Liebe Leute,
auch, wenn Daniel Jovanov vor einigen Tagen in seinem beachtenswerden Gastblog
bereits ausführlich Stellung zu der Problematik bezogen hat, möchte ich heute erneut darauf eingehen.
Ab wann ist ein Artikel, eine Kolumne, ein Kommentar oder eben auch ein Blog eigentlich gut und ab wann ist er schlecht? Kann ein normaler User bzw. Leser eigentlich exakt beurteilen, ob das Gelesene stilistisch okay ist oder nicht (möchte ich ernsthaft bezweifeln, wenn ich sehe, wie sich vielerorts die Kommentare der Leser gestalten) oder ob einigermaßen sauber gearbeitet wurde?
Nein, das kann er nicht. Er kann lesen (bzw im TV gucken und im Radio hören) und dann kann er damit umgehen. Ob, in seiner eigenen Betrachtung, der Blog oder Artikel gut oder schlecht war, hängt am Ende nur von einer einzigen Sache ab: Ob ihm der Inhalt gefallen hat! Und genau hier beginnt das Problem. Warum ist ein Blog eigentlich schlecht, nur, weil mir nicht gefallen hat, wie der Autor einen Sachverhalt beurteilt? Und warum ist er gigantisch, wenn mir der Autor aus der Seele spricht und exakt das in Worte kleidet, was ich in meinem stillen Kämmerlein schon immer gedacht habe?
Macht es sich der Leser nicht eindeutig zu einfach, wenn er so urteilt? Weigert er sich nicht vielmehr, mit den eigenen Gedankengängen kritisch umzugehen und sich selbst zu überprüfen? Doch, das tut er und ich weiß auch, warum er das tut – es ist unbequem.
Wir haben uns alle zu vielen Themen ein Urteil gebildet und dieses Urteil steht. Wenn dann ein Medium das Thema aufgreift und anders beurteilt als man selbst, dann starten spontan zwei Prozesse:
1. Was für ein Scheiß-Artikel
2. Der Autor hat keine Ahnung.
Besonders bei Punkt 2 beginnt bei mir immer wieder das große Kopfschütteln, denn auch an dieser Stelle begeht der User einen entscheidenden Fehler: Er vergißt schlicht, woher er die Informationen bekommen hat, auf deren Grundlage er sich sein jetzt in Stein gemeißeltes Urteil gebildet hat. Richtig, von den genau den Quellen, die er jetzt zu verteufeln bereit ist. Mit anderen Worten: Die Katze beißt sich in den Schwanz.
Positive Stimmung beim HSV und dann ein so kritischer (negativer) Blog…
da sehen wir mal wieder wo eines der Probleme liegt. Echt schade.
Leider wieder ein typischer “Pegelow-Blog” mit den obligatorischen Seitenhieben auf Kühne und Gernand.
Das ist ja nicht mehr auszuhalten.
Man musste nur bis zur Anfeindung gegen Karl Gernandt lesen um sicher zu wissen, dass Lars das geschrieben hat.
Ich habe bewußt diese drei „Beiträge“ aus „Schmocks Einöde“ herangezogen, um zu verdeutlichen, was ich meine. Wie mit Sicherheit bekannt ist, bin ich gänzlich unverdächtig, wenn es darum geht, den Qualitätsblog zu loben, obwohl es auch hier gewaltige Qualitätsunterschiede gibt. So lese ich die Blogs von Lars Pegelow teilweise ganz gern, sie sind zwar größtenteils buchhalterisch und etwas blutleer, dafür bleibt er aber größtenteils bei der Sache, was man von den beiden anderen Autoren nicht behaupten kann.
Nun also diese Reaktionen seiner Leser, die deshalb so passierten, weil Pegelow vollkommen zu recht auf die nicht unkomplizierte Situation mit „Gernandt – Aufsichtsrat“ und „Gernandt – Kühne-Mitarbeiter“ hinwies. Diesen Konflikt gibt es, der ist da und keiner kann ihn ernsthaft leugen. Aber – du darfst es nicht schreiben, weil es Glaubenskrieger gibt, die sowas nicht lesen wollen.
