Der Kampf beginnt!

Liebe Leser,

am 30.05.2017 schrieb ich einen Blog mit dem Titel “Die Schlacht der zwei Heere”, angelehnt natürlich an den 3. Teil der Hobbit-Saga “Die Schlacht der fünf Heere”.

Nun, diese Schlacht hat seit einiger Zeit begonnen, aber gestern nun wurde sie erstmal (außer von mir) in die Öffentlichkeit gezogen. Da ich ja grundsätzlich schlecht informiert bin, mies recherchiere und niemand mit mir spricht, verwundert es doch ein wenig, dass die Freunde von der BILD erst am 06.06.2017 mit der Nummer um die Ecke kommen.

http://m.bild.de/sport/fussball/hsv/die-planungen-stocken-weil-der-aufsichtsrat-auf-die-gehalts-bremse-tritt-52054274.bildMobile.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

Zwei Wochen nach der Rettung gibt es beim HSV schon wieder Stress. Obwohl Investor Klaus-Michael Kühne (80) erneut Millionen für Einkäufe locker machen will, tritt der Aufsichtsrat auf die Bremse. Machtkampf um neue Spieler!

Der Milliardär erklärte, dass er dem dauerklammen HSV als Sofort-Hilfe rund 20 Mio Euro für Verstärkungen zur Verfügung stellen will. In einem zweiten Schritt wäre Kühne bereit, die Summe noch mal deutlich aufzustocken. Möglicherweise sogar zu verdoppeln.

Passiert ist bislang noch nichts. Da kommt der Aufsichtsrat ins Spiel. Denn der hält – zumindest in größeren Teilen – nichts von einer zügigen Einkaufs-Tour.

Deals, die Geld kosten. Soll sich etwas bewegen, muss der Aufsichtsrat den Fuß von der 48-Mio-Bremse nehmen. Wenn nicht, ist der Klub – trotz der neuen Kühne-Millionen – zunächst erst einmal handlungsunfähig.

Erstaunlich, oder? Da prangert die hiesige Presse seit Jahren an, dass der Aufsichtsrat seiner Kontrollpflicht nicht nachkommen würde, jetzt tut er, zumindest in Teilen, genau das und nun fordert die BILD, dass der AR “den Fuß von der 48-Mio-Bremse” nehmen soll, weil man ansonsten nicht handlungsfähig sei.

Kein Wort darüber, warum man nicht handlungsfähig ist.

Keine Silbe über den Mann, der diesen Zustand herbeigeführt hat.

Keine Forderung an einen hochbezahlten Trainer, aus einer Mannschaft mit einem überdurchschnittlichen Bundesliga-Etat eine schlagkräftige Truppe zu bauen.

Stattdessen die Aufforderung, sich noch mehr in Kühnes Hände zu begeben, überbezahlte Söldner wie einen maladen Papadopoulos zu kaufen und die vorhandene Situation noch weiter zu verschlimmern. Keine Anerkennung dafür, dass der von der Presse selbst geforderte Sparkurs vielleicht endlich einmal umgesetzt wird.

Um meine Meinung an dieser Stelle ganz deutlich zu machen: Herr Bruchhagen und Teile des Aufsichtsrats handeln endlich einmal so verantwortungsbewusst, wie ich es von Geldverbrenner Beiersdorfer verlangt habe. Der HSV beschäftigt einen gut bezahlten Sportchef, soll dieser doch erst einmal einige Spieler veräußern. Warum konnte ein Absteiger aus Stuttgart vor der letzten Saison Spieler für mehr als € 41 Mio. veräußern, aber für HSV-Kicker gibt es keinen Markt? 

