Gestern ging es darum, ob ein Blog überhaupt noch zeitgemäß sei, heute geht es um etwas, was deutlich wichtiger, einschneidender und gefährlicher ist, es geht um den Einfluß von KI (Künstlicher Intelligenz) auf die Zukunft des Journalismus. Es ist kein Geheimnis, dass die Medienbranche und hier besonders die Verlage, unter riesigen (Umsatz)-Problemen zu leiden hat, täglich werden etablierte Titel eingestellt oder zur Resteverwertung verkauft, Geld kann man mit Print eigentlich nicht mehr verdienen. Was aber tut man, wenn die (Werbe)-Einnahmen wegbleiben, man aber trotzdem ein Printprodukt liefern möchte? Man spart. Und wo spart man am schnellsten? Am Personal. Im Endeffekt heißt das, dass das gleiche Produkt in Zukunft nur noch mit einem Bruchteil des Personals gefahren werden soll, ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, dem Verleger/Chefredakteur ist das journalistische Endprodukt irgendwann egal, aber dafür gibt es jetzt eine Lösung – KI. Die künstliche Intelligenz, und im Medienbereich reden wie hier besonders über ChatGPT, ersetzt den Redakteur/Journalisten, Recherchen werden in Zukunft nicht mehr von Menschen, sondern von Programmen und Computern getätigt. Tatsächlich ist ChatGPT sogar kostenlos  zu nutzen, man kann also reichlich Geld sparen und die Jubelschreie besonders der Verlagsbranche sind nicht zu überhören.

Das Potenzial der KI birgt für die Medienbranche eine transformative Kraft und das große Versprechen, Angebote bald noch stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer zuschneiden können. „KI löste eine wahre Panik aus. In Hollywood streiken Schauspieler und Drehbuchautoren, weil sie fürchten, durch KI ersetzt zu werden. Und auch in manchen Redaktionen herrscht eher Fortschrittsskepsis und der Wunsch, die Neuerungen aufhalten zu können. Das allerdings funktioniert nie. Und war schon immer der sicherste Wegweiser in den Untergang. Der hämische Blick auf banale, lächerliche oder schlicht falsche Ergebnisse der Bots zeugt ebenso von Realitätsverlust und Verunsicherung wie die trotzige Selbstvergewisserung: Das werden wir Menschen immer besser machen. Werden wir nicht. ChatGPT oder Bard sind Antwortmaschinen. Auf fast alles haben sie beeindruckend intelligente Antworten. (Matthias Döpfner, CEO Axel Springer Verlag)

Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr am Freitag aus informierten Kreisen, dass Springer sich bis Mitte 2025 nach und nach von allen Upday-Beschäftigten trennen werde − aktuell sind das rund 70 Mitarbeiter in ganz Europa. Upday wird demnach von anderer Stelle aus bei Axel Springer betrieben werden, sobald es ein rein KI-basiertes Produkt sein wird. Die Springer Upday GmbH und Co. werde eingestellt. (Quelle: https://www.newsroom.de/news/aktuelle-meldungen/multimedia-9/ki-ersetzt-70-journalisten-955859/)

Man bedenke – wir befinden uns ganz am Anfang dieser Entwicklung, eine Entwicklung, die scheinbar nicht mehr aufgehalten werden kann, weil sie niemand aufhalten will. Der Grund? Wie immer: Geld. Für den Nutzer, Leser etc. bedeutet dieser Giergrund jedoch, dass er sich in Zukunft noch weniger darauf verlassen kann, dass das, was er dort gerade konsumiert, der Realität entspricht und wohin dies führt, können wir sehen, wenn wir uns ein wenig rückwärts in der Zeit orientieren. Brexit, Trump, St. Petersburger Troll-Fabriken, Fake-bots und und und, all dies ist eben kein Spaß von ein paar Hackern, es sind mediale Maßnahmen, die globale Auswirkungen haben und der User allein muss entscheiden, was er glaubt und was nicht. Am Beispiel Russland können wir in Echtzeit Zeuge werden, was passiert, wenn ein ganzes Land mittels medialer Propaganda sediert wird, China, Nordkorea etc. sind nur weitere Beispiel. 

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und ChatGPT selbst ausprobiert. Die Fragen waren simpel und für jeden, der diesen Blog liest, wäre es ein Leichtes gewesen, sie binnen Minuten zu beantworten. ChatGPT braucht dafür nur Sekunden, aber die Ergebnisse sind erschütternd. Seht selbst.

 

Frage: Welcher ist der beste HSV-Blog. 

Antwort ChatGPT:

Es gibt mehrere Blogs, die sich mit dem Hamburger SV befassen und die als die besten angesehen werden können, je nach den spezifischen Interessen und Vorlieben eines Lesers. Einige beliebte HSV-Blogs könnten sein:

 

  1. HSV-Blog.de: Dieser Blog bietet regelmäßige Updates, Analysen, Meinungen und Neuigkeiten rund um den Hamburger SV.
  2. RauteInside.de: Hier finden HSV-Fans eine Vielzahl von Artikeln, Analysen, Interviews und Podcasts, die sich ausschließlich mit dem Verein beschäftigen.

  3. HSVTotal.de: Ein weiterer Blog, der sich intensiv mit dem Hamburger SV befasst und eine breite Palette von Inhalten wie Spielberichte, Transfergerüchte und Fanmeinungen bietet.

  4. HSVforever.de: Dieser Blog ist bekannt für seine detaillierten Spielanalysen, Taktikdiskussionen und Statistiken rund um den HSV.