Das hat nichts mit richtig oder falsch zu tun, sondern einfach damit, ob ich den Nerv der Leser getroffen habe oder eben nicht. Problem ist nur: Ein Journalist darf seinen Beruf nicht ausüben, um den Lesern zu gefallen und leider ist es in unserem Land häufig so, dass dem Leser die Wahrheit nicht gefällt. Deshalb ist der Artikel oder der Blog nicht gut oder schlecht, sondern er ist wahr.
Was aber passiert nun, wenn der Autor etwas geschrieben hat, was einem Teil der Leserschaft nicht ins Weltbild passt? Er wird angefeindet, beleidigt, ihm wird die Expertise abgesprochen, er hat keine Ahnung.
Keiner der Brüllfrösche denkt aber ernsthaft darüber nach, was passieren würde, wenn beispielsweise Funke Media morgen entscheidet, den Qualitätsblog zu schließen. Was machen dann besonders die Dauerbewohner mit ihrer Zeit? Wenn dann noch Daniel Jovanov beschließt, nicht mehr für goal.com zu arbeiten und ich meinen Blog dichtmache, was macht ihr dann? Wieder BILD und Mopo lesen und Leserbriefe verfassen?
Ein weiterer Punkt, an dem ich teils verzweifle und über den ich teilweise schallend lachen muss, ist, wenn die Leser meinen, sie wüßten mehr als der Autor. Besonders ausgeprägt ist diese Verhaltensweisen bei verstrahlten Stalkern aus Quickborn, radfahrenden Rentner und selbsternannten Ex-Stars, die in grauer Vorzeit die Landesliga Hessen unsicher gemacht haben. Wie unfassbar arrogant ist das bitte?
Die Journalisten wissen garantiert nicht alles und die Blogger auch nicht, aber sie wissen garantiert mehr als die Leser aus Barsbüttel, Berne und Bergamo.
Noch etwas. Oft und gern wird vom Schreiber verlangt, doch mal rechtzeitig auf Mißstände hinzuweisen und beizeiten „Ross und Reiter“ zu nennen. Tut man dies, setzt lustigerweise bei einem Teil der Leserschaft ein implantierter Reflex ein, der sich dann in Sätzen wie
„Bring doch keine Unruhe in den Verein…“
„Lass den Neuen doch erstmal Zeit…“
„Jetzt geht die Hetze schon wieder los…“
ausdrückt.
Ja, was denn nun? Soll man jetzt rechtzeitig hinweisen oder soll man lieber über das, was man weiß, schweigen? Schweigt man, bekommt man später zu hören
„Ach jetzt plötzlich…“
„Wo wart ihr denn, als Trainer X die ganzen Zeit…“
„Habt ihr die ganze Zeit geschlafen?…“
Sorry, aber das ist doch lächerlich. Entweder das Eine oder das Andere. Ich habe mich dafür entschieden, die Dinge rechtzeitig beim Namen zu nennen und nicht erst bis zum Tag der Demission zu warten. Dann nehme ich gern Sprüche wie „Unruhe bringen“ oder „Bist du noch HSVer?“ in Kauf.
By the way – ich werde in den nächsten Tagen einen Blog über ein Vorstandsmitglied veröffentlichen, der auch vielen nicht gefallen wird, besonders dem Vorstand selbst. Egal, damit kann ich leben. Dann verzichte ich aber auch darauf, dem Herrn nach Ablauf seines Vertrages Dreck hinterher zu werfen.
Sorry, aber das musste mal raus.
Kurz, bündig und knapp, einfach gut. Danke für den Beitrag!
Moin Grave,das war wieder ein Volltreffer. Das ist leider die hässliche Fratze des Internets.
Vor dem Internet hatten diese Stammtischnörgler nur Ihr kleines Publikum in irgendwelchen Kneipen
und heute fühlen Sie sich wie Graf Koks.Wichtig ist, das sich keiner davon vertreiben lässt und weiterhin über den HSV geschrieben wird ,teifgründig,objektiv auch wenn es dem einen oder anderen nicht gefällt.
Also Grave frei nach Herrn Kahn aus München….immer weiter…immer weiter .
Gruß Hardy
Klasse, ich fürchte aber, dass dies bei den Betroffenen eh nicht ankommt… Muss aber natürlich trotzdem geschrieben werden.