Die Frage, die sich vielleicht einige Stellen, lautet wohl: Warum kommt dieser Artikel von der BILD jetzt und warum nimmt die BILD diese Position ein? Nun, das ist eigentlich ganz einfach zu erklären – die BILD wird instrumentalisiert. Die Kräfte um Kühne/Struth, Gisdol, Wettstein etc. stecken einfach mal durch, dass man ja wolle, aber nicht könne und die BILD braucht Meldungen. Ob dies nun die Meinung der Redakteure widerspiegelt oder nicht, spielt erstmal keine Rolle, wenn man von “der anderen Seite” nichts bekommt. Hätte Bruchhagen vor einigen Tage in einem informellen Gespräch durchsickern lassen, dass man sich in den Gremien einig sei, auf die Kühne-Offerte zu verzichten, dabei sei man jedoch auf internen Widerstand gestoßen, so hätte die BILD dies vermeldet und eine andere Position bezogen, so läuft das.

Nun aber hat die Kühne-Truppe das Feuer eröffnet und die Herren um Bruchhagen und Dr. Andreas Peters sind in der Defensive. Bleibt nun abzuwarten (und zu hoffen), dass die Männer dem Druck standhalten, denn sie machen es zu 100% richtig. Auf der anderen Seite sollte man sich doch einmal eine Frage stellen:

Wer ist eigentlich für die Geschicke des Vereins respektive der AG zuständig und verantwortlich? Der Aufsichtsrat und Vorstandsvorsitzende oder der Investor,sein Berater und der Trainer? Meine Wahl dürfte eindeutig ausfallen.

Die wichtigste Frage lautet jedoch:

Wie soll ein HSV, der bereits zum jetzigen Zeitpunkt intern komplett zerrissen ist, überhaupt funktionieren? Wie soll ein Bruchhagen überhaupt arbeiten, wenn er weiß, dass seine Entscheidungen von Externen (Investor) und Untergebenen (Gisdol) angezweifelt werden? Man denke an einen sportlich erfolgreichen Verein wie Borussia Dortmund, wie der Vorstand reagiert hat.

Für diejenigen, die immer noch Lust haben, weiterzulesen, habe ich noch etwas. Daniel Jovanov hat gestern Abend auf Facebook eine extrem detaillierte Analyse des Kühne-Interviews aus dem Abendblatt vorgenommen und ich finde es mehr als lesenswert, da Daniel eine große Reihe von Widersprüche in den Aussagen des Investors aufdeckt. Also bitte…

Da im Moment “nicht viel los” ist und in im Hintergrund “in Ruhe” gearbeitet wird – was nicht stimmt, das Gegenteil ist der Fall, aber das werden die nächsten Tage und Wochen erst deutlich werden lassen – habe ich mir gedacht, schauen wir uns das Interview von Klaus-Michael Kühne im Abendblatt vom 1. Juni noch einmal genauer an und analysieren seine viel diskutierten Aussagen im Detail.

Ich muss zugeben: Beim erstmaligen Lesen war auch ich angetan von so manchem Satz, den wir da geliefert bekamen. Allerdings verfestige sich nach viele Telefonaten mit Personen in und um den HSV der Eindruck, dass die Botschaften hinter den Aussagen sehr viel Wirkung entfaltet haben. Aber leider nicht im positiven Sinne. Dazu gleich mehr.

Das Interview ist ein “semantisches Meisterwerk”, wie einer meiner Gesprächspartner feststellte, hat es doch beim Großteil der Fans und der berichterstattenden Medien einen guten, zum Teil sogar sehr guten Eindruck hinterlassen. Kühne hat sich deutlich positioniert und einige clevere Tricks eingebaut, um sich die Zustimmung der Mehrheit zu sichern.

Thema I: Ein Titel in drei Jahren?

Kühnes Aussage: “Selbstverständlich wünsche ich mir eine ständige Aufwärtsentwicklung und kein Zittern mehr. Wenn Sie schon fragen: Ich würde es gerne noch erleben, dass der HSV eine Trophäe gewinnt. Dass dies kurzfristig unrealistisch ist, weiß ich. Aber warum nicht in drei Jahren?”

Der erste große Widerspruch steht gleich am Anfang des Interviews. Kühne hat verstanden, dass eine Trophäe “kurzfristig” unrealistisch ist. Insbesondere für einen Verein wie den HSV, der in den letzten Jahren fast alles falsch gemacht und von noch mehr Klubs in dramatischer Geschwindigkeit überholt wurde. Um “kurzfristig” eine Trophäe zu holen, müsste der HSV ab sofort so gut wie alles richtig und alle anderen jede Menge Fehler machen. Wie realistisch ist das? Überhaupt nicht.

