Eines muss man dem gegeelten Erbsenkopf lassen: Keiner beherrscht dieses perfide Spiel perfekter als er oder besser – keiner ist derart abgewichst, skrupellos und moralbefreit wie der Heimschläfer aus Düsseldorf. Wann immer es um Vertragsverlängerungen (seine eigene oder die eines beliebten Spielers) geht, zückt Sunshine-King Judas B. das nach ihm benannte „Judas Boldt-Manöver“, die Mechanismen sind hinlänglich bekannt. Zuerst wird, quasi im Vorbeigehen, berichtet, dass ein Arbeitspapier dabei ist auszulaufen. Dann wird, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung seiner Medienpartner von Mopo, Bild und Kampagnenblatt, berichtet, dass sich der Spieler (oder Judas selbst) selbstverständlich vorstellen könnte, in Hamburg zu bleiben (schließlich ist es ein Herzensprojekt), aber es gibt Milliarden von besseren Angeboten (die selbstverständlich nie bestätigt werden). Dann erklärt man, man würde für den Spieler (oder für Judas selbst) bis an die Schmerzgrenze gehen, aber auf keinen Fall darüber hinaus. Folge: Das Dummvolk ist’s zufrieden, weil es meint, sehen zu können, dass der Verein wohl den begehrten Loser halten möchte, sich aber nicht vorführen lassen wird. Am Ende wird dann, im besten Fall auf einer Mitgliederversammlung, vollkommen überraschend (Vorsicht: Satire) die langfristige Vertragsverlängerung verkündet, die verblödete Mitgliedschaft liegt sich weinend in den Armen, Kinder werden gezeugt, Geschlechtsteile tätowiert. And the winner is: Sonnenkönig Judas I.

 

 

Dies ist das, in kurzen Worten, das Original Judas Boldt-Manöver, eine ebenso peinliche wie durchschaubare Variante ist die Unterstützung durch Personen, die für den KSV zwar keinerlei Relevanz aufweisen können, deren Namen aber irgendwo ein Begriff sind. Absicht: Vollkommen unabhängige Spezial-Experten (Vorsicht: Satire) äußern sich in lobenden Worten über die überragende Arbeit des sensiblen Regenjoggers, warum sollten sie auch lügen, sie haben schließlich nichts davon. Har Har. War es in der letzten Woche „die nutzlose und ausrangierte Labertasche Reiner Calmund“ (Danke Alex) ist es nun Stammtischbruder Friedhelm Funkel, der sich zu Details äußert, die er nicht im Mindesten beurteilen kann. 

„Jonas macht hier einen Riesenjob. Er hat in diesem schwierigen Umfeld immer die Nerven behalten. Das wird irgendwann mit dem Aufstieg belohnt“ (Kampagnenblatt)

Ist ja super Peace Helmet, vielleicht bleibst du nicht bei Oberflächlichkeiten, sondern erklärst dem interessierten Leser, wo genau der Spinner in den letzten 5 Jahren einen „Riesenjob“ gemacht hat. Oder ist es vielleicht so, dass dir die intrigante Ratte das am Stammtisch in Düsseldorf gesteckt hat? In einem schwierigen Umfeld? Meinst du damit den von den Hofberichterstattern beschützen Volkspark, der von Brüllorks gefüllt wird, die sogar nach einer Niederlage gegen Osnabrück noch hüpfen? Ist es dieses „schwierige Umfeld“? Aber, lieber Friedwart, ich bin beruhigt, denn irgendwann wird man deiner Meinung nach als Zweitliga-Dino mit dem Aufstieg belohnt werden. Irgendwann. Wer in den Jahren davor anstatt des KSV in die Bundesliga aufrückt, weißt du noch nicht, aber das macht nichts. Natürlich bleibt die Karikatur eines Sportvorstands eine Antwort nicht schuldig.

„Drumherum haben wir viele Dinge entwickelt, sonst würden wir jetzt mit anderen Clubs konkurrieren“, sagte Boldt in Anlehnung an Vereine wie Schalke 04, die im unteren Bereich der Zweiten Liga stehen. Insbesondere die wirtschaftliche Lage des HSV ist so gut wie lange nicht. (Kampagnenblatt)

Ja, verfickte Scheiße nochmal, welche Dinge denn, du dummes Schwein? Was genau hast du denn „entwickelt“? Den Campus, der in den 5 Jahren unter deiner Leitung immer noch keine Zweitliga-tauglichen Spieler abwirft? Eine Mannschaft zusammenzustellen, die anstatt Bielefeld, Heidenheim, Bochum, Darmstadt etc. in die Bundesliga aufsteigt? Und selbstverständlich müssen die Steigbügelhalter vom Auftragsblatt unaufgefordert darauf hinweisen, wie endgeil die wirtschaftliche Lage ist. Unglücklicherweise vergessen sie dann immer die € 23,5 Mio. durch den Verkauf des Stadiongeländes, die € 11 Mio. Corona-Hilfe, den € 30 Mio-Kredit von Kühne und den € 20 Mio.-Kredit für die tropfende Volksparkruine. Nimmt man diese  € 84,5 Mio. mal raus, wie würde die wirtschaftliche Lage, die einzig und allein auf Verkauf von Vereinsvermögen und Krediten beruht, wohl aussehen? Fakt: Boldt ist als Vorstand Sport für den sportlichen Erfolg dieses Vereins verantwortlich und daran scheitert er nun seit 5 Jahren! Alles andere sind Nebelkerzen oder Lorbeeren, die ihm nicht gebühren, der Mann ist der übelste Blender, der je in diesem Verein sein Unwesen treiben durfte. 

Aber – die Geschichte ist unter Garantie noch nicht zu Ende erzählt, denn mit Sicherheit können wir uns bis Saison-Ende noch auf diverse Geschichten von anderen Judas-Buddies freuen. Nächste Woche erwarte ich einen Kampagnenblatt-Artikel mit einem Interview mit Moritz Fürste. „Der 232-fache Olympiasieger über seinen Sunshine-Kumpel Boldt: Keiner säuft mehr Schampus auf Vereinskosten als Judas“. Vielleicht fördert die Mopo ja auch seinen Vermieter aus Eppendorf hervor, der mit tränenerstickter Stimme verkündet: „So einen Mieter hatte ich noch nie. Er bezahlt immer pünktlich, obwohl er kaum da ist“. Auf keinen Fall darf vor Saisonschluss noch eine Stellungnahme von Teilzeit-Nachwuchsmann Horst Hrubesch fehlen, der aussagt, dass er im Falle eines Ablebens neben Boldt beerdigt werden möchte. Ehrlich, man könnte durchgehend kotzen, wenn man sieht, wie gierig die schleimigen Hofschranzen ihrem Judas zu Willen sind.

Zum Schluss, der gespielte Witz. Viel Vergnügen…

Schon in Fürth hatten wir überragende Pressing-Situationen, die konnten gar nicht hinten raus spielen“, bemerkte auch Jonas Meffert, der als Beweis Einblick in seine Gespräche mit einigen Fürthern nach dem Abpfiff gab: „Es sind nach dem Spiel fünf, sechs Spieler zu mir gekommen und haben mich gefragt: Was habt ihr mit uns gemacht?

Das Spiel auf taktischem Weltniveau gegen den Vorletzten der Rückrunden-Tabellen (letzter Spieltag: 0:2 gegen Osnabrück) endete übrigens mit einem überragenden 1:1. Irgendjemand muss Schnecke-Schneidezahn andere Tabletten verschreiben….