Und auf den angekündigten Blog bin ich gespannt. Mal schauen, was da kommt.
Mit fast 54 Lebensjahren auf dem Buckel kann ich nur sagen:
„Dieser Gendefekt hat nichts, aber auch gar nichts mit Fußball oder gar dem HSV zu tun. Dieser Gendefekt ist tief verankert in Deutschland. Wann immer ein Mitglied einer Community, sei es der örtliche Gesangsverein, sei es eine im Bundestag vertretene Partei oder auch die Familie, auf einen Mißstand hinweist, ist immer der Überbringer der Nachricht schuld.“
.
Mißstände in Deutschland, so der tief verwurzelte Glaube von mindestens 75% der Menschen, verschwinden immer von ganz alleine oder lösen sich in Luft auf. Man darf sie nur nicht beim Namen nennen. Benennt jemand einen Mißstand so folgt die Strafe auf den Fuß. Der Mißstand wird schlimmer, das Verschwinden klappt nicht mehr. Deshalb der haßerfüllte Aufschrei der Gläubigen.
Also das typisch deutscheste sehe ich im endemischen Lamento, dieses oder jenes soziokulturelle oder politisch-mediale Phänomen sei typisch deutsch. Kassandra hat nicht in einem deutschen Kerker gesessen.
Wundervoll finde ich übrigens, wie im Grünflächenamt der Bürokratie-Comedy „Parks and Recreation“ lauter typisch deutsche Situationen abgedreht wurden. In den ach so unbürokratischen und berufsoptimistischen Vereinigten Staaten, versteht sich.
Die HSV-Arena ist der einzige nicht-gesellschaftspolitische Blog den ich lese. Aus meiner eigentlichen Blogosphäre kann ich nur berichten, dass ich mich auch anfangs immer sehr geärgert habe, wenn mir persönlich logisch erscheinende und scheinbar jedermann einleuchtende Zusammenhänge partout nicht in die Köpfe des Kommentariats hinein wollten. Mittlerweile lese ich die Kommentare mit Abstand: es sind die Meinungen der Anderen, die lese ich so wie die aktuelle Wetterlage, die ist auch nicht verhandelbar. Man kann i.d.R. nur seine eigene Meinung vorbringen, via Web überzeugen zu wollen ist in der Breite absolut zwecklos. Seitdem lebe ich ruhiger. – Aus der Politik: man geht in Studien von 7-10% Interessierter aus, die mitmischen wollen, der Rest sind halt Uninteressierte, Mitläufer, Claqueure, Stammtischrevoluzzer. Das ist halt so. Also setzt man sich mit dem einen Zehntel auseinander, den Rest nimmt man als Prüfung Gottes hin…^^
Grundsätzlich finde ich Deinen Blog unheimlich gut, auch wenn ich ihn nicht ganz regelmäßig lese, in diesem Zusammenhang habe ich auch irgendwie verpasst, wann / warum Du aus der vermeintlichen Anonymität (hsv-arena.net) in den quasi-korrekten Journalismus gewechselt bist, zolle Dir allerdings Respekt dafür!? 😉
Auch den obigen Beitrag finde ich gut, zumindest die Kernaussagen sind mMn korrekt (entsprechen dem, was ich denke 😉 ) und viele Leser sollten erstmal darüber nachdenken, bevor sie die Schreiberlinge kritisieren, ABER es klingt schon sehr böse arrogant, zu behaupten, man selbst (oder gar alle Schreiber, was ich übrigens für vollkommen falsch halte!) „wisse(n) garantiert mehr als die Leser in …“, vor allem wenn man anderen vorher vorwirft „Wie unfassbar arrogant ist das bitte?“.
Ich komme weder aus Bern, Bergamo oder Barsbüttel, fühle mich also nicht persönlich angegriffen, noch fühle ich mich überhaupt angesprochen, weil ich Dich nicht inhaltlich kritisiere, aber jemandem, der mehr zu wissen glaubt, dem empfehle ich dann keine Fremdwörter zu benutzen, deren Bedeutung er nicht GANZ sicher kennt! 😉 (http://de.wikipedia.org/wiki/Expertise)
In diesem Sinne: weiter so … NUR DER HSV
Moin Grave… Ich ziehe mal ein Zitat hervor „Jeder darf frei seine Meinung äußern, die Frage ist ob man es zu jeder sich bietenden Gelegenheit auch tun muss“.