Thema II: Mit wem redet Kühne eigentlich?

Frage und Antwort:

“Wie intensiv war Ihr Kontakt zum Club in diesen Tagen?

Ich habe Markus Gisdol sofort per Mail gratuliert, später haben wir telefoniert. Ich schätze seine sympathische, aber auch zielstrebige Art. Herrn Todt kenne ich nur flüchtig, Herrn Bruchhagen habe ich nur selten getroffen. Meistens kommuniziere ich mit dem Finanzchef, Frank Wettstein.”

Interessanter und vielsagender Einblick in die inneren Verhältnisse. Dass Kühne ein Unterstützer von Gisdol ist, hat er bereits vor einem halben Jahr geäußert. Der Hintergrund ist klar: Kühne brauchte im Verein nach dem Aus von D. Beiersdorfer einen neuen, starken Verbündeten. Und wer eignete sich da besser als der Trainer, der, ähnlich wie sein Vorgänger Labbadia, beim HSV so gut wie alles machen musste und nach dessen Wunsch selbst der Sportchef gesucht wurde?

Außerdem bemerkenswert, dass er mit Bruchhagen, wie von mir schon mehrfach beschrieben, so gut gar nicht spricht, dafür aber umso mehr mit dem damals vom AR-Chef K. Gernandt gecasteten Finanzvorstand F. Wettstein. Werden hier erste Tendenzen deutlich, wer mit wem zusammenarbeitet und welche unterschiedlichen Interessen aufeinander prallen?

Thema III: Kleine Brötchen

Frage und Antwort:

“Früher haben Sie unternehmerischen Mut gefordert, um schnell in die Europacup-Plätze vorzustoßen. Was sagen Sie heute?

Dass der HSV kleinere Brötchen backen muss. Auch wenn ich keine tieferen Einblicke habe, weiß ich wie Sie, dass die finanzielle Situation alles andere als rosig ist. Herr Bruchhagen ist sicher der Exponent einer Sparpolitik. Stars für hohe Ablösen und Gehälter zu verpflichten, wird nicht möglich sein – und es wäre vielleicht auch der falsche Weg. Ich kann ja nicht auch noch die laufenden Gehälter bezahlen, das muss der Verein schon selbst stemmen. Und schön wäre, wenn es gelänge, einige Talente einzubauen und zu fördern. Ich habe gehört, Fiete Arp wäre so einer.”

Klingt vernünftig, oder? Was Kühne hier bestätigt: Es ist kein Geld da für Neuverpflichtungen. Und Gehälter, anders als bisher kolportiert, wolle er nicht übernehmen. Übrigens sind die riesigen Gehälter der von Kühne finanzierten Spieler entscheidend für das fette Minus in der Bilanz und die Probleme mit der DFL wegen der Lizenz. Ist damit klar, dass Kühne erst das Problem verschärft und sich später als Retter feiern lassen kann?

Zurück zum Status Quo: Welche Möglichkeit hat der Verein? Ohne seine Hilfe so gut wie gar keine. Und diese bietet er im nächsten Satz an:

“Ich habe Herrn Gisdol und Finanzchef Wettstein mitgeteilt: Jawoll, wenn überzeugende Vorschläge kommen, würde ich noch mal helfen.”

Wieder Gisdol und Wettstein, kein Wort von Bruchhagen. Die Frage lautet jetzt: Wer beurteilt, welcher Vorschlag überzeugend ist? Kühne selbst? Spielerberater Volker Struth? Oder Reiner Calmund?

Und hieß es nicht eben noch, der HSV müsse “kleinere Brötchen” backen? Warum wäre der Kauf von Papadopoulos, für den laut Kühne ein “stattlicher Betrag” fällig wäre, die Rede ist ja von etwa 10 Millionen Euro, dann ein “wünschenswerter Deal”?

Thema IV: Weniger als 30 Millionen?

