Es gibt die, wie ich z.B., die fragen sich ernsthaft, wie sowas sein kann. Wie kann man diese Scheiße, diese durch maximale Propaganda unterstützt fußballerischen Frechheit, die dieser Verein seit nunmehr so vielen Jahren anbietet und zu Höchstpreisen verkauft, auch noch unterstützen? Wie kann man nach der 6. Zweitliga-Saison, in der man zum 6. Mal mit dem höchsten Etat der Liga angetreten war und in der man zum 6. Mal in Folge den Aufstieg aus der schlechtesten zweiten Liga aller Zeiten erneut leichtfertig verkackt hat, wie bitte kann man da nach einem Spiel um die goldene Ananas tatsächlich noch applaudieren? In meiner Welt funktioniert sowas nicht, aber meine Welt ist auch nicht die Einzige, die existiert. Ich komme aus einer Zeit, da war dieser KSV tatsächlich noch zumindest über eine gewissen Zeitraum der „große Verein“, den die Jubelperser nur noch vom Hörensagen kennen, was sie aber nicht hindert, es nachzulabern. Ich habe Weltklasse im Volkspark gesehen und zwar nicht nur bei den gegnerischen Teams. Ich habe Spieler wie Felix Magath, Kevin Keegan, einen jungen Horst Hrubesch, Manni Kaltz, van Nistelrooy, van der Vaart, de Jong, Kompany, Boateng und und und live gesehen, die heutigen Klatschpappen kennen doch nur Schönlauch, Meffort,  Feuer Hernandes und Daffeh. 

Nur – woher sollen sie es wissen? Sie halten das, was dort veranstaltet wird, für Profifußball, weil sie gar nichts anderes kennen. In ihrer Welt aus Playstation, Instagram und Dingen, von denen ich noch nie etwas gehört habe und auch nichts hören will, ist es nicht mehr wichtig, dass man Siege sieht, es ist wichtig, dass man dabei war. Dass man sich mit Gleichgesinnten getroffen und ausgetauscht hat, dass man sich selbst zumindest über 90 Minuten für etwas Besonderes hält. Der Fußball selbst ist heute für diese Generation Anlass, aber kein Grund, in die tropfende Volksparkruine zu wandern. Wie es um das Interesse am Verein und an der Entwicklung  des Vereins bestellt ist, sieht man mehr und mehr an der Teilnehmerzahl auf Mitgliederversammlungen. Mehrere zig-Tausend von den mehr als 100.000 Mitglieder kommen aus Hamburg und der nahen Umgebung, auf einer MV tauchen noch knapp 400 auf und (mit)-bestimmen das Schicksal dieses Vereins. Und dann hört man von jüngeren Mitgliedern tatsächlich Sprüche wie: „Hab ich keinen Bock drauf, verschwendete Zeit, ist doch ohnehin egal, was da abgestimmt wird.“ Nun, in der Vergangenheit wurde dort z.B. über den Präsidenten des e.V. abgestimmt, der damit die Interessen des größten Anteilseigners der AG oder KGaA vertritt. Es wurde früher über die Besetzung des Aufsichtsrats abgestimmt, es wurden Satzungsänderungen entschieden und und und. Alles Dinge, die auf den Sport selbst einen maximalen Einfluß haben.

Kratzt aber von den heutigen Jublern keine Sau mehr, es sei denn, sie wurden extra herangekarrt, um bestimmten Abstimmungen zu beeinflussen. Wie auch immer, ich glaube einfach, dass der Anspruch sowohl an die sportliche Qualität wie auch die sportliche Entwicklung nicht unwesentlich mit dem Alter und entsprechend mit den eigenen Erfahrungen um den Verein zusammenhängt. Ob dies für den Klub selbst gut oder schlecht ist, wird die Zeit zeigen, denn diejenigen, die den KSV noch als deutschen Meister erlebt haben, werden irgendwann wegsterben. Bleiben und nachwachsen werden welche, für die es gar keinen anderen Zustand mehr gibt als Zweitliga-Dino. Vielleicht sollten sie einem einfach nur leid tun. 

Apropos leid tun – wenn man das erbärmlich Gewimmer der Insolvenzblog-Insassen liest, könnte man zusammenbrechen. Münchhausen hat bereits bei seinen vorherigen beiden Blogversuchen eindrucksvoll unter Beweis gestellt (und tatsächlich sogar mehrmals formuliert), dass ihm seine Community am Arsch vorbeigeht. Es findet weder eine Interaktion mit den Lesern noch eine Moderation statt, es ist im Grunde ein ab und zu mal veröffentlichter Scheißdreck mit einem gesetzlosen Kommentarbereich, in den der Blogautor schon seit Jahren keinen Fuß setzt. Aber worauf genau warten die Opfer eigentlich? 80% der Blogs sind plumpe Kopien von Tage-alten Artikeln, etwas wirklich Neues hat man dort eigentlich noch nie gelesen. Die geäußerte Meinung des Blogbetreibers orientiert sich grundsätzlich an der gerade vorherrschenden Windrichtung, er wechselt seine Ansichten zu Personen etc. ohne Ansatz mehrmals pro Saison, immer so, wie es gerade passt. Dazu noch ein übel hingerotztes Machwerk mit Tausenden von Rechtschreibfehlern, oftmals werden ganze Absätze mehrfach reinkopiert. Selbstverständlich wissen das die Meisten der Anwesenden, doch ihre größte Angst ist nicht die erneute Aufgabe eines Münchhausen-Blogversuchs, es ist die Gewissheit, keine „Heimat“ mehr zu haben, in der man sich gegenseitig bepöbeln oder seinen dümmlichen Mumpitz absondern kann. Was sind das bloß alles für gnadenlos arme Schweine.