Ich denke es ist auch eine Art like-Geilheit geworden, man sondert etwas in den freien Raum und um den fame braucht sich keiner mehr zu kümmern.
Vdh bin ich ganz froh, das in Deinem Blog keine chat-ausartigen Gespräche vorkommen, deren Resultate eh nur darauf hinaus laufen „Ich weiß aber mehr wie Du“. Bewusst geschrieben wie Du…
Es ist eine ekelhafte Situation entstanden, indem sich heute jeder noch so honorige Tiefflieger zu allem auslassen kann.
Das betrifft nicht nur Eure Seiten, das spiegelt sich in allen frei zugänglichen Medien wieder.
Und wo Pack auf anderes Pack trifft gibt es Verbrüderungen oder Ärger…Und es geht wieder von vorne los.
In diesem Sinne..Mach immer genau so weiter….Und am Sonntag 3 Punkte.
Das klingt ein bisschen so, als wären Beiträge für einen Blog-Leser immer nur schwarz oder weiß. Mit einem zu später Stunde abgesetzten Kommentar im Blog des Abendblattes habe ich die Gernandt und Kühne betreffenden Zeilen von Lars ebenfalls kritisiert, weil es mich ganz generell nervt, dass Herr Kühne zwischen den Zeilen dauernd kritisch gesehen und angefeindet wird.
Ich betrachte einen wohlhabenden Hamburger Geschäftsmann, der allem Anschein nach seit Kindertagen HSV-Fan ist und mehr als einmal viel Geld in unseren maroden Club gepumpt und ihn damit wahrscheinlich auch vor einem völligen Kollaps bewahrt hat, eher als Geschenk Gottes denn als Wolf im Schafspelz oder einen suspekten Investor, der heimlich Böses im Schilde führt. Wie blöd muss man eigentlich sein, um Herrn Kühne dauernd anzufeinden und in ein solches Licht zu rücken? Und wie blöd sollte Herr Kühne sein, dem HSV einfach einen Haufen Geld zu überlassen, ohne mit Herrn Gernandt dann vielleicht auch jemanden in der Führungsebene zu installieren, der weiß, wie man damit umgeht? Was soll denn so kompliziert sein an Gernandts Rolle? Zudem bin ich sicher, dass nicht nur der gemeine Fan wie ich, sondern auch der recherchierende Journalist oder Blogger nullkommanull Ahnung davon hat, was ein Herr Kühne im stillen Kämmerlein mit Herrn Gernandt zu genau dieser Thematik und angeblichen Problematik vereinbart hat. Unwissend darüber sind wir am Ende doch alle… und ja, ich hier im Frankfurter Raum bestimmt noch viel mehr als z.B. Lars, der vor Ort und am HSV sehr nah dran ist. Aber wie hatte es bei „Matz ab“ ein anderer Kommentator formuliert: Das ständige Einknüppeln auf Herrn Kühne ist nicht gerade förderlich dafür, auch andere Geldgeber für ein Engagement zu begeistern.
Wenn ich 12 Monate zurückblicke und daran denke, wer beim HSV etwas zu sagen hatte, dann ist mir jetzt hundertmal wohler – und das hat man der Ausgliederung, aber auch Herren wie Kühne/Gernandt zu verdanken, die mit ihrem Einsatz den Weg für Beiersdorfer, Peters & Co. erst bereitet haben. Ich glaube, uns – den Fans – aber auch den Hamburger Medien würde da ein bisschen Dankbarkeit und Demut ganz gut zu Gesicht stehen…
Herzlichen Dank für die Bestätigung!
Okay, ich bin nicht ausführlich genug auf die Grauschattierungen zwischen Schwarz und Weiß eingegangen 🙂 Ich lese hüben wie drüben und erfreue mich fast täglich auch an unwichtigeren Informationen rund um den HSV. Ein Artikel ist für mich nicht gleich ein Scheiß-Artikel, nur weil der Autor mal anderer Meinung ist. Und – das sage ich ja auch explizit – Lars wie auch Ihr seid am HSV wahrscheinlich nicht nur räumlich viel näher dran als ich… daher wisst Ihr auch mehr, kennt mehr Details etc.