Problem: All diese erwähnte Blogs existieren gar nicht

Frage: Ist Marcus Scholz insolvent?

Antwort ChatGPT:

Ich habe keine aktuellen Informationen über Marcus Scholz und seinen Insolvenzstatus. Marcus Scholz war ein ehemaliger Torhüter des Hamburger SV, aber es ist möglich, dass sich seine persönliche Situation seit meinem letzten Wissensstand geändert hat. Um genaue Informationen über seinen Insolvenzstatus zu erhalten, empfehle ich, aktuelle Nachrichtenquellen oder offizielle Mitteilungen zu konsultieren.

Problem: Münchhausen ist weder Torhüter, noch hat er je für den KSV gespielt

Frage: Was macht Tim Laszlo Walter jetzt? 

Antwort ChatGPT: 

Entschuldigung, aber ich habe keine aktuellen Informationen über Tim Laszlo Walter. Bis zu meinem letzten Wissensstand im Januar 2022 war Tim Laszlo Walter ein deutscher Schriftsteller und Dozent.

Problem: Das ist fast schon witzig

Frage: Was hat Jonas Boldt beim HSV erreicht?

Antwort ChatGPT:

Jonas Boldt war von 2019 bis 2021 Sportvorstand des Hamburger SV. Während seiner Amtszeit setzte er verschiedene Maßnahmen um, um die Leistung und die Struktur des Vereins zu verbessern. Einige der Hauptziele, an denen er während seiner Amtszeit arbeitete, waren die Wiederbelebung des sportlichen Erfolgs des Vereins, die Entwicklung einer langfristigen Strategie für den Verein sowie die Optimierung der Transferaktivitäten und des Spielerkaders. Es ist wichtig zu beachten, dass der Erfolg eines Sportvorstands von vielen Faktoren abhängt und nicht ausschließlich einer Person zugeschrieben werden kann. Während seiner Amtszeit beim HSV gab es Fortschritte, aber auch Herausforderungen.

Problem: Da war wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken.

Frage: An welcher Krankheit leidet Hirnlosen?
 
Antwort ChatGPT: 

Hirnlosen leiden an der Krankheit der, na ja, Hirnlosigkeit. Es ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Menschen, die als unvernünftig oder dumm angesehen werden

Problem: Kein Problem, manchmal liegt sogar ChatGPT richtig, aber hier konnte man auch kaum etwas falsch machen. 

Frage: Wer ist Ulrich Hetsch?

Antwort ChatGPT:

Ulrich Hetsch ist eine fiktive Figur aus Hermann Hesses Roman „Der Steppenwolf“, der 1927 veröffentlicht wurde. Hetsch ist ein Freund des Protagonisten Harry Haller und eine wichtige Figur in der Geschichte. Er wird als ein intellektueller und exzentrischer Charakter beschrieben, der Haller in seiner Suche nach Identität und Sinn im Leben unterstützt.

Problem: Wow, das ehrt extrem, leider ist an dieser Antwort jede Silbe falsch. 

Wer’s nicht glauben möchte (Lügen, alles Lügen. Lügenlach. NordkoreaBlog. Fleischwurst. Du liegst immer flasch. McFlasch), kann es gern einmal selbst testen, der „Spaß“ ist tatächlich kostenlos

https://chat.openai.com/

Und nun stelle man sich einmal vor, ein Journalist nutzt dieses Tool für seine Recherche und baut die Informationen in seinen Artikel ein, ohne sie zu prüfen. Oder noch schlimmer: KI schreibt den ganzen Artikel gleich selbst und der ehemalige Redakteur steht bereits an der Tafel und bittet um eine kostenfrei Mahlzeit. Wie gesagt – dies sind erst die Anfänge, obwohl man besonders bei MOPO und Kampagnenblatt den Eindruck hat, dort hätte ChatGPT bereits vor einigen Jahren die Resortleitung Sport übernommen und nicht nur die. 

Ein kurzes Wort noch zu der gestern bereits geposteten Mopo24-Konkurrenz-Analyse, die auch mich überrascht hat. Bekanntlich feiert sich die Mopo jedes Jahr wieder, weil ihr dämliches Angebot „Mopo24“ der größte KSV-Blog der westlichen Welt sein soll, obwohl Mopo24 soviel mit einem Blog zu tun hat, wie Hirntoten mit deutsche Grammatik. Man lässt also von einem Dienstleister eine Konkurrenz-Analyse erstellen…

Top 10 hsv24.mopo.de Wettbewerber

…und was kommt dabei raus? 

Auf Platz 2, direkt hinter der vereinseigenen Website HSV.de, findet sich da ein Blog, den niemand liest. Und, völlig erstaunlich, obwohl in diesem Blog nur ein Bruchteil an Kommentaren zu finden ist wie beispielsweise bei TschüssVollspack, der Güllegrube der deutschen Analphabeten, wie geht das denn? Nun, diese Analyse dürfte einigen im Verein derbes Kopfzerbrechen bereiten, denn man muss erkennen, dass man diesen Blog eben nicht so einfach weg ignorieren kann wie man es mit einem Buch getan hat, dass 2020 erschienen ist. Nun habt ihr es (erneut) schwarz auf weiß, dieser Blog wird gelesen und das hat Konsequenzen. Seid sicher, ihr verdammten Abgreifer.

https://www.similarweb.com/de/website/hsv24.mopo.de/competitors/