Das Ganze hat eigentlich doch einen großen Vorteil, hat man erstmal durchschaut, wie der Hase läuft, wird man vom KSV nicht enttäuscht. Man fährt zum schlechtesten Rückrunden-Team der Liga (9 Punkte aus 10 Spielen), man weiß, dass man nach den Ergebnissen des Vortages (Kiel, Düsseldorf, St. Pauli ist schon seit Wochen auf und davon) und unbedingt gewinnen muss und was macht dieser Schrottverein? Er verkackt. Das hat schöne Tradition, das muss bitte auch so bleiben. Neu und immer wieder außerordentlich lustig ist jedoch, welche Maßnahmen sich der Klub einfallen lässt, um sich selbst mit Anlauf ins Knie zu fi…..

Erstklassige Planung

Vor der Partie hatte Baumgart noch auf einen Kurzeinsatz von Glatzel gehofft. „Wir gucken mal, ob wir ihn hinten heraus noch einmal reinwerfen können“, sagte der HSV-Trainer bei Sky. Dann aber signalisierte Glatzel nach dem Aufwärmen, dass er nicht spielen kann. Für den Stürmer rückte Torwart Tom Mickel in den Kader und Youngster Andras Nemeth in die Startelf. (Kampagnenblatt)

Das muss man sich wirklich mal reinziehen. Der einzige Zweitliga-taugliche Stoßstürmer ist vor der Partie so angeschlagen, dass ein Einsatz kaum möglich erscheint, aber anstatt den Kader positionsgetreu aufzufüllen und beispielsweise einen Tom Sanne mitzunehmen – vorsichtshalber – nimmt man mit Vereinsmaskottchen Tom Mickel einen dritten Torhüter in den Kader, der in 9.999 von 10.000 Spielen nicht zum Einsatz kommen wird. Das, lieber KSV, ist mittlerweile reinste Comedy, das ist derart amateurhaft, man findet kaum noch Worte. Aber Hauptsache, man fliegt mit einem Charterflieger zurück, ganz so, wie es ein Champions League-Teilnehmer tut. Ohne Worte.

Versagen mit Ansage

Nach 5 Spieltagen hatte der KSV insgesamt 13 Punkte auf dem Konto, man zierte Tabellenplatz 1, nach dem 5:3 gegen Absteiger Schalke (aktuell Tabellen-14.) meinte man, man könnte direkt über Wasser gehen und die Bundesliga rocken. Doch seit dem 6. Spieltag ist Tristesse eingezogen im Volkspark, denn seither erreichte man einen Punkteschnitt von sagenhaften 1,45, was hochgerechnet auf eine komplette Saison 46 Punkte bedeuten würde, dies reichte in der letzten Saison für Platz 8 und genau dahin gehört dieser Verein auch. Dabei ist es offenbar völlig unbedeutend, welcher Übungsleiter an der Seitenlinie steht, denn sowohl unter Bartfick Walter wie auch unter Zonen-Steffi Baumgart(en) wurde dieser Punkteschnitt „erarbeitet“, für einen Verein mit dem Invest, dem personellen Aufwand etc. ist das ein Armutszeugnis erster Klasse. 

Heute nicht

Sebastian Schonlaus Reaktion sprach Bände. Der HSV-Kapitän hatte diesmal keine Lust, das Geschehen zusammenzufassen. „Heute nicht”, ließ er aus sicherer Entfernung wissen, ehe er an den wartenden Reportern vorbei in die Kabine marschierte. Vermutlich wollte er sich einfach nur verkneifen, das zu sagen, was eh alle im Kopf hatten. (Klopo)

Wie jetzt? Kein „wir ziehen das Ding“? Kein „wir bleiben bei uns?“ Was ist denn bloß mit Johann Schönlauch los? Der häßliche Capitano, ansonsten um keine Plattitüde verlegen, verweigert die Stellungnahme, ich bin zu 1888% sicher, dass den Textern aus dem Volkspark bereits jetzt die Düse geht, wenn sie an das St. Pauli-Spiel denken. Man stelle sich vor, der KSV wird in der heimischen tropfenden Volksparkruine von den Kiezkickern gedemütigt und diese feiern im Anschluss zusammen mit ihren Fans den Aufstieg im Feindesland, mehr geht nicht. 

Aber, wie würde Sonnenkönig Judas Boldt I. sagen? „Ihr habt das doch alle nicht verstanden“. 

Ab jetzt beginnt die Selbstzerfleischung, Popcorn raus 😀

P.S. Dies ist übrigens kein Aprilscherz