Und ich kann innerhalb eines Artikels durchaus differenzieren zwischen den verschiedenen Inhalten und auch zwischen dem, was meine durch verschiedene Medien und Gespräche zusammengezpuzzelte Meinung von der des Autors unterscheidet. Aber sorry, speziell beim Thema Kühne gehen mir langsam die Gäule durch, weil ich diese „Fehler von Kühne“ und „Doppelrolle Gernandt“-Kacke einfach nicht mehr hören kann und lesen mag.
Ich fand den gestrigen Lars-Pegel-Off – Blog lesenswert und schließe mich der Betrachtung Gravensens an.
Was vielleicht als blutleer empfunden wird, betrachte ich als neutrale Abwägung in der Wortwahl, die eben die Meinungsbildung eines jeden Einzelnen zulässt.
Das seitens Metronom Verlag empfundene „draufhacken auf Kühne & Gernandt“,
ist bei Betrachtung einem in der Wirtschaft, zurecht angesprochener, Interessenskonflikt,
deren Handhabung und Start relativ schwierig waren. Die Schlussfolgerung des Autors war demnach richtig, daß die bevorstehende Zeit zeigen wird, ob diese Konstellation auf dauer tragbar ist…
Über die Beiträge der „Trolle“ aus dem anderen Blog, kann man nur kopfschütteln…Das ist blutleer und braucht meinerseits keine weitere Kommentierung… Man wird sie nicht ändern, nur aussperren können, daß ist in einem öffentlichen Blog des Abendblattes schwierig.. Zum Glück zieht es der Autor hier durch..
@Metronom,
genau so sehe ich das auch!!!
Das Problem ist doch,und da unterscheidet sich Grave´s Blog ganz entscheidend von dem „da drüben“,sie versuchen sich schon wieder in Stellung zu bringen!Da werden jetzt schon wieder die Messer gewätzt.
Aufgrund der epochalen Veränderungen in den letzten 5 Monaten,die,und da hast du vollkommen recht, letztenendes ohne Kühne so in der Form gar nicht möglich gewesen wären,zeigt gerade den Schreiber des HA ganz deutlich,das jetzt ein anderer Wind weht.
Wo man vorher ganz sicher davon ausgehen konnte,das Matzen und Co garantiert irgendwelche Spitzel im Elferrat hatten,dringt jetzt nichts mehr durch bzw. haben sie heute deutlich weniger „Zugriff“ auf relevante und wichtige Infos…
Also was macht man,wenn man nichts mehr in der Hand hat???
Man schiesst sich auf die neuen handelnden Personen ein!
Und da in erster Linie auf Kühne und unseren AR-Chef!
Mal davon ab,es ist doch völlig legitim,wenn der größte Geldgeber natürlich auch seinen Abgesandten im Club unterbringt.
Ist in jedem anderen AR in der Buli genauso. Nur beim HSV wird immer expliziet darauf hingewiesen….wie böse das alles ist.Kühne wird den Club komplett übernehmen usw. usw. …..so ein Blödsinn
Statt sich mal mit seriösen Journalismus um die wirklich wichtigen Themen zu kümmern(was man von Matzen und Co ja eigentlich erwarten dürfte)kommt da schon seit Jahren immer wieder nur Schrott
–
Naja und über die Bloggewohnheiten von den Autoren bzw. den Kommentaren der „Trolle“ rege ich mich schon lange nicht mehr auf…..es bringt einfach nichts!!!
Moin, Moin Grave,
ein schöner Blog von dir und das schlimme daran war für mich, dass ich mich teilweise selber darin wiedererkannt habe. Ich habe früher auch ab und an mal so reagiert, würde das als Kurzschlussreaktion bezeichnen. Ich habe aber irgendwann für mich erkannt, dass es nicht wirklich zielführend ist einen Kommentar zu schreiben, wenn man von dem gerade gelesenen frustriert, verärgert oder sonst wie angegriffen ist. Da heißt es tief durchatmen, alles sacken lassen, den Blog nochmal lesen und dann kann man seine eigene Sichtweise darstellen ohne das man beleidigend oder ausfallend wird. Nur diese Fähigkeit (oder der Willen das zu lernen / zu versuchen) geht den meisten Trollen im Internet halt komplett ab. Da wird gelesen, sich aufgeregt und mit (sehr) kurzen Antworten blind um sich geschlagen. Von daher mache bitte weiter so und lösche weiterhin diesen geistigen Abfall und ich freue mich auch weiterhin auf deinen Blog und die dazugehörigen Kommentare.