Eine Randnotiz, aber keine unwichtige:

Frage und Antwort: “Vergangene Saison haben Sie mehr als 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt …

… ich habe meine Buchhaltung nicht bei mir … Die Zahl ist zu hoch, aber es waren erhebliche Beträge.”

Der HSV hat im letzten Sommer etwa 45 Millionen für neue Spieler ausgegeben und nur etwa 5 Millionen eingenommen. Macht ein Transferminus von 40 Millionen Euro. Abzüglich der vor dem Kühne-Deal getätigten Transfers Mathenia (800.000) und Wood (3,5 Millionen) bleibt ein Minus von mehr als 35 Millionen Euro. Wenn die in der Frage aufgeworfene Zahl 30 Millionen Euro von Kühne als “zu hoch” bezeichnet wird, bedeutet das, dass er doch nicht in Gänze für die Ablösesummen aufgekommen ist?

Thema V: Einfluss

Aussage von Kühne: “Es wird ja immer wieder behauptet, der HSV wäre abhängig von mir und ich würde mich zu sehr einmischen. Ich möchte an dieser Stelle einmal betonen, dass ich nie durchgesetzt habe, einen bestimmten Spieler zu holen, so weit reicht mein Einfluss nicht, das will ich auch gar nicht. Ich bin doch nicht so vermessen zu glauben, dass ich es besser weiß als die Experten. Die Clubführung braucht Qualität auf allen Ebenen. Da gab es viele, zu viele verschiedene Amtsträger in der Vergangenheit.”

Punkt 1: Wie abhängig der HSV von Kühne ist, haben wir ja bei der Erfüllung der Lizenzbedingungen gesehen.

Punkt 2: Clevere Formulierung. Er habe “nie durchgesetzt”, einen bestimmten Spieler zu holen. Das mag zwar stimmen, richtig ist aber auch, dass er allein darüber entscheidet, ob ein Spieler kommt oder nicht, wie D. Beiersdorfer im Sommer 2016 zugab.

Punkt 3: Vor vier, fünf Jahren klang das mit der Vermessenheit noch ein wenig anders. Da forderte Kühne öffentlich die Verpflichtung von R. van der Vaart, um mit ihm zurück an die Spitze zu kommen. Es folgte der totale Absturz. Ob dieses Beispiel Kühne eine Lehre war? Wäre schön. Aber warum sonst hat er im Sommer 2016 eine Konstellation geschaffen, in der er es ist, der über Transfers entscheiden darf? Warum hat er nicht gesagt: Jawoll, Herr Beiersdorfer, ich glaube, Sie sind ein guter Sportchef, hier sind 25 Millionen Euro, machen Sie was draus? Warum muss jeder Transfer mit ihm abgesprochen werden? “Wenn Kühne nicht will, kommt halt ein anderer”, hatte Beiersdorfer seinerzeit gesagt…

Thema VI: AG-Anteile und Aufsichtsrat

Aussage von Kühne: “Auch ich möchte mit meinen Mitteln haushalten. Mein jüngstes Engagement (im Zuge einer Kapitalerhöhung stieg sein Anteil auf 17 Prozent, d. Red.) war das Ergebnis vielfältiger Überlegungen und Berechnungen. Das schließt nicht aus, dass man noch weiter erhöht. Aber es stimmt, ich hoffe auf weitere Investoren. Der Verein sollte meiner Meinung nach die Möglichkeiten für Privatinvestoren erweitern und nicht an seinem 75,1-prozentigen Anteil festhalten, sondern mindestens 49 Prozent zulassen. Das ist aber ein weiter Weg und hängt mit der 50+1-Regel zusammen, die sicher irgendwann fallen wird.”

Er schließt einerseits nicht aus, seine Anteile an der AG weiter zu erhöhen (warum tat er das nicht gleich und schaffte dem HSV damit ein frei verfügbares Budget für die aktuelle Transferperiode?), andererseits empfiehlt er dem Verein, nicht an seinem 75,1-prozentigen Anteil festzuhalten. Der Vorteil für ihn, sollte sein Anteil auf über 25 Prozent steigen: Er dürfte über die Besetzung des Aufsichtsrates mitbestimmen bzw. sein Veto einlegen, was er aktuell nicht darf. Der Aufsichtsrat wiederum bestellt und entlässt Vorstände..

