Was wäre dieser Verein bloß ohne seine Märchen, Legenden, Blender, Geschichten-Erzähler, Hofberichterstatter und Selbstoptimierer? In Zeiten, in denen man sich mehr und mehr zum Dino der zweiten Liga entwickelt (wer hätte damit nach dem Abstieg 2018 gerechnet?), müssen eben andere „Erfolgsstories“ herhalten, wenn man sich schon sportlich zum Gespött der Republik macht. Bekanntlich gehören die KSV-Fans eher zu der Kategorie „Pech beim Denken“, aber dennoch müsste irgendwann auch dem Dümmsten aufgefallen sein, dass die Mär von „Tom Walter und ich (Judas, die Red.) haben dafür gesorgt, dass die tropfende Volksparkruine wieder voll ist“ nichts anderes ist als lächerliches Blendwerk. Es braucht zwei Klicks auf Transfermarkt.de oder einfach mal googlen (Stadionauslastung HSV Entwicklung) und man sieht die Wahrheit. https://www.transfermarkt.de/hamburger-sv/besucherzahlenentwicklung/verein/41 Fakt: Die Bude war, mit Ausnahme der Corona-Zeit, immer voll, das hat weder etwas mit dem dämlichen Sparkassen Tiki Taka der hohlen Bartlaus, noch mit irgendeiner Maßnahme des Sunshine Kings Judas I. zu tun, eine reine PR-Legende. Wenn man schon bei Transfermarkt.de rumhängt, kann man sich auch gleich mal die Transferbilanz des sensiblen Regenjoggers reinziehen  https://www.transfermarkt.de/hamburger-sv/alletransfers/verein/41 Exakt zwei Transfers haben dem KSV in 5 Jahren!!! Geld gebracht, Onana und Douglas Mentos, das war’s. Daraus jetzt die Legende vom Transfer-Gott Boldt stricken zu wollen, ist schon reichlich perfide. Aber wir sind noch nicht am Ende, denn in Ermangelung sportlicher Höhepunkte wird besonders in letzter Zeit das Märchen vom steinreichen KSV verbreitet, was für ein Treppenwitz. Dazu einmal eine gegenteilige Meinung eines Betroffenen.

„Unser Ziel ist der Aufstieg. Meine Meinung war immer klar: Die 2. Liga ist grundsätzlich die Einleitung zum wirtschaftlichen Selbstmord. Und der Umkehrschluss ist klar: Der Aufstieg in die 1. Liga ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fast ein Muss“, konstatierte Klubboss Kind.

Ist das nicht wundersam? Für alle anderen Vereine, die aus der Bundesliga den harten Gang ins Unterhaus antreten mussten, ist dieser Gang ein wirtschaftliches Desaster, nur der einmalige KSV unter seiner Atom-Führung schafft es, sich ausgerechnet da gesund zu stoßen, wo deutlich weniger Geld fließt, wer’s glaubt. wir seelig. Aber möglicherweise vernachlässigt ein Sportvorstand, unter dessen Führung sich der Mannschaftswert von € 86 Mio. auf € 46 Mio. reduziert hat, auch einige, wirklich komplett unwichtige Faktoren. Als da wären…

  • zweite Fan-Anleihe in Höhe von € 17,5 Mio. (2019)
  • Verkauf des Vereinsgeländes für € 23,5 Mio. an die Stadt Hamburg (2020)
  • HSV kassiert Corona-Beihilfe in Höhe von € 11 Mio. (2021)
  • HSV nimmt nächsten Kredit bei Kühne in Höhe von € 30 Mio. auf (2022)
  • HSV nimmt Kredit in Höhe von € 20 Mio. für die Sanierung der Volksparkruine auf (2023)

Ein jeder kann sich ja mal den Spaß machen und die € 102 Mio., von denen noch zig-Millionen zurückgezahlt werden müssen, aus der Erfolgsgleichung entfernen. Aber – wenn das fällig wird, ist Judas längst wieder in Düsseldorf oder beim Baden mit der Sunshine Gang. 

Das also steckt hinter der wirtschaftlichen Konsolidierung, hinter der Sanierung des Vereins, hinter dem angeblich so übervollen Festgeldkonto. Kredite und Verkäufe des allerletzten Tafelsilbers. Ich gebe offen zu, außer Judas Boldt hätte das niemand geschafft (Vorsicht: Ironie), keiner nimmt einerseits einen Kredit am nächsten auf, keiner verscherbelt eigene Spieler unter Martkwert oder findet sie mit Abfindung ab und keiner verkauft diese Minusleistung auch noch in arrogantester Art und Weise wie den Stein der Weisen von Nikolas Flamel. Um zu verstehen, wie es tatsächlich um die Finanzen des Vereins steht, musste man am Ende der letzten Mitgliederversammlung nur in die langen Pferdegesichter der siegessicheren Granden gucken (Judas selbst war vorsichtshalber lieber Skifahren mit der Sunshine Gang), als sie registrieren mussten, dass ihnen die Verramschung der letzten Vereins-Anteile von den Mitgliedern verwehrt wurde. Wenn es dem Verein so unfassbar gut geht, warum muss man dann ausgerechnet als schwächelnder Zweitligist die letzten Reste verscherbeln? Weil man es muss. Man muss auch bei den Ticketpreise weit über die Schmerzgrenze gehen, weil man auf die Kohle angewiesen ist. Und wer es immer noch nicht glauben möchte….

 

 

Und jetzt, liebe Mitglieder, die nur deshalb den Antrag ausgefüllt haben, um an günstige Eintrittskarten zu kommen? Jetzt seid ihr alle gleich 😀 Am allergeilsten ist jedoch die Begründung. Damit nicht einige wenigen einen Vorteil haben, hat ihn jetzt keiner mehr. Moment, außer dem Verein natürlich. Deshalb an dieser Stelle noch einmal die Frage: Wozu all diese Maßnahmen (Antrag auf Verramschung der AG-Anteile, Ticketpreise vom Mond, Streichung der Mitglieder-Vorteile), wenn man es doch eigentlich gar nicht nötig hat? Die Wahrheit ist: Das ganze Geschwafel von J. Edgar Huwer und Judas Boldt ist nichts anderes als ein Blendwerk, aber diejenigen, die das Ganze vielleicht mal ans Tageslicht fördern könnten, beschäftigen sich lieber mit profaner Scheiße.

ENDE

P.S. Vielleicht noch ein Wörtchen zu Transfer-Guru Boldt

Der torgefährliche Mittelfeldspieler besitzt für den Sommer eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2026 gültigen Vertrag beim HSV. Das Abendblatt kann einen entsprechenden Bericht von „Transfermarkt“ bestätigen. Nach Abendblatt-Informationen beträgt die Höhe der Klausel im Falle eines Nichtaufstiegs zwei bis drei Millionen Euro.

Genial, Judas. Man kauft einen Spieler für € 1,5 Mio. und schreibt ihm eine Ausstiegsklausel in Höhe von € 2 Mio. in den Vertrag. Kompliment, das hätte selbst Düdü Beiersdorfer nicht besser machen können. Was für eine Witzfigur.