Schönen Gruß aus dem verregneten München
Marco
P.S.: Bin jetzt schon mächtig gespannt auf deinen Blog über das Vorstandsmitglied. Kann sich ja eigentlich nur um einen von den „Restvorständen“ aus dem e.V. handeln, oder? 😉
In einem der Bühnenprogramme von Dieter Nuhr hat selbiger einmal gesagt: „Meinungsfreiheit bedeutet, dass man eine Meinung haben kann, nicht haben muss.“
Das gleiche tritt auch auf alle Medien, deren Meldungen und letztendlich auch auf jeden Blog zu. Wenn ich selber zu blöd bin, mir meine eigene Meinung zu bilden, dann ist es einfacher, ich übernehme eine andere oder nehme eine alte aus der Schublade. Das ist dann nach dem Motto, das haben wir immer schon so gemacht.
Ein Blog kann nicht per se scheiße oder super sein, man kann sich halt nur mal weniger und mal mehr mit dem Inhalt identifizieren. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Wenn man nun mit dem Blog einverstanden ist, ist alles gut und es passiert nichts. Vielleicht bekommt der eine oder andere noch ein warmes Gefühl, weil er denkt, er sei super schlau, weil der Blogger das auch so sieht. Schlimm wird es nur, wenn der Blog eine andere Meinung widerspiegelt. Wie Grave schon geschrieben hat, machen sich die wenigsten User die Gedanken, warum der Blogger auf solche Ideen kommt, bzw. welches Wissen er zu Rate gezogen hat. Hier kommt der Punkt mit dem Nachdenken, oder doch ab in die Schublade.
Extrem schlimm wird es dann, und jetzt komme ich wieder zu Dieter Nuhr, bei den Leuten, die dann der Meinung sind, andere Zeitgenossen auf Teufel komm raus mit der eigenen Meinung bombardieren zu müssen, mit dem Hintergrund diese einfach totzulabern, anstatt auch einmal andere Meinungen zuzulassen. Das sind dann die Typen, die früher in den Pausen alleine auf dem Schulhof standen ….
Ich lese auch im Nachbarblog mit und habe vor einigen Wochen mal die Moderatoren darum gebeten, vielleicht doch etwas Wert auf die Qualität zu legen. Einer der Schreihälse dort meinte dann, dass es Zensur sei, wenn ich anderen vorschreibe, was man dort schreiben soll. Ich habe dann nicht mehr geantwortet, weil es mir definitiv zu blöd war. Ich lese den Blog immer noch und wenn ich etwas Unterhaltsames brauche, lese ich die Kommentare der User. Die haben zwar nur zu 10 % etwas mit Fussball zu tun, haben aber doch einen satirischen Unterhaltungswert. Am frühen Morgen ein Blick in deren Nachtschicht und der Kaffee läuft mir vor Lachen aus der Nase wieder raus …
Fazit: Ein Blog ist nur so gut wie der Blogger und auch nur so gut, wie die aus dem Text resultierenden Überlegungen der Leser.
Auch wenn kein direkter Kommentar zu Deinem Blog, so finde ich doch, dass folgender Link sehr lesenswert ist – ich habe jedenfalls sehr darüber geschmunzelt:
http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_bundesliga/artikel_970181.html
Ganz so schematisch sollte man „den“ Leser besser nicht skizzieren. Und schon gar nicht aus spontanen social media Feedbacks prinzipielle Argumente basteln.
Genauso wenig, wie die wenigen kommentierenden Leser representativ für die Gesamtheit der Leser sind, genauso wenig kann man darauf schließen, dass alle nicht kommentierenden Leser mit den Wertungen in einem Artikel übereinstimmen – finden sie den Text interessant und/oder anregend, kommen sie vermutlich wieder. Die Gründe – gute Recherche, starke Meinung, interessante Ansätze, lustige Geschichten – können ganz ganz viele sein. Auch andere als der Autor eigentlich beabsichtigt hat. Lesen, das ist auch schon der ganze „Job“ des Lesers. „Verstehen“ ist nicht steuerbar und kein Autor kann den Anspruch darauf einklagen.
