Vielleicht kann sich der Eine oder Andere noch erinnern, früher einmal war die Periode zwischen den Spielzeiten alles, aber nicht langweilig. Es gab Spieler, bei denen man zitterte, ob sie dem Ruf des Geldes folgen und den Verein verlassen würden, es gab Spekulationen um neue Stars (und das waren dann gemessen an heute wirklich noch Stars), man konnte sogar weder den neuen Spielplan noch den Beginn der neuen Saison abwarten etc. Das alles ist vorbei, es ist Geschichte und wird nicht zurückkommen, denn der KSV ist vorsätzlich in die Östnis manövriert worden, ist zu einem mehr als belanglosen Verein geworden. Während man am Millerntor verhandelt und höchstwahrscheinlich eine zweistellige Millionensumme für einen 31-jährigen Trainer einstreichen wird, schwimmt der Verein von der Müllverbrennungsanlage in seiner eigenen Langweil-Suppe und es ist lediglich der Komplett-Sedierung seiner sogenannten „Fans“ geschuldet, dass er überhaupt noch erwähnt wird. Sobald wir den 15. Juni erreicht haben und sicher sein wird, dass sowohl Glatzel (höchstwahrscheinlich) und Reis (sicher) ihre festgeschriebenen Austiegsklauseln nicht ziehen werden, ist das einzig interessante noch, zu welchem Verein Benes nach der EM wechseln wird. Wow!

Abgänge? Gibt es auch nur den Hauch eines Gerüchtes, dass sich irgendein Verein für einen ausrangierten KSV-Spieler interessiert? Mittlerweile muss sogar das peinliche Länderspiel-Debüt für den Neu-Surinamesen Pherai herhalten, damit die Hofberichterstatter noch etwas zu jubeln haben, es ist so unendlich lächerlich. Und die Spieler, für die sich der abgewrackte Klub aus dem Volkspark interessiert? Die kennt kein Schwein und die meisten Gerüchte sind eben nichts anderes als Scheißhausparolen, um den Anschein zu erwecken, dass hinter den Kulissen tatsächlich analysiert und gearbeitet wird. Kurz mal zu Erinnerung: In der Rückrunden-Tabelle der abgelaufenen Saison belegte der KSV Platz 6, nimmt man jetzt noch die beiden Topscorer Glatzel und Benes aus der Gleichung und belässt den restlichen Kader um Schönlauch, Meffort und Daffeh so, wie er ist plus dem jeweiligen Ersatzmann, dann kann es von Beginn an recht dunkel werden in der tropfenden Volksparkruine. Und wer gedacht hat, dass dieser Verein immer noch „ziehen“ würde, sollte sich dringend an die Realität gewöhnen.

Er wurde vor rund einer Woche hier und da schon als erster feststehender Neuzugang des HSV für die kommende Saison gehandelt, erhärtet haben sich die Gerüchte um Robin Heußer vom SV Wehen Wiesbaden anschließend aber nicht – und das bleibt wohl auch so. Stattdessen zieht es den Mittelfeldmann wohl zum Karlsruher SC (Klopo)

Das darf man sich gern mal auf der Zunge zergehen lassen, der Spieler eines Zweitliga-Absteigers geht lieber nach Karlsruhe, anstatt zum „großen“ KSV. Ich kann mich an Zeiten erinnern, solange ist das noch gar nicht her, da kaufte der Verein Akteure aus Dortmund, Freiburg, Mainz etc., das ist heute Lichtjahre entfernt, der KSV ist nach 6 Jahren in der zweiten Liga da angekommen, das, was man einmal mit der sogenannten „Bochumisierung“ als Horrorvision definierte, wäre heute eine Wunschvorstellung. Heute befindet man sich nicht etwa in der besten zweiten Liga aller Zeiten, sondern man ist in der Klasse der Versager angekommen und als Dino mehr als fest etabliert, man ist sozusagen die Mutter des gelebten Unter-Durchschnitts. Und, ich hatte es bereits geschrieben – lasst mal, im Gegensatz zu den Vorjahren, den Saisonstart in die Hose gehen, dann eröffnet die Abteilung Hofbericht unmittelbar das Feuer aus der Gatling-Kanone, Honeymoon is over.