Randnotiz: Sobald gegen die 50+1-Regel geklagt wird, fällt sie. Hasan Ismaik von 1860 München soll angeblich eine Klage vorbereiten. Damit wäre der Weg frei für eine totale Übernahme. Dass keine anderen Großinvestoren beim HSV einsteigen, wie Kühne sich das wünscht, liegt übrigens an ihm selbst..

Frage und Antwort:

“Sie wissen aber, dass noch in diesem Jahr eine Neubesetzung im Rat ansteht.
Darüber bin ich oberflächlich informiert. Ich weiß auch, dass HSV-Präsident Jens Meier dabei ein entscheidendes Wort mitzusprechen hat, da der e. V. die große Mehrheit der AG-Anteile hält. Dennoch würde ich mir wünschen, dass die Investoren bei der Besetzung von Aufsichtsräten ein Mitspracherecht haben, schon alleine um zu demonstrieren, dass der Verein von mehreren Parteien getragen wird. Ich habe bisher nicht daran gedacht, aber vielleicht habe ich bei einer 17-prozentigen Beteiligung ein moralisches Recht, einen Aufsichtsrat bestellen zu dürfen. Jedenfalls hoffe ich, dass Karl Gernandt dabei bleibt.”

Ja, was denn nun? Einfluss und Mitspracherecht? Oder doch keines?

Thema VII: Bruchhagen nur eine Übergangslösung

Aussage von Kühne: “Frank Wettstein ist ein guter Finanzchef, Jens Todt ist neu, muss sich bewähren. Heribert Bruchhagen ist wohl eine Übergangslösung, aber unter den gegebenen Umständen nach Beiersdorfer eine vernünftige Wahl. Er hat Ruhe in den Verein gebracht und es geschafft, das sportliche Elend gerade noch zu vermeiden. Der HSV befindet sich im Übergang.”

Man muss bei Kühne immer ganz genau hinhören, wie und über welche Protagonisten er spricht. Klar, die Interpretation der BILD-Zeitung, Kühne lasse Bruchhagen mit seiner Aussage wackeln, klang zunächst überspitzt. Aber auch hier hat sich für mich nach vielen Telefonaten herausgestellt, dass diese Aussage im HSV selbst und in seinem näheren Umfeld durchaus genau so verstanden wurde, wie die Bild sie interpretierte. Kühne weiß um das Gewicht seiner Worte und wird diese Formulierung, so inhaltlich zutreffend sie auch sein mag, nicht einfach so getätigt haben. Die Frage, die sich nach diesen Worten stellt: Wer soll Bruchhagens Weg, der bekanntermaßen vorsieht, die Finanzen in den Griff zu bekommen und die Kosten zu senken, eigentlich folgen, wenn er ohnehin nur eine “Übergangslösung” und der HSV sich insgesamt im “Übergang” befindet? By the way: Befindet sich der HSV nicht ständig im Übergang?

Thema VIII: Werder Bremen

Aussage von Kühne:

“Übrigens wollte auch Werder Bremen von mir gefördert werden.

Wie meinen Sie das?

Da mein Vater aus Bremen stammt und damit auch unsere Firma, wurde ich vor einigen Jahren ins Weserstadion eingeladen. Die dortigen Banken fragten mich: Wie können Sie nur den HSV unterstützen und nicht auch Werder? Denen habe ich gesagt: Sorry, aber ich bin Hamburger.”