Ich finde es sehr mißlich, wenn Leser auf eine Lesart verpflichtet werden sollen. Sicher, im Subtext passiert das dauernd — besonders lehrreich fand ich immer den Presseclub und seine Frageviertelstunde: Die Journalisten untereinander haben in der Sendung zuvor den Bereich vernünftiger Interpretationen ihrer Meinung nach abgedeckt und dabei eigentlich vor allem um ihr Stammpublikum geworben – immer schwingen Zugehörigkeiten mit: Von meiner abonnierten Redaktion lasse ich mir die Welt einfach lieber erklären. Die Vox Populi durch das Telefon danach wird oft von derart grausamen, verbohrten Statements (statt Fragen) bevölkert, dass es einen schaudern möchte. Man weiß leicht nach 10sec wohin der Fragesteller weltanschaulich steuern möchte. Aber macht es das ganze überflüssig? Sind die Querulanten bloß unbelehrbar und brauchen nur Rezeptionshilfen? In die Richtung gehen fast immer die Antworten der Journalisten (und ich könnte es wohl nicht besser). Die Frage ist nur wo hört die Gewißheit auf und beginnt die Anmaßung. Der journalistische Diskurs wird sehr leicht ein hermetisch abgeschirmter, im Presseclub dauert es selbst bei streithaften Runden nur 45 Min, bis die nach außen hin eine klare Front bilden. Nicht zuletzt deshalb haben ja die neuen Medien da den Fuß in die Tür gesetzt.
Ich würde grundsätzlich übereinstimmen, wenn man denn die Kompetenzvermutung den Journalisten grundsätzlich zugestehen würde. Nicht zuletzt aber so Nummern wie der kurz bevorstehende De Vriij-Transfer lassen daran allerdings arge Zweifel aufkommen.
Schaut man sich zum Beispiel die Bloglandschaft zu Fussballvereinen mal grob an, fällt auf, dass sich zum Beispiel die Sprache im Matz-Ab-Blog sowohl auf Seiten der Blogger, als auch der Kommentatoren komplett abhebt von anderen. Man vergleiche zum Beispiel blog-g der Frankfurter Rundschau zur Eintracht (mein Verein, daher als naheliegendes Beispiel) inklusive deren Video-Analysen nach den Spielen. Das ist nicht nur sprachlich und intellektuell, sondern von der ganzen Herangehensweise ein himmelweiter Unterschied. Inklusive Kommentatorenschaft. Andere, wie der Schalker Koenigsblog, explizit nicht von Journalisten betrieben, heben sich auch wohltuend ab, trotz eingestandener Fanbrille.
Matz Ab hält keinerlei journalistischen Ansprüchen stand, die ja ab und an hochgehalten werden. Relevante Meldungen und Infos finden dort nicht statt, Verlinkungen auch auf Artikel im Abendblatt (was ja theoretisch und marketingtechnisch eigentlich der Sinn eines solchen spezialisierten Anhängsels sein müßte) sind äußerst selten. Damit ist das ganze eben nicht Fakten basiert. Was übrig bleibt ist ein sehr subjektives (und schecht geschriebenes, von den ganzen Tippfehlern mal abgesehen) und furchtbar aufgeregtes und gefühltes Fan-Geschwurbel. Das an sich ist ja nicht verwerflich, würde es nicht ständig unter dem Deckmantel des vermeintlich kritischen Journalismus daherkommen, der ziemlich oft mit einer „Ich weiß was und sags aber nicht“-Haltung einhergeht.
Der Umkehrschluss, der oben im Artikel thematisiert wird, ist natürlich auch kompletter Humbug. Eine solche Berichterstattung, wie sie drüben gepflegt wird, wo nach einem Sieg gefühlt wieder die Meisterschaft als Ziel ausgegeben wird, leistet allerdings der Annahme der Leserschaft vorschub, eine Lobhudelei sei grundsätzlich in Vereins- und damit in Faninteresse.