Man muss sich diese unfassbare Arroganz, gepaart mit Dummdreistigkeit und kompletter Ignoranz gegenüber den Interessen seines Arbeitgebers einmal vorstellen, auch, wenn es schwerfällt. Nicht nur, dass der „Mann“ 5 Jahre (in Worten: fünf) in Folge auf seinem Kerngebiet, dem sportlichen Erfolg, versagen konnte wie kein Zweiter vor ihm. Nicht nur, dass er es als eines von zwei Vorstandsmitgliedern nicht für nötig hielt, auf der wichtigsten Mitgliederversammlung der letzten 10 Jahre (das ist übrigens keine Formulierung meinerseits, sondern seitens des Vereins!) körperlich anwesend zu sein und stattdessen lieber mit der von ihm subventionierten Sunshine Gang Skilaufen war. Nicht nur, dass er seine angeblichen Verdienste der letzten 5 Jahre bei jeder sich bietenden Gelegenheit rausstellt, wobei sie letztendlich nichts anderes als von den Medien verbreitete Legenden und Märchen sind. Nein, jetzt erklärt der Mann auch noch in einem Interview, dass er sich erst noch überlegen müsste, ob er nach dieser Saison, trotz laufenden Vertrags, überhaupt weiterzumachen gedenkt. Alter, lasst euch das mal auf der Zunge zergehen: Der KSV kämpft in den letzten Spielen um die allerletzte Chance auf eine Relegation, um eine erneute Desaster-Saison zu verhindern und der Verantwortliche lässt seine eigene Zukunft offen. Wenn der Rat der Feuerwerker, Tribünenadler und Burgerbräter jetzt nicht reagiert, kann er sich unmittelbar auflösen. 

Natürlich gibt es Gründe, warum Selbstoptimierer Boldt diese Aussagen zu genau diesem Zeitpunkt tätigt. Er merkt selbst, dass die Luft angesichts der erneut verpassten Saisonziele dünner wird und will einer möglichen Entlassung mit einem Rücktritt zuvorkommen. Dies natürlich für den Fall, dass sein Versuch, eine Pro-Reaktion des AR hervorzurufen, fehlschlägt. Im Grunde sendet Judas dem Aufsichtsrat eine deutliche Botschaft: Bekennt euch zu mir oder ich bin weg und das zu einem für den Verein denkbar ungünstigen Zeitpunkt. 

 

 

„Ich werde mir wie jedes Jahr nach der Saison sicherlich auch meine Gedanken machen, wie das Ganze zu bewerten ist, wie ich den Klub sehe, was wir uns zutrauen“, sagt Boldt im „Bolzplatz“, einem Format des ZDF-„Sportstudio“. Boldt betont dabei ausdrücklich, diese Gedanken seien „für mich völlig unabhängig davon, ob wir am Ende aufgestiegen sind oder nicht“.

Diese Aussagen sind so unfassbar unglaublich, besonders auch zu diesem Zeitpunkt, dass einem die Worte fehlen. Man muss sich einmal die Situation bildlich vorstellen: Zur Zeit laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste Saison, der KSV muss mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zweitgleisig planen. Dennoch muss man natürlich überlegen, mit welchen Spielern man weitermachen will, um welche Spieler man sich für die 7. Zweitliga-Saison bemüht etc. Wäre ich Berater eines umworbenen Spielers, würde ich bei Boldts Anruf entgegnen: „Vielleicht klären sie erst einmal ihre eigene Zukunft und gucken dann, wen sie ansprechen. Oder wissen sie schon, für welchen Verein sie gerade verhandeln? Ich nicht“. Nicht nur die Aussagen als solche, sondern ganz besonders auch der Zeitpunkt, in dem es für den KSV um Millionen und Aber-Millionen geht, ist nicht nur unpassend, er ist skandalös, das Vorstandsmitglied Boldt schadet seinem Arbeitgeber erneut in massiver Art und Weise. Bei jedem anderen Unternehmen könnte sich der Mann heute die Papiere abholen. 

Und wieder, zum 152.000 Mal, machen sich die Hofberichterstatter maximal mitschuldig am Niedergang des Vereins. Im gleichen Interview schmückt sich der Blender erneut damit, dass er allein dafür gesorgt hat, dass die tropfenden Volksparkruine voll ist, was schlicht und ergreifend eine Lüge ist. 

Saison 22/23: 53.470

Saison 17/18: 50.657

Saison 16/17: 52.371

Saison 15/16: 53.700

Saison 14/16: 53.353

https://www.transfermarkt.de/hamburger-sv/besucherzahlenentwicklung/verein/41

Ab der Saison 05/06 hatte der KSV insgesamt 13 Mal einen Zuschauerschnitt von über 52.000, wie kann dann ein gegeelte Erbsenkopf immer und immer wieder behaupten, er hätte für ein volles Stadion gesorgt? Und noch viel schlimmer: Wie kann es sein, dass nicht irgendwann einmal ein Journalisten-Simulant aufsteht und sagt: „Herr Boldt, sie wissen doch selbst, dass das Scheiße ist, was sie hier erzählen“. Dies gilt übrigens in gleichem Maße für seine Behauptungen hinsichtlich der Einigkeit innerhalb eines Vereins, in dem der Vorstand mit der AG nicht mit dem Hauptsponsor redet, wie für die fabelhafte finanzielle Gesundung in der zweiten Liga, die erwiesenermaßen ausschließlich auf dem Verkauf von Vereinsvermögen, staatlichen Unterstützungen (Corona-Beihilfe) und der Aufnahme von neuen Krediten (Fan-Anleihe, Kühne, Stadion-Sanierung) basiert. Keiner schmückt sich so ungeniert und unberechtigt mit fremden Federn wie Judas Boldt! Aber – diese Wahrheiten werden wir in den angeschlossenen Printmedien erst dann lesen können, wenn der Mann vom Hof geritten ist. Dann werden die Archive geöffnet und dann wird, wieder einmal, behauptet, man (die Medien) hätte es ja schon immer geschrieben. Wie ich dieses ekelhafte Pack verachte.