Das Irrationalste an den Schluss, damit das Vorherige in den Hintergrund rückt. Kühne wollte Werder Bremen nicht fördern. Wie geil ist das denn, werden sich viele Ultra-Fans denken. Ob Werder allerdings wirklich bei ihm anfragte, sagt er nicht. Er sagt lediglich, dass dortige Banken ihn gefragt hätten. Was das bedeuten soll? Keine Ahnung, jedenfalls unterstützt er den HSV und nicht Werder Bremen. Ein wahrer Retter. Oder?

http://www.abendblatt.de/…/Klaus-Michael-Kuehne-ueber-die-t…

Von | 2017-06-06T07:18:09+02:00 6. Juni 2017|Allgemein|32 Kommentare

32 Comments

  1. BerndH60 6. Juni 2017 um 08:16 Uhr

    “Randnotiz: Sobald gegen die 50+1-Regel geklagt wird, fällt sie. Hasan Ismaik von 1860 München soll angeblich eine Klage vorbereiten. Damit wäre der Weg frei für eine totale Übernahme.”
    Genau diesen Gedankengang bezüglich der 50+1 Regelung hatte ich auch.
    In der DFB-Zentrale in Frankfurt war und ist bekannt das für diese spezielle deutsche Extrawurst, nämlich das ein Wirtschaftsunternehmen gleichzeitig profitorientiert und gemeinnützig sein kann, spätestens vor dem EuGH Schluss ist.
    Der DFB hat ja extra für Martin Kind, der seinerzeit auch klagen wollte, die 20-Jahre-Regelung ausgearbeitet.
    Mit diesem Gedanken im Kopf macht jeder einzelne Schritt von Kühne für ihn persönlich richtig Sinn.
    Die Frage, die sich auch der letzte Träumer aber stellen muss,lautet: Was kommt danach?
    Kühne ist ein alter Mann, irgendwann ist Schluss. Also selbst wenn Kühne tatsächlich beste Absichten hätte, wird der HSV eines nicht mehr allzu fernen Tages schlichtweg “vererbt”.
    Wenn sich jetzt die Fraktion, die dem HSV einen Rest von Selbstständigkeit erhalten möchte, nicht durchsetzt, wird der HSV demnächst nur noch eine Handelsmarke wie Persil oder Smarties sein.
    Andererseits kann man ja insbesondere in England sehen, dass das dem gemeinen Fan am Ar… vorbei geht. Also wenig Hoffnung.

  2. Michael 6. Juni 2017 um 09:05 Uhr

    Besten Dank für den situationsbedingt herben, aber klaren Trunk am Morgen. Die Darstellung ergibt ein geschlossenes Bild der derzeitigen und zukünftigen Situation des HSV, der sich so viele verschließen werden.
    Kühne will die Kontrolle, deshalb hat er jahrelang Abhängigkeit geschafffen.
    Daß er weder Ahnung von der Materie noch seriöse Berater hat, blendet er geflissentlich aus. Außerdem ist er so reich, dass es ihm nie wehtun wird. Das Geld, das er in sein “Hobby” gesteckt hat, ist in Relation so viel, als hätten wir zwei, dreihundert Piepen im Kasino verloren. Ärgerlich, schütteln, weiter geht’s.
    Es kommt entscheidend darauf an, wie sich Vorstand und AR verhalten. Nun geht es ums Ganze.

  3. LeonacomitCabrio 6. Juni 2017 um 09:24 Uhr

    Man sollte diese Situation endlich als das sehen, was es ist.

    ALS Chance .. Endlich mit Augenmaaß vernüftige Leute zu einem vernünftigen Preis zu holen bzw. den Nachwuchs vermehrt einbauen

  4. atari 6. Juni 2017 um 09:37 Uhr

    drüben kapieren sie wieder nix – Hauptsache Doppelnick:

    Montesiat83 sagt:
    6. Juni 2017 um 09:29
    Kühne wird sich nicht von einem planlosen AR sagen lassen wie es weitergehen soll. Der Geldhahn ist dann auch bald zu. Und wie geht es dann weiter lieber AR?

    • Gravesen 6. Juni 2017 um 10:40 Uhr

      Du musst dir immer wieder vergegenwärtigen – dort “drüben” schreibt das Dümmste vom Dummen. Wenn ich mit Leuten spreche und den Primaten-Blog erwähne, höre ich von 100 Stimmen mindestens 98 mal: Da schreiben doch nur Vollidioten, ich lese den Quatsch nicht.

