Spieler wie van Dijk, Salah, Mac Allister, Diaz, Jota oder Nunez live zu sehen bekommt – Hochgeschwindigkeitsfußball statt Ballgeschiebe, technische Weltklasse statt der Darbietung von Stolperjochen…

 

 

60 Pfund entsprechen übrigens ungefähr € 70. 

Es ist ganz einfach: Nicht ein Verein aus der europäischen Top-Klasse verlangt auch nur annähernd das, was ein inzwischen namenloser Zweitliga-Dino seinen Anhängern abknüpft. Gemessen an der sportlichen Darbietung, der Stadionqualität in der tropfenden Volksparkruine, des Service und des Caterings dürfte gemessen an der höherklassigen Konkurrenz nicht ein KSV-Spiel mehr als € 40 kosten, tatsächlich verlangt man teilweise das Dreifache. Und warum tun sie das? Weil sie es können? Und weil sie es können, machen sie all die anderen kranken Sachen ebenfalls, die den Verein dahin gebracht haben, wo er heute steht. 

Dauerkartenpreise 2. Liga

 

 

Bei den günstigsten Stehplätzen: 18% über dem Durchschnitt

Bei den günstigsten Sitzplätzen: 6% über dem Durchschnitt

Bei den teuersten Sitzplätzen: 38% über dem Durchschnitt

Durchschnittlich über alle Kategorien: 24% über dem Durchschnitt

Die Niederlage war Huwer und den Mitgliedern der sogenannten „Arbeitsgruppe Rechtsform“ am vergangenen Wochenende ins Gesicht geschrieben. Mit etwas zeitlichem Abstand äußerte sich Huwer nun auf der HSV-Website. Zwar werte er die Zustimmung für den Rechtsformwechsel und den transparenten Prozess als „großen Erfolg“. Gleichzeitig machte der Finanzvorstand aber deutlich, dass er sich auch eine Zustimmung für den zweiten Antrag gewünscht hätte. Insgesamt hätte der HSV durch die 18,2 Prozent Anteile, die der Verein bis zur 50-Prozent-Grenze noch hätte veräußern können, wohl einen sehr hohen achtstelligen Betrag einneinnehmen können. (Kampagnenblatt)

Wäre wäre Fahrradkette [L. Matthäus]. Und weil man das nicht kann, weil man seine eigene beschissene Arbeit durch immer neue Verkäufe kaschieren muss, schröpft man halt die Anhänger und Fans bis zum Pupillenstillstand. Was für ein widerliches Pack.

Und was macht das hauseigene Propaganda-Blättchen Mopo daraus? 

Ein Schnäppchen ist die Partie natürlich nicht, der Unmut im HSV-Fanlager aber hielt sich diesmal in Grenzen. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Stadtderby-Preise stabil.