Alter Schwede, da hat sich aber mal wieder einer Luft verschafft. Ob diese unregelmäßigen Ausbrüche von „Gönner“ Klaus-Michael Kühne nun sinnvoll sind oder nicht, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein. Fakt ist aber, dass  besonders die besoffenen Träumer, die immer noch der Meinung sind, der Mann würde dem HSV etwas schenken, aus ihren feuchten Träumen erwachen sollten. Anyway, Herr Kühne hat der SportBild mal wieder ein Interview gegeben und das hat es in sich.

Die Beleidigungen und Anfeindungen tun dem 81-Jährigen weh, wie er in der „Sport Bild“ verriet: „Mich stören alle Kommentare in dieser Hinsicht. Mir wäre es generell lieber, wenn ich mehr im Hintergrund bleiben könnte. Wenn es dann aber gehässig kommentiert wird, wie zum Beispiel: ‚Der soll jetzt mal wieder antreten‘, dann ist das eine sehr unschöne Begleiterscheinung.“

„Es geht dann um das sportliche Konzept. Einige der guten Spieler sind nur ausgeliehen, andere sind zu alt“, sagte Kühne der „Sport Bild“ und warnte: „Wenn man mit den Nicht-Leistungsträgern, die in den vergangenen Wochen überwogen, weitermacht und keine guten Ergänzungen holt, ist die Situation fast hoffnungslos.“

Nun ruhen die Hoffnungen des Investors auf dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und Sportvorstand Ralf Becker. Ob sie den Verein nach vorn bringen? „Das muss erst bewiesen werden. Ich glaube aber, dass es im Moment keinesfalls die falschen Leute sind. Sie sind mit sehr viel Ernst und Einsatz bei der Sache. Aber natürlich mussten auch sie in dieser Saison schon sportliche Rückschläge hinnehmen. Das ist beim HSV einfach ein Phänomen, wie ein Naturereignis“, sagte der Investor der „Sport Bild“. Was er nun von Hoffmann und Becker erwarte? „Dass man mir einen konkreten Plan vorlegt. Wenn man mich motivieren möchte, melden sich die Verantwortlichen aus Hamburg immer, und dann höre ich erst mal gar nichts mehr. Man muss auf mich zukommen. Ich werde keine Vorschläge machen – das ist Sache der Verantwortlichen.“

Mit den Verantwortlichen beim HSV in den vergangenen Jahren geht Klaus-Michael Kühne in der „Sport Bild“ hart ins Gericht, sie seien verantwortlich für den Absturz des Klubs: „Ich will gar nicht auf einzelne Manager eingehen, denn es ist eine Kette. Das Pech klebt dem HSV an den Hacken, was das betrifft.

„Bobby Wood wollte man damals unbedingt halten, und man hat an ihn geglaubt. Ich ehrlich gesagt auch. Dann hat man tief in die Tasche gegriffen, leider ging das, wie fast immer beim HSV, schief. Auch Bobby Wood hat versagt. Leider war beim HSV nie ein Manager da, der das Talent hatte, mit solchen Dingen erfolgreich umzugehen“, sagte er der „Sport Bild“.

…sagte er der „Sport Bild“ und versicherte, vor allem aus seinem Investment in Rafael van der Vaart („Damals dachte ich, dass er den HSV wieder nach oben führen kann, und nach einigen Wochen ging es bei ihm schon wieder bergab“) gelernt zu haben, dass er sich „zu schnell begeistern“ ließ: „Mir wurden etliche Konzepte vorgelegt, von immer wechselnden Verantwortlichen. Es gab dann kurzfristig Hoffnung. Aber dann wurden Spieler geholt, die auf dem Markt übriggeblieben waren. Wenn Spieler zum HSV kommen, ist es häufig der gleiche Verlauf: Am Anfang strengen sie sich an und dann ist es wieder vorbei.“
„Ob ich den Vertrag verlängere, ist noch offen, und die sportliche Situation gibt mir zu denken. Nach guten Phasen bin ich immer sehr motiviert und denke, dass meine Hilfe nützlich ist. Wenn ich dann Spiele sehe, in denen alles den Bach heruntergeht, frage ich mich: Was soll das Ganze eigentlich noch?  Drei bis vier Millionen Euro pro Jahr würde ich schon geben, das ist einfach das Preisticket für so einen Stadionnamen.“
„Meiner Meinung nach ist das größte Problem derzeit das Spielermaterial. Viele Spieler sind einfach zu alt geworden und sind verletzungsanfällig, man hat die halbe Mannschaft mit durchgeschleppt, die nicht tauglich für die Bundesliga war. Es fehlen fünf bis sechs Leistungsträger“, sagte Kühne der „Sport Bild“.
„Einige Aussagen, die ich in der Vergangenheit getätigt habe, würde ich heute nicht mehr so klar ausdrücken.“ Der 81-Jährige nannte Pierre-Michel Lasogga als Beispiel. Diesen „als Flop des Jahrhunderts bezeichnet zu haben, war zu deftig. Auch wenn es nicht unrichtig war“, sagte Kühne, dessen Meinung über den Stürmer sich nicht verändert hat: „Meine Aussage kam aus der Frustration heraus, weil er damals ein Jahr nichts geleistet hatte. Ich betrachte ihn nach wie vor kritisch. Er ist kein Spitzenspieler, den ich mir in der Bundesliga vorstellen kann. Seine Schwächen sind ja auch allgemein bekannt. Er ist zu langsam und fußballerisch ist er auch nicht der Stärkste. Aber er hat einen guten Torriecher, das ist zweifelsfrei so.“
(Quelle: https://hsv24.mopo.de/)
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