      • atari 6. Juni 2017 um 10:52 Uhr

        ist schon bezeichnend, dass sie sich sogar mehrere Accounts anlegen, um ihrer kranken Meinung noch mehr Gewicht zu verleihen oder bei einer Sperre noch alternative Accounts zu haben. Haben sie Dir nicht immer vorgeworfen, dass Du dort mit mindestens 10 Prepaidkarten und Accounts unterwegs bist? Vor ein paar Tagen habe ich dort gelesen, dass man davon ausgeht, dass die HSV-Führung mitliest und deshalb Stimmung gegen Personen / AR gemacht werden soll. Da wurde mir klar, warum einige sich täglich wiederholen – damit es irgendwann mal einer beim HSV liest. Die glauben das wirklich!!! Kein Scherz!!!

  5. Micha 6. Juni 2017 um 10:13 Uhr

    Hervorragender Blog, der die HSV-Problematik nachvollziehbar auf den Punkt bringt. Ich fürchte, dass Bruchhagen einknicken wird, weil er nicht die mittelfristige Zukunft des HSV darstellt. Aber man wird sehen, die Aufgabe der Verhinderung einer Übernahme durch Kühne hat er ja durch die Mehrheit des AR bekommen (einschließlich der Verhinderung einer Insolvenz). Haben die “guten” Kräfte im AR wieder versagt, weil sie einen Rentner als ‘Retter’ geholt haben?

  6. Micha 6. Juni 2017 um 10:18 Uhr

    Zur Gesamtverantwortlichkeit möchte ich in die Runde sagen, dass die Verantwortung m.E. ganz klar bei der HSV-Führung der letzten Jahre und heute liegt – nicht beim Investor. Niemand muss zu falschen Bedingungen mit klar absehbaren Folgen teure Darlehen vereinbaren und sich bis zur Abhängigkeit verschulden! Umso schlimmer, dass Beiersdorfer beim HSV noch einen Nebenjob hat und man sich nebulös bei ihm bedankt. Absurd!

  7. Oliver Bruchholz 6. Juni 2017 um 10:47 Uhr

    Hey Grave. Das Einknicken des AR wird das endgültige Ende sein. Es wird so kommen denke ich. Wie siehst du das?

    • Gravesen 6. Juni 2017 um 10:58 Uhr

      Schwer zu sagen. Im Grunde kann der AR (bzw. Teile des AR) jetzt gar nicht mehr zurück, wo bekannt geworden ist, dass man sich der neuen Kühne-Offensive nicht anschließen möchte. Auf der anderen Seite wird im Herbst ein neuer AR bestimmt, aber dann ist die Transferfrist vorbei. Ich vermag nicht zu sagen, wie das Ganze ausgeht, aber ich hoffe, die Herren bleiben standhaft und fordern von ihren hochbezahlten Angestellten (Trainer und Sportchef) endlich einmal Leistung, anstatt immer nur dem Gebettel nach neuen teuren Stars nachzugeben-

      • WhatAboutHSVism 6. Juni 2017 um 12:38 Uhr

        Der AR und Bruchhagen haben doch nur eine Chance, standhaft zu bleiben. Wenn Todt es schafft, die Karteileichen wie Lasogga und Hunt von der Gehaltsliste zu bekommen.

        Die Attacke des Kühne Lagers kommt zur besten Zeit. Ohne Verkäufe keine Bewegungsfreiheit. Im Moment sind AR, Bruchhagen und Todt sitting ducks.

        Jovanovs Analyse unterschreibe ich zu 100%, deckt sich mit meiner Meinung vom Vorblog.

        Wenn Todt nicht bald verkaufen kann, ist die Position des AR unhaltbar. Die Chancen sind also gegen Null, außer es kommen Wunderangebote für die Spieler, die weg müssen, um die Ecke.

        Glaubt wer daran?

        Vielleicht sollten sich der AR, Bruchhagen und Todt das Kriegsmotto der Klingonen aus Star Trek vor dem Kampf sagen: “Heute ist ein guter Tag zum Sterben”…